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Auschwitz (Oswiecim) |
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Stammlager des Konzentrationslager Auschwitz |
1944 Auschwitz Birkenau an der Rampe
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Bezeichnung Konzentrationslager
Gebiet Polen, Woiwodschaft Kleinpolen, Landkreis Oświęcim
Eröffnung 20.05.1940
Schließung Evakuierung ab 18.01.1945 nach Westen; Befreiung am 27.01.1945
Deportationen
Häftlinge In den gesamten Lagerkomplex von Auschwitz wurden 405.000 Häftlinge registrierte Häftlinge eingewiesen. Die Zahl der Menschen die in Auschwitz starben kann nur geschätzt werden, da Unzählige gleich nach ihrer Ankunft in den Gaskammern getötet wurden. Schätzungen von Sachverständigen gehen davon aus, daß in Auschwitz zwischen 1 und 1,5 Millionen Menschen ermordet wurden.
Namensliste der Opfer
Namensliste der Täter
Einsatz der Häftlinge bei
Art der Arbeit Arbeit im Hygiene-Institut Südost der Waffen-SS für SS-WVHA/Amt W V (Land-, Forst- und Fischwirtschaft) in Rajsko in der Tier- und Pflanzenzuchtanstalt, im Labor und in der meteorologischen Station eingesetzt.
Bemerkungen
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Auschwitz I Frauenlager |
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Bezeichnung Auschwitz I
Geschlecht Frauen
Zeugenaussagen
Dr. Ella Lingens-Reiner Es gab wenige Sadisten. Nicht mehr als fünf bis zehn Prozent waren Triebverbrecher im klinischen Sinne. Die anderen waren ganz normale Menschen. Die durchaus wussten, was Gut und Böse ist. Sie haben alle gewusst, was da geschieht.
Eine Zeugin im Auschwitz Prozess ein kleines Mädchen versuchte durch die Postenkette zu schlüpfen. Der SS-Mann nahm sein Gewehr von der Schulter und legte an. Als das Mädchen um Gnade flehte, schoss der Mann dem Kind lachend die Füße kaputt.
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Auschwitz I Männerlager |
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Bezeichnung Auschwitz I
Geschlecht Männer
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Auschwitz II Birkenau Frauenlager |
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Bezeichnung Auschwitz II Birkenau
Geschlecht Frauen
In Auschwitz II Birkenau Frauenlager waren auch Arbeitserziehungs-Häftlinge untergebracht
Nach Auschwitz-Birkenau wurden mindestens 1,1 Millionen Juden deportiert. Nach Auswertung von Transportlisten kamen von diesen 690 aus Norwegen, 7.422 aus Italien, 10.000 aus Jugoslawien 23.064 aus Deutschland, 24.906 aus Belgien, 26.661 aus der Slowakei, 46.099 aus dem Protektorat Böhmen und Mähren (Theresienstadt), 54.533 aus Griechenland, 60.085 aus Holland, 69.114 aus Frankreich, 290.464 aus Polen und 437.685 aus Ungarn.
Augenzeugenberichte Häftling Max Kasner vom Leichen-Räumungskommando Selbst vor sexuell betonten Leichenschändungen schreckten die Mörder nicht zurück.Der Häftling Max Kasner aus Auschwitz, der zum Leichen-Räumungskommando gehört, berichtet später, dass er einmal mit seinen Kameraden 70 tote Frauen beseitigen musste. Es waren ausgesucht schöne Mädchen. Ihnen waren die Brüste abgeschnitten und aus den Schenkeln das Fleisch herausgeschnitten worden. Wir wateten bis zu den Knöcheln im Blut. In Auschwitz taten sich vor allem die SS-Führer Kaduk und Boger mit Erfinden von sadistischen Quälereien hervor.
Namen der Opfer
Bartz Elfriede (geb. Cantor) Bad Oeynhausen (Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Minden Landkreis Minden)
Dieseldorff Frieda (geb. Sternberg) Elmshorn Preußen, Provinz Schleswig-Holstein
Stoppelmann Elsa (geb. Vogel) Elmshorn Preußen, Provinz Schleswig-Holstein
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Auschwitz II Birkenau Männerlager |
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Bezeichnung Auschwitz II Birkenau
Geschlecht Männer
Namen von Opfer
Bachrach Martin Elmshorn Preußen, Provinz Schleswig-Holstein
Rosenberg Georg Elmshorn Preußen, Provinz Schleswig-Holstein
Stoppelmann Hans-Daniel Elmshorn Preußen, Provinz Schleswig-Holstein
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Das Lagersystem der I.G. Auschwitz |
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Zivilarbeiterlager, Arbeitserziehungslager, Zwangsarbeiterlager, KZ, Kriegsgefangenenlager
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Lager I |
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Bezeichnung: Leonhard Haag
Nationalitäten/Gruppen Deutsche, Flamen und Italiener
Lage Nordöstliche Ecke des Werksgeländes bei der Ambulanz, den Werkschutz- und Bürobaracken auf Höhe der Lagerstraßen A und B
Zeit Seit Mai 1941 im Bau
Aufsicht Lagerführer (ab August 1942) Baar von Baarenfels Danach: Lang
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Lager II |
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Bezeichnung: Judenfriedhof
Nationalitäten/Gruppen Lager II-West: Franzosen, Ukrainer, Belgier und Deutsche
Lager II-Ost: Polen (aus dem Grenzgebiet des Generalgouvernements), Ukrainer und Deutsche
Lage Nördlich der Straße zwischen Stadt Auschwitz und Lager I
Zeit Seit Dezember 1941 im Bau
Aufsicht Deutsche Arbeitsfront (DAF) Lagerführer SS-Hauptsturmführer Fleischmann
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Lager III |
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Bezeichnung: Teichgrund
Nationalitäten/Gruppen Polnische Häftlinge der „Organisation Schmelt“ (bis Ende 1943) Polnische Zwangsarbeiter „Ostarbeiterinnen“ Russinnen sowie vermutlich: Ukrainerinnen, Polinnen, Slowakinnen, Kroatinnen) und Italienerinnen
Lage Werksstraße K bis M auf Höhe der Baublock 2. Südwestlicher Rand des Werksgeländes
Zeit Geplante Kapazität im März 1941: 3.000 Personen
Aufsicht Organisation Todt
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Lager IV |
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Bezeichnungen: Lager Dorfrand, Lager Buna, Monowitz, KZ Monowitz, und Arbeitserziehungslager (AEL)
Nationalitäten/Gruppen KZ-Häftlinge ab 28.10.1942 AEL-Häftlinge ab 15.01.1943
Lage Das KZ lag auf Höhe des 11. und 12. Baublocks, südlich der Werksstraße J, die westlich Richtung Auschwitz und östlich Richtung Krakau/Kraków verlief.
