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Niederorschel |
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Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald |
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Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald (Kommando Junkers Niederorschel)
Offizielle Anschrift Langenwerke AG Betriebsteil III Niederorschel, Zweigbetrieb von Junkers Flugzeug- und Motorenwerke Dessau AG
Niederorschel Deutschland, Bundesland Thüringen, Landkreis Eichsfeld, Verwaltungsgemeinschaft Eichsfelder Kessel
Die Gemeinde liegt im nordwestlichen Teil Thüringens, rund fünf Kilometer östlich von Leinefelde in einem Talkessel zwischen Ohmgebirge und Dün an der Bahnstrecke Halle – Kassel. Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Niederorschel, Oberorschel und Rüdigershagen.
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Eröffnung |
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04.09.1944 (Stadtarchiv Niederorschel gibt als Datum 06.02.1944 an) Die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke Dessau AG in Langensalza richten unter dem Decknamen Langenwerke AG, einen Zweigbetrieb mit zwei weiteren Betriebsteilen in Mühlhausen und Niederorschel ein.
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Auflösung |
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01.04.1945
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Lagergelände |
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Die "Häftlinge" waren im Webtrakt der Mechanischen Weberei AG untergebracht. Hier gab es genügend Raum um in dreistöckigen Betten mehrere hundert Häftlinge unterzubringen. Das Gelände war mit einem elektrisch geladenen Stacheldrahtzaun, (untere Teil des Zaunes 220 Volt, oberer Teil 280 Volt) abgesperrt. Webtrakt der Mechanischen Weberei AG Drei Wachhäuser waren 24 Stunden am Tag mit Wachen besetzt. In diesen Gebäuden befand sich zudem ein "Häftlingsrevier" und die Unterkünfte der Wachmannschaft.
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Produktionsstätte |
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Die Produktionshallen des Zweigbetriebes der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke Dessau AG befanden sich auf dem benachbarten Werksgeländes des Eichsfelder Sperrholzwerkes Hermann Becher. Dieses Gelände war ebenfalls mit einem elektrischen Zaun umgeben. Zwischen der Häftlingsunterkunft und der Produktionsstätte hatte die SS einen Stacheldrahtkorridor errichtet, um den Inhaftierten eine Flucht zu erschweren. Zur Versorgung der "Häftlinge", und um eine Räumliche Trennung der übrigen Mitarbeiter sicherzustellen, wurde auf dem Gelände eine"Häftlingskantine" (die Kantine bestand aus einer schlecht isolierten Holzbaracke) errichtet. In den westlichen zwei Produktionshallen wurde die Ausrüstung sowie das Material für die Produktion von Tragflächen für das Kampfflugzeug Fw 190 D9 gelagert.
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Krankenrevier |
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Im Krankenrevier gab es 12 Pritschen für Schwerkranke. Der französische Häftlingsarzt Odic, nur mit wenig Medikamenten ausgerüstet, gab sein Möglichstes, den Kranken zu helfen. "Besonders die älteren Juden belagerten das Revier wie eine Art Klagemauer und bettelten mich um Blockschonung an." Die meisten Fälle waren typische "Lagerkrankheiten", die bereits aus den Vorlagern mitgebracht wurden. Aus dem Jahr 1945 sind zudem Fälle von Typhus bekannt (siehe Liste der Opfer).
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Art der Arbeit |
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In den Produktionshallen selber wurden Duraluminiumbleche zugeschnitten, Tausende Löcher in jede Tragfläche gebohrt und vernietet sowie die Fahrwerke eingebaut und mit der Elektroinstallation und dem Start- und Landemechanismus versehen.
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Arbeits- und Lebensbedingungen |
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Die Arbeits- und Lebensbedingungen im AK Niederorschel waren hauptsächlich gekennzeichnet durch Hunger und lange Arbeitszeiten sowie schwere körperliche und gefährliche Arbeit. In einer Schicht zu 12 Stunden mussten drei Tragflächen hergestellt werden. Der Lärm von Hunderten Bohrern und Pressluftniethämmern war unerträglich. Der Aluminiumbohrstaub legte sich auf die Atemwege. Die Hallen waren im kalten Winter 1944/45 nicht geheizt.
