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Pölitz (Police) |
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KZ Stutthof Außenlager Pölitz-Messenthin |
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Polen, Woiwodschaft Westpommern, Landkreis Police
Die Kleinstadt an der Oder liegt an der Grenze zwischen Hinterpommern und Vorpommern, etwa 15 km nördlich der regionalen Metropole Stettin und an der östlichen Grenze der Ueckermünder Heide.
1937 wurden die Hydrierwerke Pölitz AG gegründet, die zur Herstellung von synthetischem Benzin dienten. Hauptinvestoren waren die I.G. Farben, die Rhenania-Ossag und die Deutsch-Amerikanische Petroleum Gesellschaft.
KZ Stutthof Außenlager Pölitz-Messenthin eröffnet 25. Juni 1944
Lagerkommandant Werner Hoppe
Die ersten Transporte kamen zwischen dem 25. und 27. Juni 1944 aus Stutthof. Das Lager befand sich außerhalb der Stadt in Richtung Szczecin. Das Lager bestand aus 32 Hütten. In einigen von ihnen waren Küche, Krankenhaus, Entlausung und Lazarett eingerichtet. Die Toiletten waren außerhalb der Kaserne. Das Lager war von elekrisch geladenen Stacheldraht umgeben, es wurde von Wachtürmen mit MGs bewacht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Hydrierwerke 1945 und 1946 demontiert; die technischen Anlagen wurden als Reparationsleistung in die Sowjetunion verfrachtet. Für die Demontage setzte die Sowjetmacht auch zwangsverpflichtete deutsche Frauen und Mädchen ein. Nach Abschluss der Demontage, Mitte 1946, wurde Pölitz der polnischen Verwaltung übergeben und in Police umbenannt. Es begann die Ansiedlung von Polen, vornehmlich aus Zentralpolen und den Gebieten östlich der Curzon-Linie. Die einheimische deutsche Zivilbevölkerung wurde anschließend unter Berufung auf die sogenannten Bierut-Dekrete aus Pölitz vertrieben.
Die Ruinen der Anlage stehen noch teilweise, sie sind nicht gesichert obwohl es gefährlich ist.
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Täter |
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Hauptmann d. R. Dr.-Ing. Heinrich Bütefisch * 24.02.1894 in Hannover + 13.08.1969 in Essen 01.05.1937 NSDAP (Nr. 5.7771.136) 01.11.1938 Wehrwirtschaftsführer 20.04.1939 Aufnahme in die SS (Nr. 351.277) als Hauptsturmführer, SS-Führer beim Stab SS-OA Elbe 01.05.1940 SS-Führer beim Persönl. Stab RFSS 30.01.1941 SS-Sturmbannführer 01.11.1941 SS-Führer beim Stab SS-Hauptamt 05.03.1943 SS Obersturmbannführer (mW 20.04.1943)
EK I EK II Ehrenkreuz für Frontkämpfer Kriegsverdienstkreuz I. und II. Klasse
Studium der Chemie Promotion auf dem Gebiet der physikalischen Chemie; später Experte für die synthetische Öl-Herstellung
1930 Leiter des Leuna-Werks der IG-Farben 1936 als Produktionsbeauftragter für Öl Mitarbeiter Krauchs in Görings Vierjahresplanbehörde 00.00.1938 - 00.00.1945 ordentliches Vorstandsmitglied der IG, 1938 Mitglied des Technischen Ausschusses 01.11.1938 Direktor der Ammoniakwerke Merseburg GmbH 00.00.1939 Leiter der Wirtschaftsgruppe "Kraftstoffindustrie" 07.04.1941 zusammen mit Ambros Teilnahme an der Gründungsfeier der IG-Auschwitz in Kattowitz. Ambros erstattete einen Bericht über die Buna-Fabrik. Bütefisch wird verantwortlicher Leiter für den Leuna-Teil der IG-Auschwitz (Kraftstofferzeugung einschließlich Benzinproduktion) 1941 Production Chief (Kraftstofferzeugung einschließlich der Benzinproduktion) 20.03.1941 Konferenz mit SS-Gruf. Karl Wolff zur Frage der Zusammenarbeit der IG mit dem KL Auschwitz 12.12.1943 besucht mit verschiedenen Mitgliedern des Freundeskreises RF-SS Himmler in dessen Feldkommandostelle 23.05.1944 zusammen mit Göring, Milch, Speer, Kehrl, Pleiger und Krauch Teilnahme an einer Besprechung mit Hitler im FHQu zu den Folgen des alliierten Bombardements auf die deutsche chemische Industrie 1931 - 1939 Präsident im Technischen Experten-Ausschuss (Technical Experts Committee), Internationale Nitrogen Konvention (Convention Internationale de l'Azote), 1932 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Düngung (Chairman, Working Association Fertilizers), 1938 Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Hydrierung, Synthese und Schwelung (Chief Working Association for Hydrogenation, Synthesis, and Smoldering), Wirtschaftsgruppe Kraftstoff-Industrie, 1939 Leiter der Wirtschaftsgruppe Kraftstoff-Industrie (Chief of Economic Group Fuel Industry), Leiter des Technischen Ausschusses (Chief Technical Committee), Stickstoff-Syndikat GmbH, Berlin, 1938 - 1944 Aufsichtsratsvorsitzender (Chairman) der Norddeutsche Hydrierwerke Poelitz AG, Poelitz, Pomerania, 28.06.1941 Aufsichtsratsvorsitzender Fürstengrube GmbH (Kattowitz) Aufsichtsratsvorsitzender Kohle-Öl-Chemie GmbH (Gelsenkirchen) Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender (Deputy chairman) Steinberg Naphta AG (Wien), Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Ruhr-Chemie AG (Oberhausen-Holten) Vizepräsident der Stickstoffwerke AG (Ruse; ab 24.09.1941 neue Bezeichnung Stickstoffwerke AG Maria Rast), Jugoslawien