Das AEL lag am nordwestlichen Rand innerhalb des KZ-Monowitz nördlich der Lagerstraße und bestand aus 5 Baracken, die durch einen Zaun vom restlichen Lager abgetrennt waren.
Zeit KZ: 28.10.1942 bis 18.01.1945 AEL ab: 15.01.43
März 1941 geplante Kapazität 5.000 Personen Tatsächliche Belegung mit bis zu 11.000 KZ-Häftlingen
Aufsicht SS Kommandant: SS-Hauptsturmführer Heinrich Schwarz Lagerführer: Vinzenz Schöttl Rapportführer: Bernhard Rakers
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Lager V |
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Bezeichnung: Hierin befand sich auch ein „Erziehungslager“
Nationalitäten/Gruppen ,,Ostarbeiter“ Ukrainer/innen und ukrainische Kinder Polen Zwangsarbeiter der „zbV-Kolonne“ Jüdische Häftlinge der „Organisation Schmelt“
Lage Südöstlich außerhalb des Werkgeländes. Zwischen dem Dorf Wlosienitz/ Wlosienieca (südlich) und dem geplanten Werkbahnhof (nördlich).
Zeit Kapazität: 2.000 Personen
Aufsicht Lagerführer Theodor Pillich (NSDAP)
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Lager VI |
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Bezeichnungen: Pulverturm Stalag VIIIb Lager E715
Nationalitäten/Gruppen Britische Kriegsgefangene Deutsche
Lage Südlich der Werksstraße J bis zur Werkstraße K auf Höhe des Baublocks 8
Zeit Januar/Februar 1944 bis Januar 1945
Aufsicht Kriegsgefangenen-Lager Lamsdorf (Stalag VIIIb), Wehrkreis VIII
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Lager VII |
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Bezeichnung: Jugend-Lager
Nationalitäten/Gruppen Deutsche Lehrlinge und Kaufmännische Angestellte „Rüstungsurlauber“
Lage Werksstraße K bis M, Baublock 1. Westlich von Lager III
Zeit Seit Oktober 1941 geplant
Aufsicht Unbekannt
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Lager VIII |
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Nationalitäten/Gruppen Deutsche Arbeiter und Wehrmachtshelfer Britische Kriegsgefangene (Sept. 1943 bis Jan./Feb. 1944)
Lage Werksstraße M bis O auf Höhe der Baublocks 2 bis 3. Südlich von Lager VIII
Zeit Unbekannt
Aufsicht Unbekannt
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Lager IX |
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Nationalitäten/Gruppen Unbekannt
Lage Südlich der Werksstraße O auf Höhe von Block 3. Östlich von Lager X
Zeit Unbekannt
Aufsicht Unbekannt
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Lager X |
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Nationalitäten/Gruppen Unbekannt
Lage Südlich der Werksstraße O. auf Höhe von Block 4. Westlich von Lager X
Zeit Unbekannt
Aufsicht Unbekannt
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Angestellten-Lager |
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Nationalitäten/Gruppen Rund 1.400 deutsche Angestellte (Stand: September 1943)
Lage Westlich des Werksgeländes auf Höhe der Werksstraßen E–H. Südlich von Lager I und nördlich des Jugendwohnlagers
Zeit Unbekannt
Aufsicht Unbekannt
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Jugendwohnlager |
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Nationalitäten/Gruppen Rund 550 deutsche Lehrlinge (Stand September 1943)
Lage Südlich des Lagers der Angestellten. Westlich von Lager VII (Jugend-Lager) an der süd-westlichen Ende des Werksgeländes
Zeit Unbekannt
Aufsicht Unbekannt
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Lagerbordell |
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Das Lagerbordell wurde ab Juni 1943 auf Geheiß Himmlers im Block 24a eingerichtet. Zuvor hatte die SS den Plan verworfen, eine Bordellbaracke (Bauvorhaben 93) hinter dem Block 11 zu errichten. Es eröffnete im Oktober 1943 und sollte privilegierten Funktionshäftlingen zur Belohnung dienen.
Den SS-Wachen war der Besuch verboten, sie besuchten ein Bordell in der Stadt Auschwitz. Über 60 deutsche, polnische und ukrainische Frauen selektierte die SS im Frauenlager in KZ Auschwitz II–Birkenau für die beiden Bordellkommandos in Auschwitz I und KZ Auschwitz III–Monowitz. Das Lagerbordell bestand bis wenige Tage vor der Evakuierung von Auschwitz.
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Gebet/Schuldbekenntnis |
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Herr, unser Gott, wenn wir an Auschwitz denken und an alles Entsetzliche, für das dieser Name steht - was ist der Mensch, dass er zu solchen Verbrechen fähig ist? Und wie kann es sein, dass die Täter von damals oft, mitunter sogar bis heute, nicht einmal wahrhaben wollen, was sie angerichtet haben? Gott, wenn wir an Auschwitz denken, fragen wir uns: Sind wir wirklich anders? Können wir besser widerstehen, und uns dem Bösen verweigern? Können die heutigen Opfer von Ungerechtigkeit und Gewalt auf uns zählen? Merken sie etwas von unserem Entsetzen? Und sind sie weniger allein und ausgeliefert? Gott, Auschwitz weckt so viele Fragen, im Blick auf uns Menschen, aber auch im Blick auf dich: Warum hast du die Ermordung deines Volkes zugelassen? Warum die Vernichtung so vieler, vieler Menschen, die doch nichts anderes wollten als in deiner Schöpfung zu leben und glücklich zu sein? Warum bist du den Tätern nicht in den Arm gefallen? Warum hast du zu all dem geschwiegen? Gott, du bist uns manchmal unheimlich und fremd und wir selber sind es uns auch. Wir bitten dich: Lass uns nicht zerbrechen an dem Dunkel, das sich vor uns auftut. Lass uns gerade da zu dir rufen und schreien, wo du uns auf schreckliche und unheimlich Weise verborgen bist. Herr, unser Gott, lehre uns diese einfache und doch so schwierige Kunst, menschliche Menschen zu werden. Amen.
