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Gronau |
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Deutschland, Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken
Gronau liegt im westlichen Münsterland im Nordwesten des Bundeslands Nordrhein-Westfalen. Gronau besteht aus: Stadtteil Gronau, Stadtteil Epe
Außerdem gehören zu Gronau: Innenstadt, Tiekerhook, Schöttelkotterhook, Eßseite, Buterland, Beckerhook, Brook, Spechtholtshook. An Gronau grenzen: Stadt Ochtrup, Gemeinde Heek, Stadt Ahaus, Stadt Enschede NL, Gemeinde Losser NL, Stadt Bad Bentheim.
bis 1945 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster 1945 britische Besatzungszone 1946 Land Nordrhein-Westfalen 1949 Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster
Zuständ. Justiz 1894 Amtsgericht Bocholt, Landgericht Münster, Oberlandesgericht Hamm Amtsgericht Ahaus, Landgericht Münster, Oberlandesgericht Hamm Amtsgericht Vreden, Landgericht Münster, Oberlandesgericht Hamm
Zuständ. Finanzamt 1927 Finanzamt Ahaus, Landesfinanzamt Münster
Zuständiger Gau 1933-1945 Westfalen-Nord Gauleitung ist Münster Gauleiter Meyer Alfred Dr. geb. am 05.10.1891 in Göttingen Volkswirt u. Hauptmann a. D. in Münster/Westfalen 01.04.1928 Eintritt in die NSDAP 1928 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Gelsenkirchen MdR Sept. 1930 - Juli 1932, Nov. - Dez. 1932 u. Nov. 1933 - 1945 1932 - 1933 MdL Preußen 01. 01.1931 - 1945 NSDAP-Gauleiter Gau Westfalen-Nord 1933 - 1945 Reichsstatthalter für Lippe und Schaumburg-Lippe 1938 - 1945 Oberpräsident der preuß. Provinz Westfalen 1941 - 1945 Staatssekretär im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete und Stellvertreter des Reichsministers Rosenberg Mai 1945 Selbstmord.
Kreisleiter: Pg . Karl Walz 1933 Ortsgruppe Epe Ortsgruppenleiter Pg . Wilhelm Hoff 1933
Landrat 1860 - 1874 Maximilian Friedrich Anton Hubert Maria Freiherr von Kerckerinck 1874 - 1878 Walter Johann Christian Adalbert Eduard Herwig 1878 - 1882 Dr. Wilhelm Martin Heinrich Scheffer 1882 - 1895 Hieronymus Bernard Gustav Gärtner 1895 - 1920 Burghard Friedrich Antonius A. M. H. M. Freiherr von Schorlemer-Alst 1920 - 1944 Felix Sümmermann 1940 - 1942 Dr. Stachels, Landrat in Coesfeld (vertretungsweise) 1944 - 1945 Imanuel Rein
Bürgermeister 1933 – 1934 Carl Walz 1934 – 1935 Heinrich Thörner 1935 – 1939 Hans Reinbrecht 1940 – 1945 Heinrich Capitaine
Epe 01.04.1934 Zusammenschluss von Dorf und Kirchspiel Epe 6.167 Einwohner (1925) 7.032 Einwohner (1933) 7.625 Einwohner (1939)
Zugehörigkeit ev. Kirche 1939 Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Westfalen
Zugehörigkeit kath. Kirche 1939 Bistum Münster
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Epe |
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Epe ist ein Ortsteil von Gronau im Kreis Borken in Nordrhein-Westfalen an der niederländischen Grenze im nördlichen Münsterland und liegt an der Dinkel. Nachbarorte sind Gronau, Ochtrup, Metelen, Nienborg, Heek, Ahaus, Graes, Alstätte und Enschede. Im Zuge der Gemeindereform wurde Epe 1975 zu einem Ortsteil von Gronau.
