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Buchenwald |
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Bezeichnung Stammlager des Konzentrationslagers Buchenwald
Gebiet Thüringen, Ettersberg, Kreisfreie Stadt Weimar
Eröffnung 28.07.1937
Schließung Vom 07. bis 10.04.1945: Todesmärsche von etwa 20.000 Häftlingen nach den KZ Dachau und Flossenbürg und in Richtung des Ghettos Theresienstadt. Die zurückgebliebenen, zumeist schwerkranken Häftlinge wurden am 11.04.1945 durch die US-Armee befreit.
Deportationen Zwischen dem 08.08. und 04.11.1938: vier Transporte mit insgesamt 460 Häftlingen in das KZ Flossenbürg. Im Mai 1940: 100 Bibelforscher nach Wewelsburg ab 17.10.1942 wurden die jüdischen Gefangenen (ausgenommen 204 Arbeiter für wichtige Aufgaben) in das KZ Auschwitz deportiert. Am 19.07.1943 wurden 300 Häftlinge in das KZ Warschau überstellt. Am 28.08.1943: Abtransport von 107 Häftlingen zum Außenlager Dora Januar 1944: 3.906 nach Dora Februar: 1.030 nach Dora März: 842 nach Dora April: 270 nach Dora Mai: 1.791 nach Dora Juni: 2.144 nach Dora Juli: 2.956 nach Dora August: 2.867 nach Dora Oktober: 899 nach Dora Dezember etwa 1.000 nach Dora August 1944: 400 Juden nach Bochum (Bochumer Verein) Überstellungen an die III. SS-Baubrigade, Köln: Im Jahr 1942: 1.135 im Jahr 1943: 808 im Jahr 1944: 2.061 Überstellungen an die III. SS-Baubrigade, Duisburg: Im Jahr 1943: 1.541 Überstellung an die III. SS-Baubrigade in Düsseldorf: am 10.12.1943: 300 Anfang April 1944: 500 über Köln nach Rouen Anfang August: 50 nach Köln-Niehl (Ford) am 15.08.1944: 500 nach Köln-Stadt Am 25.09.1944: 200 nach Köln (Westwaggon)
Häftlinge Im Januar 1938: 2.633 im Dezember 1938: 11.028 Gesamtkomplex KZ Buchenwald: am 01.01.1943: 9.028 (Stammlager: 8.186) am 01.06.1943: 13.746 (Stammlager: 11.887) am 01.12.1943: 34.653 (Stammlager: 18.706) am 15.03.1944: 42.566 (Stammlager: 21.498) am 15.08.1944: 74.915 (Stammlager: 31.491) am 02.01.1945: 62.792 (Stammlager: 26.075) am 01.02.1945: 79.361 (Stammlager: 30.405) am 01.03.1945: 84.651 (Stammlager: 36.083) In Buchenwald waren auch Arbeitserziehungs-Häftlinge inhaftiert. Insgesamt waren im Lagerkomplex Buchenwald über 250.000 Menschen inhaftiert, von denen etwa 56.000 gestorben sind.
Geschlecht Männer
Einsatz der Häftlinge bei Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH (DESt), Deutsche Ausrüstungswerke GmbH (DAW) [SS-Betriebe], Gustloff-Werk II
Art der Arbeit Bau einer Ziegelei, des Gustloff-Werks, Aufbau und Instandhaltung des Lagers, Arbeiten im Steinbruch, Gleisbau, Rüstungsproduktion, Errichtung von Repräsentationsbauten in der Weimarer Innenstadt.
Namensliste der Täter
Das Buchenwaldlied
Namensliste der Opfer
Bemerkungen Dem KZ Buchenwald unterstanden bis Oktober 1944 weitere Außenlager, die nach der Fertigstellung rüstungsrelevanter Produktionsanlagen im und um den Kohnstein (bei Nordhausen) unter die Verwaltung des neu gegründeten KZ Mittelbau fielen. Diese Außenkommandos sind nicht unter Buchenwald aufgeführt sondern ausschließlich unter KZ Mittelbau-Dora. Im Januar 1945, vor dem 19.01.1945, wurde dem KZ Buchenwald das SS-Sonderlager Hinzert unterstellt. Nach der Auflösung des KZ Niederhagen-Wewelsburg, verblieb eine kleinere Anzahl von Häftlingen in dem Lager.
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Kommando 99 Pferdestall |
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31.07.1937 |
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Am 31.07.1937 werden in Vorbereitung der bevorstehenden Auflösung/Umgestaltung des Konzentrationslager (Schutzhaftlager) Lichtenburg, Schutzhäftlinge u. Aktionshäftlinge (darunter 254 „Kriminelle“) aus dem Schutzhaftlager/Haftstätte Lichtenburg im Lager Buchenwald eingeliefert. Die "Häftlinge" haben Lichtenburg am 31.07.1937 verlassen.