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Versorgung der Inhaftierten |
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Ein Laib Brot musste mit acht Mithäftlingen geteilt werden. Morgens gab es schwarzen, dünnen Kaffee und zum Mittag eine dünne Suppe mit Kartoffelschalen und ein wenig Pferdefleisch von der Freibank. In den ersten Monaten wurde die Unterwäsche der Häftlinge alle zwei Wochen gewechselt. Später nur noch einmal im Monat. Die Folge war, Flöhe und Läuse in großen Mengen. Die Körper der Gefangenen waren blutig vom Kratzen. Besonders schlimm war es in der Nacht, was die Männer fast zum Wahnsinn trieb. In den Schlafräumen gab es Waschgelegenheiten mit kaltem Wasser.
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Wachmannschaft |
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SS-Hauptscharführer Hans Masorsky (Kommandoführer) (vorher zeitweise im KZ Majdanek eingesetzt) * 25.01.1891 am 31.01.1948 in Lublin zu 8 Jahre verurteilt bis zu 40 Angehörige der SS
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Häftlinge |
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734 Häftlinge aus 15 Nationen (offiziell Registrierte)
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Funktionshäftlinge |
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Otto Herrmann (Kapo) (*29.05.1903 in Halle als Sohn des Kupferschmiedes Gustav Herrmann geboren.) + 1969 Als überzeugter Kommunist saß er schon in den 1920er und 1930er Jahren verschiedene Male im Gefängnis) Der gelernte Elektriker schloss sich früh dem linksrevolutionären Spartakusbund an, nahm 1921 am Aufstand in Mitteldeutschland teil, kam mehrere Jahre ins Gefängnis. Wieder frei, wandte er sich der Freien Arbeiterunion Deutschlands (FAUD) zu, deren Ziel eine herrschaftsfreie, egalitäre Gesellschaft war. FAUD bildete freie Schulen, Siedlungskommunen und Genossenschaftsprojekte. Herrmann schien sein Ideal gefunden, wurde Vegetarier, verzichtete konsequent auf Alkohol. Nach der Machtergreifung der Nazis 1933 wurde er als "politisch unzuverlässig" in so genannte Schutzhaft genommen. Stunden vor Beginn des Zweiten Weltkrieges verschleppte die Gestapo den Mann mit der Figur eines Ringers ins KZ Buchenwald. Die SS machte ihn 1944 zum Kapo im Außenlager Niederorschel. Von seinen Mithäftlingen wurde er Respektvoll Kapo Otto genannt. Durch sein mutiges und geradliniges Auftreten, verschaffte er sich auch bei der SS und der Werksleitung einen gewissen Einfluss, und konnte diese davon so maches Mal davon überzeugen, dass die Häftlinge kriegswichtige Arbeit leisteten, und dadurch Mithäftlinge vor Mißhandlungen und Strafen schützen. Viele Berichte ehemaliger Häftlinge bezeugen, dass Herrmann seine Kameraden ständig ermutigte durchzuhalten.
Nach Kriegsende gönnte sich Otto Herrmann keine Pause. Bereits ab 20. August 1945 war er als Oberregierungsrat beim Minister des Innern, Robert Siewert, in der Provinzregierung Sachsen-Anhalt tätig. Tochter Freya Neumann: "In dieser Zeit unterstützte mein Vater Familien ehemaliger KZ-Gefangener mit Kleidung und Lebensmitteln." Nach der Gründung der moskautreuen SED, 1946, lehnte Herrmann schon bald deren stalinistischen Kurs ab. Am 30. September 1948 quittierte er freiwillig den Dienst in der Landesregierung und trat aus der SED aus. Er blieb auch nach der Naziherrschaft seinem Grundsatz treu: "Ich bin weder ein Speichellecker, noch werde ich jemals meinen Buckel krumm machen." Das Brot für sich und seine Familie verdiente er fortan als Hausmeister im "Halloren-Café" in der Leipziger Straße.