1881 wird die erste Textilfabrik in Epe in Betrieb genommen, eine Buntweberei als Zweigwerk der Gebr. Laurenz in Ochtrup. 1898 Baumwollspinnerei Germania Epe nimmt die Produktion auf. 1933 wird von Franz Leo Niehoff die Kaffeerösterei Niehoff in Epe (Westf.) gegründet. Als Kolonialwarenhandel mit integrierter Rösterei wurde der Betrieb ab 1945 unter der Leitung seiner vier Söhne Franz, Willi, Leo und Fritz geleitet. Weitergeführt wurde der Betrieb ab 1954 durch Franz und dessen Frau Else Niehoff. Als reine Kaffeerösterei spezialisierten sie sich auf hochwertige Kaffeespezialitäten. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters übernahm der derzeitige Inhaber, Franz Niehoff, die Geschäfte. 1934 Zusammenlegung von Epe Dorf und Epe Kirchspiel
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Zuständ. Militärdienst |
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Zuständ. Militärdienst 1885 VII. Armeekorps
Generalkommando in Münster: (1872-1882) Graf zu Stolberg-Wernigerode, General der Kavallerie (1883-1888) von Witzendorff, General-Leutnant (1889-1892) von Albedyll, General der Kavallerie und Generaladjutant (1894-1898) von Goetze, General der Infanterie (1899-1900) von Mikusch-Buchberg, General der Infanterie (1901) Freiherr von Bülow, Generalleutnant (1903-1908) Freiherr von Bissing, General der Kavallerie (1909) von Bernhardi, General der Kavallerie (1911-1918) von Einem gen. von Rothmaler, General der Kavallerie
1933-1945 Wehrkreis VI Dem Wehrkreis VI waren die Gebiete der Provinzen Westfalen, Hannover und der Rheinprovinz mit dem Hauptquartier in Münster / Westfalen zugeordnet. Der Wehrkreis gliederte sich in die Wehrersatzbezirke Münster, Dortmund, Düsseldorf und Köln. Das Wehrkreiskommando VI wurde bei Kriegsbeginn als stellvertretendes Generalkommando VI. Armeekorps und zugleich Befehlshaber im Wehrkreis VI benannt. Ihm unterstanden der Kommandeur der Ersatztruppen VI, bzw. Division Nr. 156. Hinzu trat am 25. Oktober 1939 zur Führung der Landesschützen die Division z.b.V. 406, die jedoch alsbald anderweitig verwendet wurde.
Division Nr. 156 Münster
sowie zahlreiche Ausbildungsstätten und Versuchstruppen. Im Jahr 1940 wurde der Wehrkreis um die belgischen Gebiete Monschau, Eupen und Malmedy erweitert, die dem Deutschen Reich nach dem Westfeldzug angegliedert worden waren.
Befehlshaber im Wehrkreis VI 1920 - Ende 1920 Generalmajor von Campe Ende 1920 - 31. Dezember 1924 Generalleutnant Fritz von Loßberg 1. Januar 1925 - 28. Februar 1928 Generalleutnant Leopold Freiherr von Ledebur 1. März 1928 - 1. Mai 1931 Generalleutnant Max Föhrenbach 1. Mai 1931 - 30. September 1934 Generalleutnant Wolfgang Fleck 1. Oktober 1934 - 24. November 1938 Generalleutnant Günther von Kluge 24. November 1938 - 26. August 1939 General der Pioniere Otto-Wilhelm Förster 26. August 1939 - 5. Juni 1944 General der Infanterie Gerhard Glokke 14. Juni 1944 – 1945 General der Infanterie Franz Mattenklott
Wehrkreiskommando Dresden
unterstellte Dienststellen: Kommandeur der Ersatztruppen VI (ab 10. November 1939: 154. Division) Kommandeur der Panzertruppen VI Kommandeur der Nachrichtentruppen VI Kommandeur der Kraftfahrparktruppe VI Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis VI Kommandeur der Streifendienste im Wehrkreis VI Kommandeur der Standorteinheiten im Wehrkreis VI Kommandeur der Truppenübungsplätze Wehrkreisarzt VI (mit Sanitätsabteilungen, Sanitätsparks und Untersuchungsstellen) Wehrkreisveterinär VI (mit Veterinärausbildung und Ersatzabteilung, Veterinärparks, Heimat-Pferde-Park, Wehrkreis-Reit- und Fahrschule)
Genesenenbataillon D VI
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Nationalsozialismus |