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07.08.1937 |
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Am 07.08.1937 werden in Vorbereitung der bevorstehenden Auflösung/Umgestaltung des Konzentrationslager (Schutzhaftlager) Lichtenburg, Schutzhäftlinge u. Aktionshäftlinge (darunter 263 „Kriminelle“) aus dem Schutzhaftlager/Haftstätte Lichtenburg im Lager Buchenwald eingeliefert. Die "Häftlinge" haben Lichtenburg am 07.08.1937 verlassen.
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19.08.1937 |
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Am 19.08.1937 werden 50 politische Häftlinge aus dem Schutzhaftlager/Haftstätte Lichtenburg im Lager Buchenwald eingeliefert. Die "Häftlinge" haben Lichtenburg am 19.08.1937 verlassen.
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18.09.1937 |
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Verhör eines Schutzhäftlings durch die Gestapo im KZ Buchenwald (18. September 1937)
Meldung Der am 18.9.1937 hier eingelieferte Schutzhaftgefangene Frommhold Ernst, geb. 21.2.98 hat mich bei Aufnahme seiner Personalien belogen. Auf meine Frage, ob er schon einmal in Russland gewesen sei, antwortete er entschieden mit „Nein“. Nachdem ich Frommhold aufmerksam gemacht habe, dass er bestraft würde, wenn er falsche Angaben gemacht habe und er den Personalbogen unterschreiben sollte, gab er zu, dass er im Jahre 1929-1930 in Russland gewesen sei. Als Entschuldigung gab er an, dass ihm eventuell Nachteile durch diese Angaben entstehen würden.
Unterschrift Herbert Vogel St.-Sturmmann
Politische Abteilung K.L.Buchenwald, den 18. September 1937
An die Kommandantur des K.L. Buchenwald.
Vorstehende Meldung des St.Sturmmann Vogel wird mit der Bitte um Bestrafung des Häftlings Frommhold vorgelegt.
[Unterschrift]
Strafe am 26.09.1937 vollzogen
Krim.-Ob.-Ass. [Unterschrift] SS-Scharf.
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24.03.1938 |
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Am 24.03.1938 ein Transport mit politischen Häftlingen aus dem Zuchthaus Waldheim kommend das Konzentrationslager Buchenwald. Der Transport hat Waldheim am 24.03.1938 verlassen.
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04.06.1938 |
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Am 04.06.1938 wird der Arbeiter Emil Begratzky auf dem Appellplatz des Lagers vor den Augen seiner Mithäftlinge öffentlich am Galgen erhängt.
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08.08.1938 |
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Am 08.08.1938 werden 80 „Berufsverbrecher“ aus dem Konzentrationslager Buchenwald ins Konzentrationslager Flossenbürg überstellt. Die Häftlinge erreichen das Lager Flossenbürg am 08.08.1938.
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12.09.1938 |
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Am 12.09.1938 werden mit einem Überstellungstransport Häftlinge, bei diesen Häftlingen handelte es sich um „Berufsverbrecher“ im NS-Jargon ins Konzentrationslager Flossenbürg überstellt. Die Häftlinge haben das Lager Buchenwald am 12.09.1938 verlassen.
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04.11.1938 |
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Am 04.11.1938 werden mit einem Überstellungstransport Häftlinge, bei diesen Häftlingen handelte es sich um „Berufsverbrecher“ im NS-Jargon ins Konzentrationslager Flossenbürg überstellt. Die Häftlinge haben das Lager Buchenwald am 04.11.1938 verlassen.
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09.11.1938 |
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Zum 9. November 1938 wurden durch die sogenannte Rath-Aktion über 12 000 jüdische Häftlinge ins Lager eingeliefert. Bei ihrem Einmarsch stand die SS, mit Knüppeln und Peitschen bewaffnet, an der Straße von Weimar Spalier, so dass nur ganz wenige unverletzt das Lager erreichten. Die von blutigen Gepäck- und Kleidungsstücken bedeckte Straße, auf der zahlreiche Verwundete lagen, glich einem Schlachtfeld... Siebzig jüdische Häftlinge wurden infolge der furchtbaren Quälereien wahnsinnig. Man warf sie vorläufig in einen Holzverschlag. Von dort wurden sie nach einiger Zeit gruppenweise in den Bunker überführt und von SS-Oberscharführer Walter Gerhard Martin Sommer erschlagen.
Die einfachste Todesart, die Sommer für einen Häftling wählte, war die, dass er dem Todeskandidaten einen Strick um den Hals legte und ihn eigenhändig am Heizkörper oder am Fensterkreuz aufhängte. Viele Häftlinge wurden aber von Sommer auch einfach mit einem Dreikanteisen erschlagen oder mit einer Giftspritze ermordet. Ein Fall ist bekannt, wo er an beiden Schläfen des Opfers eine eiserne Klemme ansetzte und sie solange zuschraubte, bis die Hirnschale durch den Druck zerquetscht wurde.