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Misshandlungen durch SS und zivile Mitarbeiter |
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Vorsätzliche Tötungen von Häftlingen im Lager sind nicht bekannt. Übergriffe und Misshandlungen durch die SS waren wie in anderen Lager an der Tagesordnung. So berichten Überlebende: Für einen SS-Unterscharführer war es ein Vergnügen, halbverhungerte Gefangene zur Bestrafung für geringfügige Vergehen, eine Stunde um den Appellplatz laufen zu lassen, bis diese ohnmächtig zusammenbrachen. Es gab auch zivile Meister, die die rechtlose Situation der Häftlinge ausnutzten, um sie zu schikanieren.
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Fluchversuche |
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Überlebende berichten, das es vereinzelte Fluchtversuche gegeben habe. Ein Zeitzeuge berichtet von einer Art Spießrutenlaufen eines Häftlings. Die flüchtigen und wieder aufgegriffenen Häftlinge wurden fürchterlich zugerichtet und von der Kommandoführung dem jeweiligen Stammlager gemeldet und anschließend zurücküberstellt. Der in Niederorschel wohnhafte Schlossermeister Johannes Drößler versteckte in seiner Scheune kurz vor Auflösung des Lagers bis zur Ankunft der Amerikaner zwölf Gefangene. Sie flüchteten aus dem Lager, nachdem er ihnen einen Fluchtplan aufgezeichnet hatte.
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Verhalten der Bevölkerung |
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Wie auch in der Umgebung anderer Lager gab es hier Menschen, die hier nicht tatenlos zusahen und oft unter lebensgefahr den Inhaftierten halfen. Oftmals sind diese Berichte, aber auch eine Schutzbehauptung, um sich und ihr Verhalten gegenüber den Befreiern der Lager ins für sich geeignete Licht zu setzen, und nicht als an den Verbrechen beteiligte zu gelten. Die nachstehenden Berichte sind daher auch für andere Lager vergleichbar.
Es gab Eingeweihte, die die Häftlinge in ihrer Not mit Lebensmitteln versorgten. Zivilangestellte schmuggelten das Essen in das Werk. Als Dank fertigten die Häftlinge Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus Duraluminium, Stroh, Sperrholz u.ä. an. Der Inhaber des Sperrholzwerkes Hermann Becher ließ heimlich und regelmäßig einen für menschliche Ernährung geeigneten Holzleim abstellen. Ehemalige Häftlinge bezeugten später, dass sie ohne diesen kaum überlebt hätten. Der Leiter der Weberei Franz Busch versorgte die Häftlinge im kalten Winter heimlich mit Spinnstoffwaren.
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Namensliste der Inhaftierten |
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List nicht vollständig
Szanto (Koser) Sandor * 26.06.1894 Örkény (kleine Stadt in Komitat Pest , Ungarn, 50 km (31 Meilen südlich von Budapest) + 09.02.1945 KZ Niederorschel Todesursache: Erschöpfung Eltern: Szanto Lajos und Szanto Etel geb. Freisinger Quelle: Card File of Labor Battalions in Hungary
Weisz Arpad letzter bekannter Wohnort: Budapest + 00.01.1945 KZ Niederorschel
Fenninger Rozsi letzter bekannter Wohnort: Nagyvarad (Oradea, (deutsch: Großwardein) Stadt in Rumänien und Hauptstadt des Kreises Bihor. + 00.05.1945 KZ Niederorschel Todesursache Typhus Sie war zum Zeitpunkt ihres Todes 22 Jahre alt
Moskovits Miklos * 1899 Budapest letzter bekannter Wohnort: Budapest + 00.01.1945 KZ Niederorschel
Herz Bertrand am 05.07.1944 mit seinem Vater, seiner Mutter und seiner ältesten Schwester von der deutschen Gestapo verhaftet, in der Kaserne Caffarelli in Toulouse interniert und von dort am30. 07.1944 mit seinem Vater nach Buchenwald deportiert. Am 06.08.1944 wurde Bertrand Herz in Buchenwald unter der Nummer 69592 registriert und war bis zum 14.12.1944 mit seinem Vater im Block 61 des Kleinen Lagers untergebracht. Danach musste er in Niederorschel/Thüringen, bei der Montage von Junkersflugzeugen Zwangsarbeit leisten. Sein Vater starb dort am 27. 01.1945. Bertrand Herz wurde am 10.04.1945 zurück nach Buchenwald deportiert, wo er einen Tag später die Befreiung erlebte.