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Die jüdische Gemeinde bestand zur Zeit der nationalsozialistischen Machtergreifung in Gronau aus zirka 60 Personen bzw. 20 (Kern-)Familien, deren Namen zum Teil in den hiesigen Akten bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts nachweisbar sind. Sie waren anerkannte Bürger dieser Stadt und im gesellschaftlichen Leben integriert, wie ihre Mitgliedschaft in hiesigen Vereinen (Bürgerschützen, Fußballvereinen, Schachclub etc.), der Feuerwehr, aber auch ihr Opfer für Kaiser und Vaterland im ersten Weltkrieg unterstrich. Mit der Reichskristallnacht vom 9. zum 10. November 1938 begann der offene gewaltsame Terror gegen jüdische Gronauer und Eperaner, die zusammengeschlagen, deren Wohnhäuser verwüstet und deren Geschäfte demoliert wurden. Die beiden Synagogen in Gronau (in der Wallstr.) und in Epe (in der Wilhelmstr.) wurden zerstört. Die Prozesse gegen einzelne Täter vor dem Landgericht in Münster ab 1948 dokumentierten durch in zum Teil erschütternden Szenen vorgetragenen Aussagen von Zeugen und Überlebenden, wie in Gronau und Epe Schläger in jüdische Wohnhäuser eindrangen, Familien aus den Betten zerrten, Eltern vor ihren Kindern misshandelten. Nicht nur für die jüdischen Verfolgten, auch für politische und kirchliche Oppositionelle aus dem hiesigen Raum waren die Niederlande zunächst ein Land der Hoffnung und Zufluchtsort. Ab dem Mai 1940, mit dem Beginn des Westfeldzuges und der Besetzung der Niederlande, setzte auch dort die Verfolgung und ab 1942 die Deportation ein. Einzelne Gronauer Juden überlebten in niederländischen Verstecken oder mit gefälschten Papieren, wobei couragierte Niederländer Kopf und Kragen riskierten. Die meisten Familien, Männer, Frauen und Kinder wurden jedoch ergriffen, deportiert und in den Vernichtungslagern ermordet.
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Zeitzeugin Else Bösing, Schillerstraße, Epe |
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Der 9. November des Jahres 1938 war für uns ein Tag, der so schön begann und so furchtbar endete. An diesem Tag feierten die Eltern meiner Mutter das Fest der Goldenen Hochzeit auf dem Hof Bügener am Berge. Wir alle waren eingeladen und es war ein schöner Tag. Doch schnell war der schöne Tag zu Ende und wir mussten mit unseren Eltern mit Kutsche und Pferd wieder nach Hause. Wir fuhren in Richtung Epe und es war dunkel und schon spät in der Nacht. Plötzlich sahen wir über unserem Dorf einen glühend roten Himmel. Wir wussten nicht, was sich dort abspielte. Dass es brannte, war uns klar und wir bekamen Angst. Als wir dann unser Haus an der Schillerstraße erreicht hatten, wurde uns erzählt, dass in Epe Schreckliches passiere und Chaos herrsche. Die Nazis aus unserem Dorf hatten auf Befehl von Adolf Hitler, der die Juden hasste, einen bösen Gewaltakt vollbracht. Es hieß, die Synagoge würde brennen, die Judenhäuser geplündert und angesteckt, die Juden geschlagen, unmenschlich behandelt und verjagt. Wir alle waren darüber entsetzt, durften uns aber nicht äußern. Wir wagten uns kaum ins Bett. Als nun der Morgen anbrach, stand plötzlich Frau Lebenstein, die wir gut kannten, mit ihrem kleinen Sohn bei uns in der Küche. Der Jude Hugo Lebenstein aus der Merschstraße war nämlich in den Jahren 1935 bis 1938 bei uns in der Ziegelei beschäftigt. Frau Lebenstein brach in Tränen aus und schluchzte zu unserer Mutter: '"Helfen Sie uns, es hat uns niemand gesehen, können Sie uns nicht verstecken?" Meine Mutter stand wie versteinert. Dann fing auch sie an zu weinen und nach längerer Pause kam unter Tränen die Antwort mit einer Frage ihrerseits. Weinend sagte sie: "Stürze ich damit nicht meine Familie ins Unglück?" Wir alle standen schweigend umher und hatten wohl die gleichen Gedanken wie unsere Mutter, denn wir wussten um Nachbarn, die vielleicht den Nazis nahe standen, und wir wussten auch, dass wir beobachtet würden. Frau Lebenstein blieb noch eine Weile. Sie erzählte unter Tränen die Vorkommnisse der Nacht, dass ihre Töchter aus den Betten getrieben, geschlagen und misshandelt worden seien. Ihr Mann Hugo hätte sich so aufgeregt und sich mit den Nazis angelegt, bis sie ihn mitgenommen hätten. "Ich habe ihn seitdem nicht wieder gesehen," sagte sie und verließ traurig unser Haus. "Hoffentlich sehen wir uns wieder" waren ihre letzten Worte. Nach ihrem Weggang war bei uns zunächst großes Schweigen, Wir alle waren entsetzt. Warum konnten wir nicht helfen, warum mussten wir sie abweisen, warum konnten wir sie nicht verstecken? Aber wir verstanden auch unsere Mutter, die mit tränenden Augen ihre Familie schützte. Was war das für eine schreckliche Zeit? Seit dieser Nacht ist die Familie Lebenstein für uns ewig verschollen geblieben."