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21.12.1938 |
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Am 21.12.1938 wird der Sozialdemokrat Peter Forster auf dem Appellplatz des Lagers vor den Augen seiner Mithäftlinge öffentlich am Galgen erhängt.
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26.04.1939 |
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Am 26.04.1939 werden mit einem Überstellungstransport Häftlinge, bei diesen Häftlingen handelte es sich um „Berufsverbrecher“ im NS-Jargon ins Konzentrationslager Flossenbürg überstellt. Die Häftlinge haben das Lager Buchenwald am 26.04.1939 verlassen.
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08.09.1939 |
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Am 08.09.1939 wird der am 14.10.1890 in Holzminden geborene Politiker (KPD) Friedrich Schaper ins Konzentrationslager Buchenwald übernommen. Er ist vom 08.09.1939-12.01.1940 im KZ Buchenwald inhaftiert. Er wurde am 07.09.1939 vom Landgerichtsgefängnis Bamberg Wilhelmsplatz 1 überstellt, wo er vom 06.09.1939-07.09.1939 inhaftiert war. Friedrich Schaper lebte ab 1955 als Rentner in Tettau. Er verstarb am 27.05.1966 in Coburg
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10.09.1939 |
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Am 10.09.1939 wird der am 31.01.1896 in München geborene Ackermann Josef im Konzentrationslager Buchenwald aufgenommen. Er kommt aus dem Gefängnis München-Stadelheim (inhaftiert vom 01.09.1939-10.09.1939, es ist seine zweite Haft in München-Stadelheim). Er ist in Buchenwald bis zur Befreiung des Lagers 1945 hier inhaftiert. (Ackermann Josef * 31.01.1896 in München + 22.08.1959 in Luzern, Beruf: Schriftsteller und Redakteur).
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26.09.1939 |
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Am 26.09.1939 wird der am 21.07.1885 in Amberg geborene Lorenz Hagen (Gewerkschafter und Politiker SPD) im Konzentrationslager Buchenwald aufgenommen. Er wurde am 26.09.1939 vom Konzentrationslager Dachau im Zuge einer vorübergehenden Teilräumung des Lagers Dachau überstellt. (Lorenz Hagen 01.09.1933-26.09.1933 im Polizeigefängnis Nürnberg inhaftiert, 15.07.1935-18.12.1935 im Polizeigefängnis Nürnberg inhaftiert, 26.01.1938-19.04.1938 im Polizeigefängnis Nürnberg inhaftiert, 19.04.1938-26.09.1939 im KZ Dachau inhaftiert Häftlings Nu 14008, 26.09.1939-01.06.1940 oder 01.07.1940 im KZ Buchenwald inhaftiert Häftlings Nu 7622, 23.08.1944-26.09.1944 erneut im KZ Dachau inhaftiert Häftlings Nu 93016). Er starb am 23.07.1965 in München und wurde auf dem Waldfriedhof in München/Alter Teil im Grab Nr. 96-W-20 beigesetzt.
Am 26.09.1939 wird der am 08.01.1897 in Köln-Ehrenfeld geborene (+ 16.03.1968 in Ost-Berlin) deutsche Politiker (KPD/SED) Boulanger Jakob im Konzentrationslager Buchenwald aufgenommen. Er wurde am 26.09.1939 vom Konzentrationslager Dachau im Zuge einer vorübergehenden Teilräumung des Lagers Dachau überstellt. (Zuchthaus Amberg bis 12.09.1936, er ist in Dachau bis zum 26.09.1939 inhaftiert. (27.07.1933-15.08.1933 in Schutzhaft, ab 16.08.1933 Gerichtsgefängnis Erfurt in gerichtlicher Untersuchungshaft, 12.12.1934 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu einer Zuchthausstrafe von drei Jahren verurteilt).
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27.09.1939 |
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Am 27.09.1939 trifft ein Transport mit Häftlingen aus dem Konzentrationslager Dachau in Buchenwald ein. Aufgrund einer zeitweisen Teilräumung (27.09.1939 bis zum 18.02.1940) des Lagers Dachau, wurden die Häftlinge in andere Lager verlegt. Dieser Transport wurde am 27.09.1939 in Dachau zusammengestellt und hat Dachau am 27.09.1939 verlassen.
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02.04.1940 |
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Versetzung des Kriminaloberassistenten Walter Serno zum KZ Buchenwald als Leiter der politischen Abteilung (24. April 1940)
Durch Erlass des Reichssicherheitshauptamtes vom 4.4.1940 – I C (a) 1 c Nr. 8426/40 – wurde der Kriminaloberassistent Walter Serno von der Staatspolizeileitstelle Berlin zur Staatspolizeistelle Weimar, unter Zuteilung zum KL. Buchenwald, mit Wirkung vom 1.4.1940 versetzt. Serno hat seinen Dienst am 2.4.1940 angetreten. Die Bezüge an Serno sind von der Staatspolizeileitstelle Berlin bis einschliesslich 31.5.1940 gezahlt. Ab 1.6.1940 sind die Bezüge von der Staatspolizeistelle Weimar weiterzuzahlen.