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Aussage des Kommandanten von Auschwitz |
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Ich, Rudolf Franz Ferdinand Höss, sage nach vorhergehender rechtmäßiger Vereidigung aus, und erkläre wie folgt:
1. Ich bin sechsundvierzig Jahre alt und Mitglied der NSDAP seit 1922, Mitglied der SS seid 1934, Mitglied der Waffen-SS seid 1939. Ich war Mitglied ab 1. Dezember 1934 des SS-Wachverbandes des sogenannten Totenkopfverbandes.
6. Die „Endlösung“ der jüdischen Frage bedeutete die vollständige Ausrottung aller Juden in Europa. Ich hatte den Befehl, Ausrottungserleichterungen in Auschwitz im Juni 1942 zu schaffen. Zu jener Zeit bestanden schon drei weitere Vernichtungslager im Generalgouvernement: Belzec, Treblinka und Wolzek. Diese Lager befanden sich unter dem Einsatzkommando der Sicherheitspolizei und des SD. Ich besuchte Treblinka, um festzustellen, wie die Vernichtungen Ausgeführt wurden. Der Lagerkommandant von Treblinka sagte mir, daß er 80 000 im Laufe eines halben Jahres liquidiert hätte. Er hatte hauptsächlich mit der Liquidierung aller Juden aus dem Warschauer Ghetto zu tun. Er wandte Monoxid-Gas an, und nach seiner Ansicht waren seine Methoden nicht sehr wirksam. Als ich das Vernichtungsgebäude in Auschwitz errichtete, gebrauchte ich also Zyclon B, eine kristallisierte Blausäure, die wir in die Todeskammer durch eine kleine Öffnung einwarfen. Es dauerte 3 bis 15 Minuten, je nach den klimatischen Verhältnissen, um die Menschen in der Todeskammer zu töten. Wir wußten, wenn die Menschen tot waren, weil ihr Kreischen aufhörte. Wir warteten gewöhnlich eine halbe Stunde, bevor wir die Türen öffneten und die Leichen entfernten. Nachdem die Leichen fortgebracht waren, nahmen unsere Sonderkommandos die Ringe ab und zogen das Gold aus den Zähnen der Opfer.
7. Eine andere Verbesserung gegenüber Treblinka war, daß wir Gaskammern bauten, die 2000 Menschen auf einmal fassen konnten, während die Gaskammern in Treblinka nur je 200 Menschen fassten. Die Art und Weise, wie wir unsere Opfer auswählten, war folgendermaßen: zwei SS-Ärzte waren in Auschwitz tätig, um die die einlaufenden Gefangenentransporte zu untersuchen. Die Gefangenen mußten bei einem der Ärzte vorbeigehen, der bei ihrem Vorbeimarsch durch Zeichen die Endscheidung fällte. Diejenigen, die zur Arbeit taugten, wurden ins Lager geschickt. Andere wurden sofort in die Vernichtungsanlagen geschickt. Kinder im zarten Alter wurden unterschiedslos vernichtet, da auf Grund ihrer Jugend sie unfähig waren, zu Arbeiten. Noch eine Verbesserung, die wir gegenüber Treblinka machten, war diejenige, daß in Treblinka die Opfer fast immer wußten, das sie vernichtet werden sollten, während in Auschwitz wir uns bemühten, die Opfer zum Narren zu halten, indem sie glaubten, daß sie ein Entlausungsverfahren durchzumachen hätten. Natürlich erkannten sie auch häufig unsere wahren Absichten und wir hatten deswegen manchmal Aufruhr und Schwierigkeiten. Sehr häufig wollten Frauen ihre Kinder unter den Kleidern verbergen, aber wenn wir sie fanden, wurden die Kinder natürlich zur Vernichtung hineingesandt. Wir sollten diese Vernichtungen im Geheimen ausführen, aber der faule und Übelkeit erregende Gestank, der von der ununterbrochenen Körperverbrennung ausging, durchdrang die ganze Gegend, und alle Leute, die in den umliegenden Gemeinden lebten, wußten, daß in Auschwitz Vernichtungen im Gange waren.
8. Von Zeit zu Zeit kamen Sonder-Gefangene an, aus dem örtlichen Gestapo-Büro. Die SS-Ärzte töteten solche Gefangenen durch Benzin-Einspritzungen. Die Ärzte hatten Anweisung, gewöhnliche Sterbeurkunden auszustellen und konnten irgendeine Todesursache ganz nach Belieben angeben.
9. Von Zeit zu Zeit führten wir medizinische Experimente an weiblichen Insassen aus, zu denen Sterilisierung und den Krebs betreffende Experimente gehörten. Die meisten dieser Menschen die unter diesen Experimenten starben, waren schon durch die Gestapo zum Tode verurteilt worden.