Ivanji Ivan * 24.01.1929 Veliki Bečkerek, Vojvodina Als Sohn einer Jüdischen Ärztefamilie wurde Ivan Ivanji 1944/45 in den Konzentrationslagern Auschwitz und Buchenwald, sowie in den Außenlagern Niederorschel und Langenstein-Zwieberge interniert. zwei Tage vor der Befreiung des Außenlagers, gelang ihm die Flucht. nach 1945 studierte er an der Universität Belgrad Architektur und Germanistik. Jugoslawischer Schriftsteller, Übersetzer, Diplomat und Journalist.
Adler Hans Günther (Pseudonym H. G. Adler) * 02.07.1910 Prag + 21.08.1988 London studierte von 1930 bis 1935 an der Deutschen Universität in Prag Musik-, Kunst- und Literaturwissenschaften sowie Philosophie und Psychologie. Nach seiner 1935 erfolgten Promotion arbeitete er als Sekretär, als Lehrer und war beim tschechoslowakischen Rundfunk für Sendungen in deutscher Sprache tätig. Ab August 1941 war er in einem Zwangsarbeiterlager für Juden interniert und danach kurzzeitig in der jüdischen Kultusgemeinde Prag tätig. Zusammen mit seiner Frau und deren Eltern wurde er Anfang Februar 1942 in das Theresienstädter Ghetto deportiert. Kein einziger von Adlers Angehörigen überlebte die Shoa. Während der Gefangenschaft nahm er sich vor, diese Lagerwelt umfassend zu schildern. Er wurde Mitte Oktober 1944 nach Auschwitz überstellt und bereits Ende Oktober 1944 nach Niederorschel gebracht, einem Außenlager des KZ Buchenwald. Von dort wurde er Mitte Februar 1945 in das KZ Langenstein-Zwieberge eingeliefert und dort Mitte April 1945 befreit. Nach seiner Befreiung nannte er sich nur noch H. G. Adler wegen der Namensähnlichkeit mit SS-Sturmbannführer Hans Günther, dem Vertreter von Adolf Eichmann in Prag für das Protektorat Böhmen und Mähren. Als Sozialarbeiter sorgte er nach dem Krieg zusammen mit Přemysl Pitter für jüdische sowie für deutsche Kriegswaisen, die in von deutschen Adeligen konfiszierten Schlössern in Böhmen zusammen untergebracht waren. Er arbeitete auch für das Prager Jüdische Museum. Er floh 1947 nach England und lebte seither in London. Von 1973 bis 1985 war er Präsident des P.E.N.-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland. Auszeichnungen Leo-Baeck-Preis, 1958 Charles-Veillon-Preis, Lausanne 1969 Buber-Rosenzweig-Medaille, Berlin 1974 Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 1979 Ehrendoktor der Pädagogischen Hochschule Westberlin, 1980 Bundesverdienstkreuz, 1985 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, 1985 Bekannt wurden vor allem seine Studien über die Juden im KZ Theresienstadt, die bis heute als Standardwerk gelten.