Sachlich richtig u. festgestellt: [Unterschrift]
Quelle: ThHStAW, Polizeikasse, Kassenbelege 1940 (Beamte), Bl. 105
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04.12.1941 |
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Bestrafung eines Häftlings des KZ Buchenwald wegen falscher Angaben zu seiner mißglückten Flucht
Strafmeldung
An den Lagerkommandanten K.L.Bu.
Ich melde den BV. Sch., Kurt 18.8.1910 Berlin zur Bestrafung.
Grund: Sch., der mit dem Vorbeugungshäftling K., am 13. November 1941, aus dem Kommando Berlstedt entwichen war und beide in Berlin wieder festgenommen wurden, hat bei der ersten Vernehmung, sowohl vor der Kripo Weimar wie auch hier, über seinen Fluchtweg unwahre Angaben gemacht. Erst bei einer Gegenüberstellung mit Kiele bequemte er sich, die Wahrheit zu sagen. Da es sich bei Sch. um einen Berufsverbrecher übelster Sorte handelt, den auch bisher schwere Strafen nicht zu bessern vermochten, bitte ich von hier aus um eine empfindliche Bestrafung.
Unterschrift Serno Krim.-Sekretär.
25 X (handschriftlicher Vermerk für 25 Stockschläge)
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16.04.1942 |
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Anweisung des Lagerkommandanten des KZ Buchenwald zur wöchentlichen Auszahlung der Arbeitsentschädigung an die Arbeitserziehungshäftlinge
Der Kommandant legt Wert darauf, daß den Arbeitserziehungshäftlingen die tägliche Arbeitsentschädigung in Höhe von RM. 0,50 nicht bei der Entlassung, sondern wöchentlich, während ihres Aufenthaltes hier im Lager, ausgezahlt wird. Um die Auszahlung jedoch ordnungsgemäß durch die Häftlings-Geldverwaltung vornehmen zu können, ist erforderlich, daß täglich an die Häftlings- Geldverwaltung eine Meldung gemacht wird, wer von den Arbeitserziehungshäftlingen arbeitet, wer im Revier ist und sonst wo nicht im Arbeitseinsatz Verwendung findet. Es wird gebeten, die Meldung äußerst genau zu machen und diese täglich bis 11 Uhr bei der Häftlings-Geldverwaltung abzugeben, damit die Anordnung des Kommandanten eingehalten werden kann. Ohne Meldung ist eine Auszahlung unmöglich.
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06.05.1942 |
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Anweisung der Staatspolizeistelle Weimar an die Lagerleitung wegen Überstellung von neunzehn polnischen Häftlingen aus dem Konzentrationslager Buchenwald „Sühnemaßnahmen in Poppenhausen" für den Mord an dem Gendarmeriebeamten Gottwald. (Bericht und Namensliste der Opfer)
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16.06.1942 |
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Veränderungsmeldung
Stärke am 15. Juni 1942 abends 7765 Mann
Schutzhäftling Jude Nr. 6520 Bub, Gerhard …geb.11.08.13 Block 16 + Berufsverbrecher … Nr. 4280 Bartmann, Paul geb.18.10.99 Block 41 +Fl.
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08.11.1943 |
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Am 08.11.1943 verläßt ein Sondertransport (Überstellung) mit 200 männlichen Häftlingen (Das Baukommando bereitete das Lager Barth auf die Ankunft weiterer Häftlingstransporte vor) das Konzentrationslager Buchenwald (Stammlager) mit Ziel Konzentrationslager Ravensbrück (Außenlager Barth). Der Transport erreicht den Bahnhof Fliegerhorst Barth am 09.11.1943.
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20.11.1943 |
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Am 20.11.1943 werden 375 KV Häftlinge (Ru=Rückkehr unerwünscht) vom Konzentrationslager Buchenwald (Stammlager) ins Konzentrationslager Mittelbau (Dora-Mittelbau) überstellt. Ein Teil der Menschen war zuvor im Konzentrationslager Mauthausen (Außenlager Wiener Neustadt) im Einsatz gewesen. Der Transport erreichte das Lager Dora-Mittelbau am 21.11.1943.
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02.04.1944 |
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Besondere Kennzeichnung von Schutzhäftlingen nach missglückter Flucht und Überstellung in Straf. bzw. Todeskommandos auf Antrag der Gestapo
Zuteilung zum Todeskommando im Steinbruch 2. April 1944
Es wird gebeten, den polnischen Schutzhäftling Nr. 41 471 Paradowski, Ludwig geb. am 18.03.1917 mit einem Fluchtpunkt zu versehen, aus dem Zellenbau zu entlassen und dem Kommando Steinbruch zuzuteilen.
i.A. Unterschrift SS-Oberscharführer
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05.08.1944 |
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In der Nacht vom 05. zum 06.08.1944 erreicht der Transport Nr. 81 mit 1200 Juden und unerwünschten Elementen das Konzentrationslager Buchenwald. Der Transport hat Toulouse am 30.07.1944 verlassen.