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Bericht von Robert Levy |
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früher Assistent der chirurgischen Klinik B an der Medizinischen Fakultät der Universität Straßburg
Nach und nach Bevölkerte sich das Lager. Aus dem ganzen besetzten Europa, aus Norwegen, Holland, Belgien, Frankreich, Italien, Jugoslawien, Griechenland, der Tschechoslowakei, Rumänien, Polen, Ungarn und Rußland kamen die Transporte an. Die meisten dieser Deportierten betraten das Lager nicht einmal, sondern endeten sofort in den Gaskammern. Um diese zu Entlasten, leitete man sogar Transporte nach anderen Lagern wie Oranienburg, Mauthausen, Flossenburg, Ravensbrück, Bergen-Belsen und besonders ausgewählte Opfer nach Natzweiler. Damals glaubten wir, noch, daß Natzweiler ein Arbeits- Lager sei, später jedoch mußten wir erfahren, daß die Unglücklichen, die von Birkenau nach Natzweiler geschickt wurden, als Versuchskaninchen dienten und im Anatomischen Institut von Straßburg zu Anatomiezwecken verwandt wurden. Wie lange durfte man mit einem Aufschub des Todes rechnen? In Birkenau bestand dieser Aufschub für einen im Arbeitskommando arbeitenden Häftling in zwei bis drei Monaten. Bei Ablauf dieser Frist sah er wie ein Skelett aus. Vollständiger Schwund des Fettgewebes und teilweise auch des Muskelgewebes machte den Deportierten zum „Muselmann“. Das war der Lagerausdruck für die Erschöpften. Hunger, Kälte, Feuchtigkeit, Verletzungen und Krankheit peinigten den Muselmann grausam und entkräftigten ihn vollends. Indem er soviel als möglich sitzen blieb und die dünne Decke über seinen gebeugten Kopf zerrte, versuchte er, seine schwachen Kräfte zusammenzuraffen. In dieser Aufmachung gleicht er einem Muselmann im Gebet. Der Faustschlag eines SS-Mannes, ein Hieb mit dem Knüppel des Aufsehers genügten, um ihn so zu erledigen, daß er bei der nächsten „Selektion“ unweigerlich geschnappt wurde. Tag und Nacht brannten die sechs Krematorien. Die Öfen genügten jedoch dem Ansturm im Sommer 1944 nicht mehr, und so wurden die Leichen mitten im Birkenwald in einer großen Grube verbrannt. Das ganze Zigeunerlager – 4000 Männer, Frauen und Kinder – wurde in einer einzigen Augustnacht in die Gaskammer geschickt. Die Methode wurde vervollkommnet. Ein schmaler Schienenstrang lief bis auf 50 Meter an die Gaskammern heran, und auf diesem konnte nun der ganze Transport, der in Drancy oder Budapest eingeladen war, direkt an der Hinrichtungsstätte ausgeladen werden. Die Verschleppten hatten an einer SS-Kommission vorüberzudefilieren, dann ließen die SS-Leute die zum Tode Verdammten ein paar Schritte vortreten, und schon waren sie dort angelangt, wo man sie vergaste. Dank diesem System kamen die Körper ohne Zeitverlust in die Öfen. Im Juni 1944 erreichte man die Rekordzahl von 22 000 Einäscherungen pro Tag. Das Sonderkommando rebellierte im Sommer 1944, weil die Häftlinge aus gewissen Anzeichen schlossen, daß nun auch sie geopfert werden sollten. Sie weigerten sich, ihren Block zu verlassen und steckten sogar einen Teil der Gaskammern in Brand. Aber aus allen Himmelsrichtungen tauchten die Maschinengewehre und Maschinenpistolen der SS auf und unterdrückten diesen Aufstand im Handumdrehen. Die beiden Ärzte des Sonderkommandos versuchten sich umzubringen, indem sie eine Überdosis von Gardenal nahmen. Einer starb, während der andere – Dr. B. – durch unsere Pflege gerettet werden konnte. Zu meiner Freude hörte ich, daß er im Lüneburger Prozess aussagte. Daß es trotz der im Lager herrschenden Terrorstimmung und der dauernd drohenden Gefahr einer „Selektion“ in Birkenau nicht mehr Selbstmorde gegeben hat, ist sonderbar. Manchmal verließ nachts ein Kranke seine Baracke und – wenn ihn nicht vorher eine Maschinengewehrgarbe des nahen Wachturms niederstreckte – berührte den elektrisch geladenen Draht. Andere Häftlinge schluckten große Mengen eines Betäubungsmittels. Aber einige von ihnen konnten von uns trotz des Verbots der Deutschen gerettet werden.
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08.08.1942 |
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Am 08.08.1942 trifft ein Transport mit 987 Männern, Frauen und Kindern aus dem Lager Westerbork in Auschwitz-Birkenau ein. Nach der Selektion werden 315 Männer mit den Nummern 57405-57719 und 149 Frauen mit den Nummern 15812-15960 ins Lager übernommen. 523 Menschen sterben in der Gaskammer des Weißen Hauses in Auschwitz-Birkenau
Unter den deportierten ist auch die am 12.10.1891 in Breslau geborene und am 01.01.1922 zum Katholischen Glauben übergetretene Jüdin Edith Stein (Schwester Teresia Benedicta) und ihre Schwester Rosa. Teresia Benedicta vom Kreuz Stein wurde beim Deutschlandbesuch von Papst Johannes Paul II. am 01.05.1987 in Köln selig gesprochen, und am 11.10.1998 erfolgte in Rom durch ihn die Heiligsprechung.
Die holländischen Behörden denen die Transportlisten nach dem Krieg in die Hände fielen, erklärten alle Insassen der Transportliste Nummer 34, im Jahre 1950 für Tod, da keine weiteren Spuren mehr über ihren Verbleib gefunden wurden. Als Todestag für alle, wurde der 09.08.1942, behördlich festgesetzt
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28.08.1942 |
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Am 28.08.1942 erreicht der Sonderzug Nr. 24 mit 1002 Personen das Konzentrationslager Auschwitz. Der Transport hat den Bahnhof Bourget Drancy am Morgen des 26.08.1942 verlassen.
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02.09.1942 |
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Am 02.09.1942 erreicht der Transport No 25 (D901/20) das Konzentrationslager Auschwitz. Der Transport hat das Internierungslager für Juden und unerwünschte Elemente Drancy am 28.08.1942 mit 1000 Juden und unerwünschte Elementen verlassen. Eine erste Selektion findet in Cosel statt. Bei einer zweiten Selektion in Auschwitz werden 27 Frauen und 12 Männer als Häftlinge übernommen, die anderen werden der „Soderbehandlung“ zugeführt.