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1945 Kriegsende |
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Kriegstagebuch 4 Britische Panzerbrigade (War Diary 4th British Armoured Brigade)
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gefallene der Gemeinde 1933-1945 |
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Freimuth Karl * 15.06.1921 Epe i.Westf., + 28.08.1942 Knielingen Krs. Karlsruhe vermutlich Wachabteilung W. 31 Knielingen bei Karlsruhe
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Mitbürger der Gemeinde die hier geboren oder gelebt haben und zwischen 1933 bis 1945 verfolgt, deportiert sowie zu schaden gekommen sind
Wohnort: Münster i. Westf. Gebiet: Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster Stadt und Landkreis Münster Name: Levy Adele (geb. Platz)
Wohnort: Wattenscheid Gebiet: Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg Stadtkreis Wattenscheid Name: Mendel Wilhelm
Wohnort: Köln Gebiet: Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Köln Stadt und Landkreis Köln Name: Rosenzweig Else (geb. Schiff)
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Eichenwald Anna geb. Pagener * 22.12.1904 Epe
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Epe Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken, Stadt Gronau Westf., Ortsteil Epe . Emigration Niederlande Deportation 04.09.1944 Durchgangslager Westerbork – Ghetto Theresienstadt überstellt 19.10.1944 Ghetto Theresienstadt – Vernichtungslager Auschwitz Todesdatum/-ort für tot erklärt
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Eichenwald Hannelore Emmy * 28.06.1931 Epe
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Epe Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken, Stadt Gronau Westf., Ortsteil Epe . Emigration Niederlande Deportation 04.09.1944 Durchgangslager Westerbork – Ghetto Theresienstadt überstellt 19.10.1944 Ghetto Theresienstadt – Vernichtungslager Auschwitz Todesdatum/-ort 21.10.1944 Vernichtungslager Auschwitz
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Eichenwald Liesel * 03.01.1936 Epe
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Epe Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken, Stadt Gronau Westf., Ortsteil Epe . Emigration Niederlande Deportation 04.09.1944 Durchgangslager Westerbork – Ghetto Theresienstadt überstellt 19.10.1944 Ghetto Theresienstadt – Vernichtungslager Auschwitz Todesdatum/-ort für tot erklärt
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Denneboom Hermine geb. de Witte * 03.02.1914 Epe
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Enschede (Epe) Niederlande, Provinz Overijssel, Region Twente . Emigration 26.09.1935 Enschede (Niederlande) Deportation 16.11.1943 Durchgangslager Westerbork – Vernichtungslager Auschwitz Todesdatum/-ort 31.03.1944 Vernichtungslager Auschwitz
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Lebenstein Bertha geb. Falkenstein * 01.03.1888 Stadtlohn
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Epe Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken, Stadt Gronau Westf., Ortsteil Epe . Deportation 13.12.1941 Münster - Ghetto Riga Todesdatum/-ort verschollen
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Lebenstein Daniel * 12.10.1882 Epe
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Stadtlohn Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken . Deportation 13.12.1941 Münster - Ghetto Riga Todesdatum/-ort für tot erklärt
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Lebenstein Helene * 25.06.1905 Ahaus i.Westf.
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Epe i.Westf. (Bünde i.Westf.) Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken . Deportation 1943 Ghetto Theresienstadt Todesdatum/-ort für tot erklärt
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