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17.08.1944 |
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Am 17.08.1944 gegen Mitternacht trifft in Begleitung von drei Männern in Ledermänteln und ein vierter mit Glatze mit einem PKW der im Zuchthaus Bautzen I (Flügel I zweiter Stock Zelle 11) einsitzende Kommunistenführer und zuletzt in Berlin, Lützower Straße 9 (hier war er am 03.03.1933 verhaftet worden) wohnende Thälmann Ernst (Fritz Johannes) im Konzentrationslager Buchenwald ein. Der Transport hat das Zuchthaus Bautzen I am Abend des 17.08.1944 verlassen. Diese Aktion findet auf direkte Anweisung Hitlers statt (vollständiger Bericht.)
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06.09.1944 |
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Am 06.09.1944 verläßt ein Sondertransport mit 100 politische männliche Häftlinge (Vorkommando eines Arbeitskommandos) das Konzentrationslager Buchenwald (Stammlager) mit Ziel Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald (Kommando Junkers Niederorschel). Der Transport erreicht das Außenlager am 06.09.1944
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24.09.1944 |
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Am 24.09.1944 verläßt ein Sondertransport (Überstellung) das Konzentrationslager Buchenwald (Stammlager) mit Ziel Konzentrationslager Stutthof (Außenlager Pölitz-Messenthin). Der Transport erreicht das Außenlager Pölitz-Messenthin am 25.09.1944.
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08.10.1944 |
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Am 08.10.1944 verläßt ein Sondertransport mit 200 Häftlinge jüdischer Herkunft (Überstellung eines Arbeitskommando) das Konzentrationslager Buchenwald (Stammlager) mit Ziel Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald (Kommando Junkers Niederorschel). Der Transport erreicht das Außenlager am 08.10.1944
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14.12.1944 |
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Am 14.12.1944 verläßt ein Sondertransport mit 150 Häftlinge jüdischer Herkunft( Überstellung eines Arbeitskommando) das Konzentrationslager Buchenwald (Stammlager) mit Ziel Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald (Kommando Junkers Niederorschel). Der Transport erreicht das Außenlager am 14.12.1944
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02.02.1945 |
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keine kriminelle Straftat nachzuweisen 2. Februar 1945
In der Anlage wird die Vernehmungsniederschrift des polnischen Häftlings Nr. 78 043 Butta, Franz geb. 10.10.1913 in Zduni zur Kenntnis und weiteren Veranlassung überreicht. Da dem Häftling keine kriminellen Straftaten nachzuweisen sind, wird gebeten, für ihn Prügelstrafe einzureichen, mit dem Fluchtpunkt zu versehen, aus dem Zellenarrest zu entlassen und einem Strafkommando zuzuführen.
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07.02.1945 |
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Am 07.02.1945 trifft ein Überstellungstransport mit Häftlingen aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen in Buchenwald ein. Der Transport hat das Lager Sachsenhausen am 06.02.1945 verlassen.
Am 07.02.1945 wird der am 27.03.1898 in Steinwiesen geborene Dr. oec. publ. Müller Josef als Sonderhäftling des RSHA im Konzentrationslager Buchenwald übernommen. Er ist in Buchenwald vom 07.02.1945-03.04.1945 inhaftiert. Er wurde am 07.02.1945 vom Gestapo-Gefängnis Berlin Prinz-Albrecht-Straße 8 überstellt. Er war im Gestapo-Gefängnis vom 26.09.1944-07.02.1945 inhaftiert. Josef Müller ist am 12.09.1979 in München verstorben, und wurde auf dem Münchener Waldfriedhof - Neuer Teil, Lorettoplatz 3, Lage 461-W-20 beerdigt.
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11.02.1945 |
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Nach Bombenangriff dem Konzentrationslager wieder zugeführt 11. Februar 1945
An die Kommandantur des KL Weimar - Buchenwald
Betrifft: Schutzhäftling Willy Thomas, geb. am 15.08.1904, Häftlings-Nr. 29979
Vorgang: Ohne.
Der Häftling Thomas war im Gefangenenlager der Gustloffwerke untergebracht und nach dem Terrorangriff am Freitag den 09.02.1945 in Richtung Wiegendorf davongelaufen. Er hatte sich sofort 10.02.1945 morgens bei dem Gendarmerieposten Wiegendorf gemeldet, der ihn durch den Landwirt Max Gläser aus Wiegendorf der hiesigen Dienststelle überstellen ließ. Thomas wird dem KL. wieder zugeführt.
Im Auftrage Unterschrift
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17.02.1945 |
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Am 17.02.1945 verläßt ein Überstellungtransport (Arbeitskommando) mit Häftlingen das Konzentrationslager Buchenwald. Ziel ist das Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald (Kommando Langenstein- Zwieberge) bei Halberstadt. Der Transport erreicht das Nebenlager Langenstein-Zwieberge am 18.02.1945.