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11.09.1942 |
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Am 11.09.1942 erreicht der der Transport No 30 (D901/24) das Konzentrationslager Auschwitz. Der Transport hat das Internierungslager für Juden und unerwünschte Elemente Drancy am 09.09.1942 mit 1000 Juden und unerwünschte Elemente verlassen. Bei einer ersten Selektion in Cosel werden 200 Arbeitsfähige für Zwangsarbeitslager ausgesondert. Bei der Ankunft im Lager Auschwitz werden bei einer zweiten Selektion 68 Frauen und 23 Männer als Häftlinge übernommen, 700 Menschen werden der „Soderbehandlung“ zugeführt.
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Sonderaktionen |
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Am 2., 5., 6., 9., 10., 23. und 28.September, sowie am 7., 12., 18.Oktober und am 8.November 1942 fanden insgesamt 15 sogenannte "Sonderaktionen" statt. Am 5. und 23. September erfolgten je zwei, am 8.11. sogar drei derartiger Einsätze.
Unter "Sonderaktionen" verstand man im Konzentrationslager Auschwitz die Vernichtung ankommender jüdischer Häftlingstransporte vermittels Giftgases. Diese Massnahmen gingen auf eine mündliche Anordnung zurück, die Hitler im Juni 1941 "Zur Endlösung der Judenfrage" getroffen hatte. Sie sah die Vernichtung aller im nationalsozialistischen Einflussgebiet lebenden Menschen jüdischer Abstammung vor. Diese Anordnung ist nie veröffentlicht worden. Sie ist als sogenannter "Geheimbefehl" ergangen. Zur Durchführung dieser Anordnung waren in den Jahren 1941 und 1942 in einem in der Nähe des Lagers Birkenau gelegenen alten Bauernhaus die ersten Gaskammern ausgebaut worden.
Die zur Vernichtung in diesen Gaskammern vorgesehenen Transporte wurden in den besetzten Gebieten und den dort eingerichteten Sammellagern unter der unmittelbaren Leitung des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) und des Reichsführers der SS Himmler (RFSS) zusammengestellt. Die Menschen, die für diese Transporte ausgesucht wurden, waren mit ihrer Auswahl zum Tode bestimmt. Ihre Verbringung nach Auschwitz erfolgte nach den Anordnungen des RSHA mit dem alleinigen Ziel, diese Menschen dort umzubringen. Eine Internierung im Konzentrationslager Auschwitz war für sie nicht vorgesehen. Diese Grundsätze wurden nur in Ausnahmefällen durchbrochen: In der Umgebung von Auschwitz hatten sich zur damaligen Zeit bereits in erheblichem Umfange rüstungswichtige Industriebetriebe angesiedelt. Diese Betriebe hatten einen erheblichen Bedarf an Arbeitskräften, der aus dem Kreis der Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz gedeckt wurde. Wegen der damals bereits ungewöhnlich hohen Sterblichkeit unter den Häftlingen kam es vor, dass bisweilen nicht die erforderliche Zahl von Arbeitskräften für die Rüstungsbetriebe zur Verfügung stand. Obwohl dieser Fehlbestand durch normale Zugänge von Häftlingen ausgeglichen werden sollte, trat verschiedentlich der Fall ein, dass auch diese Zugänge nicht ausreichten, um dem Arbeitskräftemangel abzuhelfen. Man ging deshalb dazu über, aus den ankommenden, zur Vernichtung vorgesehenen Transporten die arbeitsfähigen Menschen auszulesen, um sie als Arbeitskräfte einzusetzen. Diese Menschen wurden sodann in das Lager Auschwitz aufgenommen und dort als Häftlinge registriert.
Die zur Tötung bestimmten Menschen erreichten Auschwitz in Eisenbahntransporten. Die eintreffenden Züge wurden zu einer Verladerampe in der Nähe des Lagers Birkenau geleitet. Dort wurden die Opfer ausgeladen und zusammengetrieben. Bereits in diesem Stadium wurde unter ihnen eine Art Vorauswahl getroffen. Das bedeutet, dass die SS-Wachmannschaften, unterstützt von Häftlingen - deren man sich in diesem, wie in anderem Zusammenhange vor allem deshalb bediente, um die arglosen Opfer über ihr Schicksal im Ungewissen zu lassen - jene Personen zu einer Gruppe zusammenstellten, die überhaupt als Arbeitskräfte in Frage kamen. Nur die dieser Gruppe Zugewiesenen hatten eine Chance zu überleben. Von dieser Möglichkeit waren alte Menschen, schwangere Frauen, Frauen mit Kindern und Kinder von vornherein ausgeschlossen. Sie wurden in jedem Falle umgebracht. Die Gruppe der als arbeitsfähig in Betracht kommenden Personen wurde sodann meistens dem für den sogenannten "Rampendienst" abgestellten SS-Arzt vorgestellt. Er hatte die endgültige Entscheidung darüber zu treffen, wer im Einzelnen als arbeitsfähig in das Lager aufgenommen werden sollte. Dies geschah lediglich auf Grund des äußeren Erscheinungsbildes, das der Häftling beim Vorbeigehen bot, ohne jede nähere Untersuchung. Zu diesem sogenannten "Rampendienst" wurden sämtliche SS-Ärzte, die im Lager Auschwitz zur Verfügung standen, herangezogen. Der Einsatz der einzelnen Ärzte bei den einzelnen Aktionen erfolgte nach Maßgabe eines Dienstplanes, der von dem Standortarzt aufgestellt wurde.