Aufsichtstratsmitglied: Kontinentale Öl AG (Berlin) Mineralöl-Baugesellschaft mbH (Berlin) 1939 Süddeutsche Kalkstickstoffwerke AG (Trostberg) 14.06.1939 Bayerische Kraftwerke AG Gewerkschaft Austrogasco (Wien) Donau Chemie AG (Wien) Dynamit Nobel AG (Preßburg/CSSR) Apollo-Mineralöl-Raffinerie (Preßburg/CSSR) Stickstoffwerke AG (Maria Rast/Jugoslawien) Bosnische Elektrizitäts AG (Jajce/Jugoslawien) Nitrammonia SAR (Bukarest/Rumänien) AG für Industrielle Sprengstoffe "Ipari" (Budapest/Ungarn) 1939 Stickstoffwerke Ostmark AG (Linz) Azot SAR (Bukarest/Rumänien) Ruhr-Chemie AG (Oberhausen-Holten) Carbidwerke Deutsch-Matrei AG 1941: Fürstengrube GmbH (Kattowitz)
30.07.1948 IG-Farben-Prozess, Fall VI / case # 6 1952 Aufsichtsratsmitglied der Ruhrchemie AG Oberhausen (supervisory board member of Ruhr-Chemie and Kohle-Öl-Chemie), der Deutsche Gasolin AG, der Feldmühle Papier- und Zellstoffwerke. Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Ruhrchemie AG Oberhausen 11.03.1964 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Distinguished Service Cross of the Federal Republic of Germany), dekoriert durch NRW-Wirtschaftsminister Kienbaum in Oberhausen auf Vorschlag des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Nach Protesten stimmt Bütefisch einer Rückgabe der Auszeichnung (27.03.1964) zu, um einer offiziellen Aberkennung durch Bundespräsident Heinrich Lübke zuvorzukommen (the award was taken back after 16 days due to the violent protests). Der Gutachter im Frankfurter Auschwitz-Prozess, Prof. Jürgen Kuczynski, wies neben anderen dem Schreibtischtäter Bütefisch die Mitschuld an der Ermordung Tausender nach. 1965 selbst Zeuge (witnes) im Frankfurter Auschwitz-Prozess.
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12.07.1944 |
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Am 12.07.1944 erreicht ein Sondertransport (überstellung) mit 300 Häftlingen das Lager. Der Transport kommt aus dem Konzentrationslager Stutthof (Stammlager). Der Transport hat Stutthof am 12.07.1944 verlassen.
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18.07.1944 |
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Am 18.07.1944 erreicht ein Sondertransport (Überstellung) mit 200 Häftlingen das Außenlager Pölitz-Messenthin. Der Transport kommt aus dem Konzentrationslager Stutthof (Stammlager). Der Transport hat Stutthof am 18.07.1944 verlassen.
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17.08.1944 |
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Am 17.08.1944 erreicht ein Sondertransport (Überstellung) mit 1000 Häftlingen das Außenlager Pölitz-Messenthin. Der Transport kommt aus dem Konzentrationslager Stutthof (Stammlager). Der Transport hat Stutthof am 17.08.1944 verlassen.
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25.09.1944 |
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Am 25.09.1944 erreicht ein Sondertransport (Überstellung) das Konzentrationslager Stutthof (Außenlager Pölitz-Messenthin). Der Transport kommt aus dem Konzentrationslager Buchenwald (Stammlager). Der Transport hat Buchenwald am 24.09.1944 verlassen.
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27.09.1944 |
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Am 27.09.1944 erreicht ein Sondertransport (Überstellung) mit 1200 Häftlingen das Außenlager Pölitz-Messenthin. Der Transport kommt aus dem Konzentrationslager Stutthof (Stammlager). Der Transport hat Stutthof am 27.09.1944 verlassen.
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18.04.1945 |
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Am 18.04.1945 verläßt ein Transport mit 385 Häftlingen, darunter 210 ungarische, tschechoslowakische, russische, griechische und polnische Juden das Lager. Ziel dieses Transportes Außenlager Barth. Der Transport erreicht den Bahnhof des Fliegerhorstes Barth am 18.04.1945. Der jüngste von ihnen war 14 Jahre alt. Das KZ Pölitz lieferte Arbeitssklaven für das dortige Hydrierwerk. Im Pölitzer Transport waren viele schwerkranke und ausgezehrte Juden. Einige von ihnen brachten Flecktyphus mit ins KZ Barth. Die Sterberate stieg vom 18.04.1945 dramatisch an. In Massengräbern auf dem Galgenberg und auf dem Gelände des Fliegerhorstes wurden die Toten verscharrt. Die Arbeitssklaven hatten bei Stettin Panzergräben ausheben müßen, um den Vormarsch der Roten Armee zu stoppen.
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