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03.04.1945 |
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Am 03.04.1945 wird der am 27.03.1898 in Steinwiesen geborene Dr. oec. publ. Müller Josef zusammen mit Ludwig Gehre, Franz-Maria Liedig, Alexander von Falkenhausen, Friedrich von Rabenau, Hermann Pünder, Fliegeroffizier Wassili Kokorin (Neffe Molotows), Hugh M. Falconer (Squadron Leader Royal Air Force), Payne Best, Dietrich Bonhoeffer als Sonderhäftling des RSHA vom Konzentrationslager Buchenwald ins Konzentrationslager Flossenbürg überstellt. Josef Müller war vom 07.02.1945-03.04.1945 im Lager Buchenwald inhaftiert. Er wird am 03.04.1945 im Konzentrationslager Flossenbürg aufgenommen, und ist dort vom 03.04.1945-15.04.1945 inhaftiert. Josef Müller ist am 12.09.1979 in München verstorben, und wurde auf dem Münchener Waldfriedhof - Neuer Teil, Lorettoplatz 3, Lage 461-W-20 beerdigt.
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10.04.1945 |
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Überstellung eines Häftlings durch die Lagerverwaltung an die Gestapo 10. April 1945
Es wird gebeten, den nachfolgend aufgeführten Häftling sofort entlassungsfertig der Politischen Abteilung vorzuführen. Irene Frank, geb. 4.4.1923 in Hittbergen, Häftl.Nr. 15054 nach Oldenburg – (3 Tage)
Der Leiter der Polit. Abt. i.V. Unterschrift SS-Rttf.
10. April 1945 18:00 Uhr 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.
10. April 1945 Abends Am 10.04.1945 Abends erreichten 425 erschöpfte Häftlinge das Konzentrationslager Buchenwald. Es handelte sich um Menschen die mit einen der berüchtigen "Evakuierungsmärsche" (Todesmärsche) aus anderen Lagern "überstellt" wurden (Sie durften auf Befehl Himmlers den vorrückenden Alliierten nicht lebend in die Hände fallen). Bei diesen Häftlingen handelte es sich um die Überlebenden von 527 Häftlingen aus dem Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald in Niederorschel. Diese 527 Häftlinge hatten das Lager Niederorschel am 01.04.1945 gegen Mitternacht unter SS Bewachung verlassen. Nachts wurde marschiert und Tags wurde in Scheunen geschlafen. Die wenigen Lebensmittel, die man ihnen von Niederorschel mitgegeben hatte, reichten längst nicht aus und Hunger schwächte die Häftlinge von Tag zu Tag. Wer nicht mehr mitkam oder den Wachmannschaften unangenehm auffiel, wurde erschoßen. Am nächsten Tag sollten die Häftlinge weitere Evakuierungsmärsche nach Dachau bzw. Flossenbürg antreten, was viele mit Sicherheit nicht überlebt hätten. Das blieb ihnen aber erspart, da am Nachmittag des 11.04.1945 die Amerikaner das Lager befreiten.
10. April 1945 24:00 Uhr Das Combat Team 9 befindet sich bei Grumbach und Wiegleben, 50 Kilometer westlich von Buchenwald. Es gehört zum Kampfkommando A der 6th Armored Division der 3. US-Armee von General Patton.
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11.04.1945 |
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11. April 1945 07:45 Uhr Das Kampfkommando A (Combat Teams 9 und 15) bestehend aus dem 9th Armored Infantry Battalion, dem 15th Tank Battalion, der 86th Cavalry Reconnaissance Squadron, der 993d Engineer Treadway Bridge Company, dem 25th Armored Engineer Battalion, dem 603rd Tank Destroyer Battalion, dem 777th Anti-Aircraft Artillery Battalion, setzt den Angriff in Richtung Osten fort.
11. April 1945 09:00 Uhr Der Lagerälteste Hans Eiden und Franz Eichhorn werden ans Lagertor befohlen. Lagerkommandant Hermann Pister kündigt den Abzug der SS an und übergibt Eiden für diesen Fall das Lager.
11. April 1945 09:50 Uhr Das 9th Armored Infantry Battalion (Combat Team 9) zwingt den Gegner bei Udestedt zum Rückzug. Das ist weniger als 20 Kilometer von Buchenwald entfernt.
11. April 1945 10:00 Uhr Die Sirene "Feindalarm" ertönt. Über Lautsprecher kommt die Ansage: "Sämtliche SS-Angehörige sofort aus dem Lager!"
11. April 1945 10:30 Uhr Das internationale Lagerkomitee mobilisiert die Widerstandsgruppen und bewaffnet sie mit illegal beschafften Schuss-, Hieb- und Stichwaffen.