Die ausgesonderten arbeitsfähigen Personen wurden sodann in das Lager geführt. Die übrigen - ihre Zahl überwog immer bei weitem; im Einzelnen wird das noch ausgeführt werden - wurden auf bereitstehende Lastkraftwagen verladen und zu den etwa 3 km (Fahrstrecke) entfernten Gaskammern gebracht. Ein Sanitätswagen fuhr hinter dem Zuge her. An den Gaskammern angekommen - es handelt sich um das bereits erwähnte umgebaute Bauernhaus in der Nähe des Lagers Birkenau - wurde den Opfern vorgetäuscht, dass sie einer Entlausungsaktion unterzogen würden. Sie wurden zunächst in eine neben den Gaskammern gelegene Baracke geführt mit der Aufforderung, sich vollständig zu entkleiden. Wenn der innerhalb der Baracke zur Verfügung stehende Raum wegen der großen Zahl der Opfer nicht ausreichte, mussten sie sich im Freien entkleiden. Um das Misstrauen der Opfer einzuschläfern und sie in Arglosigkeit zu wiegen, wurde ihnen gesagt, sie sollten sich genau merken, wo sie ihre Kleider abgelegt hätten, damit sie diese später schnell wiederfinden könnten. Dann wurden die Opfer in die Gaskammern geführt. Diese waren als "Desinfektionsräume" gekennzeichnet. Die Opfer waren in der überwiegenden Anzahl auch in diesem Zeitpunkt noch arglos. Das wurde vor allem dadurch erreicht, dass auch an den Gaskammern Häftlinge eingesetzt wurden, die ihren Leidensgenossen vorzuspiegeln hatten, es handele sich tatsächlich nur um eine Desinfektion. Diesen glaubhaft vorgebrachten Zusicherungen ihrer Leidensgenossen schenkten die Opfer zumeist Glauben. Es kam aber auch vor, dass die Opfer die wahre Absicht ihrer Henker erkannten. Es kam dann zu grauenvollen Szenen. Die Menschen schrien in höchster Todesnot und flehten kniefällig um ihr Leben. Diese Opfer wurden dann zumeist zur Seite geführt und von den SS-Wachmannschaften mittels eines schallgedämpften Kleinkalibergewehrs erschossen. Sobald alle Opfer in die Gaskammern hineingeführt worden waren - es handelte sich um mehrere voneinander getrennte Kammern -, wurden die luftdicht schließenden Türen zugeworfen. Ein SS-Sanitätsdienstgrad, der mit einer Gasmaske ausgerüstet war, stieg auf das Dach des Hauses und warf durch Einwurfschächte die gifttragenden Chemikalien in das Innere der Gaskammern.
Als Giftgas wurde Blausäure (Cyanwasserstoff) verwendet. Sie wird unter der Bezeichnung "Zyklon B" als Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet. Bei diesem Präparat ist die Blausäure an Kieselgur gebunden. Dieses feine, aus den Panzern der Kieselalge gewonnene Pulver besitzt, vor allem unter Druck, die Fähigkeit, die zweifache Menge seines Gewichts an Blausäure aufzunehmen und sie - ausgestreut - schnell und vollständig wieder abzugeben. Der Siedepunkt der Blausäure liegt bei 26.5 ° C. Aus diesem Grunde war es notwendig, die Raumtemperatur über diesem Wert zu halten. Dabei hatte eine weitere Steigerung der Raumtemperatur eine Beschleunigung des Vergasungsvorgangs zur Folge. Aus diesem Grunde wurden die Opfer möglichst eng in die Gaskammern hineingepfercht, um die in diesem Falle im Inneren des Raumes sich ausbreitende Körperwärme zur Beschleunigung des Vergasungsvorganges auszunutzen. Die Blausäure ist ein außerordentlich stark und schnell wirkendes Giftgas. Ihre Wirkung besteht darin, dass sie das Atmungsferment okkludiert mit der Folge einer sofortigen Lähmung des Atmungszentrums. Die für den Menschen tödliche Dosis liegt bei 1 mg/kg Körpergewicht. Bei ausreichender Gaskonzentration tritt der Tod schlagartig und ohne dass Schmerz empfunden wird ein. Die zuletzt genannten Feststellungen beruhen auf dem überzeugenden Gutachten des Sachverständigen Prof.Dr.Dr.hc B.
Nach dem Einwerfen des Zyklon B in die Gaskammern wurden die Menschen, die in der unmittelbaren Nähe des Einwurfschachtes standen, sofort getötet. Diejenigen hingegen, die weit von dem Einwurfschacht entfernt standen, kämpften noch minutenlang um ihr Leben. Sie mussten, bevor sie selbst tot zusammenbrachen, den verzweifelten Todeskampf ihrer Leidensgenossen miterleben. Die draussen vor den Gaskammern Stehenden hörten deutlich die Geräusche dieses Todeskampfes. Augenzeugen bekundeten später: "Die Menschen schrien einige Minuten und kämpften um ihr Leben."
Sobald sich im Inneren der Kammern kein Leben mehr regte, wurde der Fahrer mit dem Sanitätswagen zu seiner Unterkunft zurückgebracht. Die Gaskammern wurden nach einiger Zeit geöffnet. Die Leichen wurden von Häftlingen herausgefahren und durch Verbrennen vernichtet. Während der oben beschriebenen Vorgänge saß der Fahrer in dem Sanitätswagen, der in der unmittelbaren Nähe der Gaskammern abgestellt war. Der Fahrer beobachtete den gesamten Tötungsvorgang aus dem Wagen heraus. Der Fahrer hielt sich aber - dem ihm erteilten Auftrag entsprechend - in dem Wagen bereit, um für den Fall, dass dem SS-Sanitätsdienstgrad beim Hantieren mit dem Giftträger Zyklon B etwas zustoßen sollte, sofort mit dem Sauerstoffgerät Hilfe zu leisten. Dieser Fall ist tatsächlich aber nie eingetreten.
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16.09.1942 |
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Am 16.09.1942 erreicht ein Deportationszug mit 902 Menschen das Konzentrationslager Auschwitz in Polen. Der Zug hatte Westerbork am 14.09.1942 verlassen. Die meisten der Deportierten waren zuvor im Polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork inhaftiert gewesen. Als der Deportationszug auf dem Güterbahnhof Halle hielt, hörte ein Eisenbahner eine Stimme rufen: Ich bin Julius Schwab. Grüßt meine Familie! Der Mann hatte den Mut, das Erlebte der noch immer in Halle lebenden Ehefrau Margarethe und den damals 10jährigen Zwillingssöhnen Günther und Max zu übermitteln. Es war das letzte Lebenszeichen von Julius Schwab. Etwa 200 Männer wurden wahrscheinlich schon während der Fahrt für den Arbeitseinsatz ausgesondert. Nach der "Selektion" in Auschwitz werden 47 Männer und 29 Frauen als Häftlinge registriert, vermutlich mehr als 600 Menschen werden in die Gaskammern geschickt.