Gyuri Havas * 06.03.1917 Dej, Rumänien überlebte Auschwitz , Buchenwald und Nieder-Orschel (Niederorschel) letzte bekannte Anschrift nach 1945: Str. Judetului 13 (Bloc 18, Sc. 2, Apt. 38) Bukarest, 72226 Rumänien
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Mechanische Weberei Niederorschel |
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Herstellung und Vertrieb von Webwaren. Gegründet am 18.05.1920; eingetragen am 02.06.1920.Firma bis 01.11.1920: Web- und Spinnwarenvertrieb AG, danach: Mechanische-Weberei Niederorschel AG. Sitz der Gesellschaft bis 1923 in Berlin, danach in Hannover. Großaktionär (1943): Ver. Textilfabriken AG, Hannover (100 %). Firmenmantel: 1951 verlagert nach Berlin (West), 1952 aufgelöst, 1964 nach Abwicklung gelöscht.
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Eichsfelder Sperrholzwerke Hermann Becher |
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1919 als Eichsfelder Dampfsägewerk (EDAWerk) gegründet, stellte der Betrieb zunächst Tischlerplatten und Kleiderbürsten her. 1935 übernahm Hermann Becher das Eichsfelder Sperrholzwerk. Beschlagnahme durch die Nationalsozialisten, 1944/45 wurden hier Tragflächen für Jagdflugzeuge hergestellt. 1945 beschlagnahmten die Sowjets die Fabrik, 1953 wurde das Eichsfelder Sperrholzwerk volkseigen. (Hermann Becher Flucht und Neubeginn im Westen). 1991 erwarb die Werzalit GmbH das Werk von der Treuhand.
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06.09.1944 |
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Am 06.09.1944 erreicht ein Transport mit 100 politische männliche Häftlinge (Vorkommando eines Arbeitskommando) das Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald (Kommando Junkers Niederorschel). Der Transport hat das Konzentrationslager Buchenwald am 06.09.1944 verlassen.
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08.10.1944 |
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Am 08.10.1944 erreicht ein Sondertransport mit 200 Häftlinge jüdischer Herkunft( Überstellung eines Arbeitskommando) das Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald (Kommando Junkers Niederorschel). Der Transport hat das Konzentrationslager Buchenwald am 08.10.1944 verlassen.
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14.12.1944 |
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Am 14.12.1944 erreicht ein Sondertransport mit 150 Häftlinge jüdischer Herkunft (Überstellung eines Arbeitskommando) das Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald (Kommando Junkers Niederorschel). Der Transport hat das Konzentrationslager Buchenwald am 14.12.1944 verlassen.
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18.02.1945 |
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Am 18.02.1945 werden mit einem Transport 135 arbeitsunfähige Häftlinge (KV Häftlinge, KV=keine Verwendung) aus dem Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald (Kommando Junkers Niederorschel) ins Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald (Kommando Langenstein- Zwieberge „Malachit“) überstellt. Der Transport trifft am 19.02.1945 (andere Quellen geben an: 18.02.1945 Abends) im Lager Langenstein-Zwieberge ein.
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01.04.1945 |
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Am 01.04.1945 gegen Mitternacht verlassen unter SS Bewachung 527 Häftlinge das Lager Niederorschel. Sie traten einen der berüchtigen "Evakuierungsmärsche" (Todesmärsche) in Richtung Buchenwald an. Nachts wurde marschiert und Tags wurde in Scheunen geschlafen. Die wenigen Lebensmittel, die man von Niederorschel mitgenommen hatte reichten längst nicht aus und Hunger schwächte die Häftlinge von Tag zu Tag. We nicht mehr mitkam oder den Wachmannschaften unangenehm auffiel, wurde erschoßen. Am Abend des 10.04.1945 erreichten 425 erschöpfte Häftlinge das Konzentrationslager Buchenwald. Am nächsten Tag sollten die Häftlinge weitere Evakuierungsmärsche nach Dachau bzw. Flossenbürg antreten, was viele mit Sicherheit nicht überlebt hätten. Das blieb ihnen aber erspart, da am Nachmittag des 11.04.1945 die Amerikaner das Lager befreiten.
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