11. April 1945 11:00 Uhr Infanteriefeuer amerikanischer Truppen nordwestlich des Lagers.
11. April 1945 gegen Mittag Die Angehörigen der SS-Kommandantur fliehen. Die Besatzungen der Wachtürme setzen sich ab.
11. April 1945 13:00 Uhr Zwei amerikanische Panzer nähern sich aus Richtung Hottelstedt.
11. April 1945 14:00 Uhr Starkes Maschinengewehrfeuer am nordwestlichen Ende des Lagers; 12 amerikanische Panzer werden in der Nähe des Wirtschaftshofes gesichtet.
11. April 1945 14:10 Uhr Vier amerikanische Panzer umfahren das Lager am nördlichen Rand.
11. April 1945 14:15 Uhr Schwere Gefechte zwischen amerikanischen Truppen und der SS westlich des Lagers.
11. April 1945 14:30 Uhr Amerikanische Panzer der 6th Armored Division sind in der Höhe der SS-Kasernen und überrollen, ohne zu stoppen, den Kasernen- und Kommandanturbereich. Die SS ist militärisch besiegt, ihre Herrschaft beendet.
11. April 1945 14:45 Uhr Die bewaffneten Widerstandsgruppen sammeln sich bei den Baracken 3 und 4 unterhalb des Appellplatzes. Die provisorische Häftlingslagerleitung gibt Anweisung zur Besetzung des Torgebäudes.
11. April 1945 15:00 Uhr Der Leiter der militärischen Widerstandsgruppen, Otto Roth, und zwei Elektriker steigen über eine Leiter in das Torgebäude ein. Sie treffen einen SS-Mann an, der flieht, und einen Wehrmachtangehörigen, der sich entwaffnen lässt. Drei weitere Personen folgen ihnen, darunter der Lagerälteste Hans Eiden. Er hisst die weiße Fahne, unterrichtet das Lager in einer kurzen Lautsprecherdurchsage über die Situation und fordert zur Wahrung der Disziplin auf.
11. April 1945 gegen 15:00 Uhr Nach der kampflosen Besetzung des Lagertores führen die internationalen Widerstandsgruppen die seit Monaten vorbereitete bewaffnete Aktion zur Übernahme des Lagers durch. Sie zerstören, ohne auf Widerstand zu stoßen, das Westtor und die Zäune, besetzen die Wachtürme und den SS-Bereich.
11. April 1945 16:00 Uhr Die Kampfhandlungen der amerikanischen Verbände im weiteren Umkreis des Lagers sind beendet. Gleichzeitig haben die Widerstandsgruppen der Häftlinge alle Positionen des Lagers besetzt und 76 Gefangene gemacht.
11. April 1945 16:45 Uhr Ein provisorisches Gremium aus Vertretern von zehn Nationen tritt zusammen und beschließt die Bildung eines paritätisch zusammengesetzten Lagerrates sowie von Kommissionen zur Sicherung des Überlebens. Zweite Ansprache des Lagerältesten an das Lager über Lautsprecher.
11. April 1945 16:50 Uhr Neueinteilung der bewaffneten Häftlinge zum Schutz des befreiten Lagers.
11. April 1945 gegen 17:00 Uhr Ein Jeep mit zwei Angehörigen der US-Armee trifft am Lagertor ein. Leutnant Emmanuel Desard und Sergeant Paul Bodot - beide Franzosen - sind Aufklärer der 40 Kilometer südwestlich, bei Arnstadt, stationierten 4th Armored Division. Von den Kampfhandlungen erfahren sie durch die befreiten Häftlinge. Leutnant Desard ernennt den Lagerältesten zum Leiter des Lagers. An den Stab der 4th Armored Division berichtet er, was sie vorfanden: ein befreites Lager, bewaffnete und organisierte Häftlinge.
11. April 1945 gegen 17:10 Uhr Ein Aufklärungstrupp des 9th Infantry Battalion, Teil des Combat Teams 9 der 6th Armored Division, das die Kämpfe geführt hat, betritt das Lager am nördlichen Ende. Captain Frederic Keffer, Sergeant Herbert Gottschalk, Sergeant Harry Ward und Private James Hoyt werden als Befreier begrüßt. Wie Desard und Bodot bleiben auch sie nur kurze Zeit am Ort.
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12.04.1945 |
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12. April 1945 Die Stadt Weimar wird von Einheiten der 80th Infantry Division besetzt. Erste Kontakte zu dem vom Internationalen Lagerkomitee geführten Lager.
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13.04.1945 |
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13. April 1945 11:30 Uhr Lt. Colonel Edmund A. Ball von der 80th Infantry Division übernimmt die Leitung des Lagers, eine Kompanie des 317th Infantry Regiments den Schutz. Ball trifft sich mit den 21 Vertretern des Internationalen Lagerkomitees, lässt sich informieren und legt die nächsten Schritte fest. Im Anschluss an einen Gedenkappell für Franklin D. Roosevelt, der tags zuvor gestorben war, geben die Häftlinge ihre Waffen ab.