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30.09.1942 |
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Am 30.09.1942 erreicht ein Sonderzug mit 610 Juden das Konzentrationslager Auschwitz. Der Transport hat das Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork am 28.09.1942 verlassen. Aus diesem Transport werden 119 Frauen und 37 Männer als Häftlinge übernommen, die anderen 454 Menschen werden am gleichen Tag in den Gaskammern getötet.
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26.11.1942 |
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Am 26.11.1942 erreicht der am 24.11.1942 in Westerbork mit 709 Juden ausgelaufene Sonderzug das Konzentrationslager Auschwitz. Von den Deportierten werden lediglich 42 Frauen als Häftlinge übernommen, die anderen 667 Menschen werden direkt in die Gaskammern geschickt.
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01.12.1942 |
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In der Nacht vom 30.11.1942 auf den 01.12.1943 läuft der am 30. November 1942 um 16:12 Uhr in Stettin ausgelaufene Zug mit 532 Norweger jüdischen Glaubens an der Rampe ein. Bei den Deportierten handelte es sich um Norweger die mit dem unter dt. Kommando stehenden Frachter Donau (9035 BRT) am 26.11.1942 11:30 Uhr in Oslo ausgelaufen und am 30.11.1942 in Stettin eingelaufen war.
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24.01.1943 |
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Am 24.01.1943 erreicht der Sonderzug CR mit 2929 Personen das Konzentrationslager Auschwitz. Dieser Transport kam vom Ghetto Theresienstadt und hatte Theresienstadt am 23.01.1943 verlassen.
Am 24.01.1943 erreicht ein Transport aus dem Ghetto von Grodno mit etwa 2.000 Menschen Auschwitz. Nach der Selektion werden 191 Frauen und 235 Männer als Häftlinge registriert, die anderen Menschen werden unmittelbar in die Gaskammern geschickt.
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30.01.1943 |
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Am 30.01.1943 erreicht der am 29.01.1943 aus Theresienstadt ausgelaufene Transport Ct mit 1000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern (auf Veranlassung des RSHA – Reichssicherheitshauptamt zusammengestellt) das Konzentrationslager Auschwitz. Nach der Selektion werden 122 Männer sowie 95 Frauen in das Lager eingewiesen. Die übrigen 783 Menschen werden sofort in den Gaskammern getötet.
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31.01.1943 |
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Am 31.01.1943 trifft ein Transport mit 419 Frauen und Mädchen sowie 240 Männer und Jungen in Auschwitz ein. Bei den deportierten handelt es sich nach Auffassung der NS-Lehre um jüdische und somit unerwünschte Elemente. Der Transport kam aus dem Polizeilichen Durchgangslager Westerbork (NL), und hatte Westerbork am 29.01.1943 verlassen. Von den 659 Personen aus diesem Transport, blieben zunächst 50 Männer und 19 Frauen als Häftlinge am Leben, die anderen 590 Menschen wurden unmittelbar in den Gaskammern ermordet.
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03.03.1943 |
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In der Nacht vom 02.03.1943 auf den 03.03.1943 kommt an der Rampe der 32. Osttransport mit 1756 Männer, Frauen und Kinder an. In diesem Transport sind 158 Norweger und 11 aus Frankfurt a. Main.
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04.03.1943 |
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Am 04.03.1943 trifft im Lager Auschwitz der 33. Osttransport mit 1726 Deportierten aus Berlin ein. Dieser Transport hat Berlin am 03.03.1943 verlassen.
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13.03.1943 |
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Am 13.03.1943 kommt im Lager der 36. Osttransport aus Berlin mit 344 jüdische Männer sowie 620 jüdische Frauen und Kinder an. Der Transport war am 12.03.1943 in Berlin abgfahren. Nach der Selektion werden 218 Männer und 147 Frauen als Häftlinge ins Lager Auschwitz geschickt, die übrigen 599 Personen sofort in der Gaskammer umgebracht.
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22.04.1943 |
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Am 22.04.1943 erreicht der 20. Deportationszug mit 507 Männern, 121 Jungen, 631 Frauen und 141 Mädchen, allesamt Juden das Konzentrationslager Auschwitz. Der Transport hat die Dossin-Kaserne in Mechelen (Durchgangslager für Juden und unerwünschte Elemente) am 19.04.1943 abends mit 1636 Menschen darunter 242 Kindern verlassen. Der Zug bestand nicht wie die vorherigen Transporte aus Personenwaggons der 3.Klasse, sondern aus 30 Viehwaggons. Um eine Flucht zu erschweren, sind die Türen und Oberlichter zusätzlich mit Stacheldraht gesichert, nach der Selektion werden 276 Männer und 245 Frauen als Häftlinge ins Lager geschickt, die übrigen 879 Personen sofort in der Gaskammer umgebracht. Von den Häftlingen die ins Lager überführt wurden, erhielten lediglich 521 eine Häftlingsnummer. 152 von ihnen haben den Krieg überlebt. Doch dieser Transport ist in der Geschichte der Deportationen einmalig. Es ist der einzige Transport, bei dem gewaltsam Deportierte aus einem Deportationszug aus Belgien befreit wurden. Geschichte des einzigen Überfalls auf einen Deportationszug aus Belgien.
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02.08.1943 |
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Am 02.08.1943 erreicht der am 31.07.1943 aus dem Durchgangslager für Juden und unerwünschte Elemente Mechelen/Malines in Belgien kommende Sonderzug XXI mit 1556 Juden und unerwünschten Elementen das Konzentrationslager Auschwitz in Polen. Nach der Selektion werden 255 Männer mit der Tätowierungsnummer 133.250 - 133.504 und 211 Frauen mit der Nummer 51.770 - 51.980 zur Vernichtung durch Arbeit aussortiert. Die restlichen 1.090 gingen am selben Tag ins Gas. Es wird das Krematorium II gewesen sein, das gerade betriebsfertig war.