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16.04.1945 |
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16. April 1945 14:00 Uhr Auf Befehl General George S. Pattons, der Buchenwald am Vortag inspiziert hat, müssen 1.000 Weimarer Bürger das Konzentrationslager besichtigen. Major Lorenz C. Schmuhl wird kommandierender Offizier des Lagers.
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19.04.1945 |
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19. April 1945 Bei einem Gedenkappell für die Ermordeten des Konzentrationslagers Buchenwald wird ein Gelöbnis der Überlebenden verlesen, der Schwur von Buchenwald. Mehr als 400 Insassen sind seit der Befreiung gestorben.
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Aussage von Überlebenden |
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Haltung der Häftlinge kurz vor der Befreiung des Lagers durch die amerikanischen Truppen. Die Insassen des Lagers Buchenwald rechneten damit, daß die Befreiung jeden Augenblick erfolgen könnte. Am 11. April morgens herrschte völlige Ordnung und Disziplin im Lager. Man hatte unter größten Schwierigkeiten und bei strengster Geheimhaltung Waffen, Kisten mit Handgranaten und so weiter und etwa zweihundertfünfzig Gewehre, die in zwei Depots aufgeteilt wurden, versteckt. Ein Teil, etwa einhundert Gewehre, war im Krankenhaus untergebracht und ein anderer Teil, ungefähr einhundertfünfzig Gewehre, sowie Kisten mit Handgranaten, in meinem Block 50. Sobald die ersten Amerikaner am 11. April nachmittags um 3 Uhr unterhalb des Lagers Buchenwald auftauchten, taten sich die politischen Gefangenen in Gruppen zusammen, ergriffen die Waffen und nahmen den größten Teil der SS-Wachen gefangen oder erschossen diejenigen, die Widerstand leisteten. Diese Wachen hatten es bei der Flucht recht schwer, da sie Rucksäcke schleppten voll mit Beute, das heißt mit gestohlenem Gut, das sie den Gefangenen während ihrer Lagerzeit abgenommen hatten.
Quelle: Nürnberger Prozeß Vernehmung Dienstag, 29. Januar 1946 Aussage des eh. Häftlings BALACHOWSKY
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Der Schwur von Buchenwald |
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Am 19. April 1945 kamen im befreiten Konzentrationslager Buchenwald 21.000 Männer und Knaben zu einer Trauerkundgebung zusammen und legten den Schwur von Buchenwald ab, der in französischer, russischer, polnischer, englischer und deutscher Sprache vorgetragen wurde.
Kameraden!
Wir Buchenwalder Antifaschisten sind heute angetreten zu Ehren der in Buchenwald und seinen Aussenkommandos von der Nazibestie und ihrer Helfershelfer ermordeten
51.000 Gefangenen!
51.000 erschossen, gehenkt, zertrampelt, erschlagen, erstickt, ersäuft, verhungert, vergiftet - abgespritzt -51.000 Väter, Brüder - Söhne starben einen qualvollen Tod, weil sie Kämpfer gegen das faschistische Mordregime waren.
51.000 Mütter und Frauen und hunderttausende Kinder klagen an!
Wir lebend gebliebenen, wir Zeugen der nazistischen Bestialitäten sahen in ohnmächtiger Wut unsere Kameraden fallen.
Wenn uns eins am Leben hielt, dann war es der Gedanke:
Es kommt der Tag der Rache!
Heute sind wir frei!
Wir danken den verbündeten Armeen, der Amerikaner, Engländer, Sowjets und allen Freiheitsarmeen, die uns und der gesamten Welt Frieden und das Leben erkämpfen.
Wir gedenken an dieser Stelle des großen Freundes der Antifaschisten aller Länder, eines Organisatoren und Initiatoren des Kampfes um eine neue demokratische, friedliche Welt,
F. D. Roosevelt.
Ehre seinem Andenken!
Wir Buchenwalder,
Russen, Franzosen, Polen, Tschechen, - Slowaken und Deutsche, Spanier, Italiener und Österreicher, Belgier und Holländer, Engländer, Luxemburger, Rumänen, Jugoslawen und Ungarn
kämpften gemeinsam gegen die SS, gegen die nazistischen Verbrecher, für unsere eigene Befreiung.
Uns beseelte eine Idee: Unsere Sache ist gerecht - Der Sieg muß unser sein!
Wir führten in vielen Sprachen den gleichen, harten, erbarmungslosen, opferreichen Kampf und dieser Kampf ist noch nicht zu Ende. Noch wehen Hitlerfahnen! Noch leben die Mörder unserer Kameraden! Noch laufen unsere sadistischen Peiniger frei herum!
Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Apellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens:
Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.
Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig.
Zum Zeichen Eurer Bereitschaft für diesen Kampf erhebt die Hand zum Schwur und sprecht mir nach:
W I R S C H W Ö R E N !
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