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21.08.1943 |
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Am 21.08.1943 werden nach einer Selektion im Frauenlager Auschwitz-Birkenau 498 weibliche Häftlinge, überwiegend jüdische Frauen aus Griechenland, zum Tod in der Gaskammer bestimmt.
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24.08.1943 |
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Am 24.08.1943 erreicht ein Sondertransport (überstellung) mit 100 kranken Juden das Konzentrationslager Auschwitz. Der Transport kommt aus dem Arbeitslager Markstädt bei Breslau und hat das Lager am 24.08.1943 verlassen. Die Juden werden gleich bei ihrer Ankunft in Auschwitz in den Gaskammern getötet.
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16.09.1943 |
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Am 16.09.1943 erreicht ein Transport mit 1005 Juden darunter 119 Kinder und 245 alte Menschen das Konzentrationslager Auschwitz. Dieser Transport hat das Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork am 14.09.1943 verlassen. Nach der Selektion werden 194 Frauen und 233 Männer in das Lager eingewiesen. 578 Menschen werden unmittelbar nach der Ankunft in den Gaskammern getötet. Wie viele bereits an der Rampe durch die SS ermordet wurden ist nicht eindeutig belegbar.
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08.10.1943 |
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1032 jüdische Häftlinge werden aus dem KL (Konzentrationslager) Auschwitz in das KL Warschau überstellt.
15 mit einem Sammeltransport eingelieferte Häftlinge erhalten die Nummern 156727 bis 156741.
Die Nummer 156742 erhielt ein jüdischer Häftling.
Ein SS-Lagerarzt führt in den Baracken des Häftlingskrankenbaus im Frauenlager BIa in Birkenau eine Selektion durch, wobei er 156 weibliche Häftlinge aussucht. Sie werden am selben Tag in den Gaskammern getötet. Die Zahl der kranken weiblichen Häftlinge beträgt danach 6261.
Am Vorabend des jüdischen Feiertages Jom Kippur führen SS-Ärzte in den Lagerabschnitten BIId und BIIf, dem Häftlingskrankenbau für Männer in Birkenau, eine Selektion durch, wobei sie einige tausend jüdische Häftlinge aussuchen. Sie werden am selben Tag in den Gaskammern getötet.
Mit den Nummern 156743 bis 156913 werden 171 männliche und mit den Nummern 64610 bis 64706 werden 97 weibliche Häftlinge gekennzeichnet, die mit einem Sammeltransport eingeliefert worden sind.
Die Nummern 156914 bis 156920 erhalten sieben Häftlinge, die von der Sipo (Sicherheitspolizei) und dem SD (Sicherheitsdienst) aus Maribor ins Lager eingwiesen worden sind.
SS-Rottenführer Wilhelm Reichel von der Wachkompanie des Nebenlagers Neu-Dachs erhält vom Kommandanten des SS-Wachsturmbanns eine Belobigung für die Erschießung zweier Häftlinge während ihrer Flucht aus dem Nebenlager am 21. September 1943.
Auf Anweisung der Politischen Abteilung wird der deutsche PSV-Häftling Bernhart Schmitt (Nr. 113791), geboren am 20. Juli 1908 in Gevelsberg, in den Bunker von Block 11 gesperrt. Nach einer in den Bunkern durchgeführten Selektion wird er am 11. Oktober 1943 erschossen.
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09.10.1943 |
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19 mit einem Sammeltransport eingelieferte Häftlinge erhalten die Nummern 156921 bis 156939.
Vier aus Zichenau überstellte weibliche Häftlinge erhalten die Nummern 64707 bis 64710
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20.01.1944 |
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Am 20.01.1944 erreicht der am 19.01.1944 um 9:00 Uhr vom Gefängnis Frankenthal abgegangene Gefangenensammeltransport das Konzentrationslager Auschwitz. Eine der "Häftlinge" ist die am 05.03.1890 in Ludwigshafen am Rhein geborene Jüdin Schuster Marie Regina geb. Meyer.
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21.01.1944 |
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Am 21.01.1944 erreicht der Transport I/106 mit 48 "Juden und unerwünschte Elemente" aus Berlin kommend das Konzentrationslager Auschwitz. Der Transport hat Berlin am 20.01.1944 verlassen.
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12.08.1944 |
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Am 12.08.1944 erreicht der Sonderzug mit 3800 Frauen und Mädchen sowie 1984 Männer und Jungen aus Pruszkow kommend die Rampe von Auschwitz. Während aus den Lautsprechern Musik ertönt (Tango Milonga), treibt die SS die Menschen mit Kolbenschläge und Polizeihunde aus den Waggons. Bei der Selektion werden die Männer und Arbeitsfähigen von den Alten, Kranken, Kindern und Frauen getrennt. Seit diesem Moment hatten sie keinen Kontakt mehr zu ihnen. Die Männer wurden ins Männerlager getrieben. Hier mußten sie sich ausziehen, Kopf und Körper wurden kahlgeschoren, hiernach mußten sie in einem Bassin mit Lysollösung steigen, anschließend unter die Dusche. Dann bekam man gestreifte Häftlingskleidung, Lumpen und Holzschuhe, man wurde in die Liste eingetragen und bekam eine Häftlingsnummer. Seit diesem Zeitpunkt hatten sie keinen Namen mehr.
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22.08.1944 |
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Am 22.08.1944 erreicht ein Sondertransport mit 308 Juden die Rampe des Konzentrationslagers Auschwitz. Der Transport kommt aus Lyon, und hat die Stadt am 11.08.1944 verlassen. Nach der Selektion werden 117 jüdische Männer und 63 Frauen werden in Auschwitz als Häftlinge übernommen. Das Schicksal der anderen ist die „Sonderbehandlung“
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14.10.1944 |
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Am 14.10.1944 erreicht der Transport Eq mit 1500 Häftlingen Auschwitz-Birkenau. Dieser Transport hat Theresienstadt am 12.10.1944 verlassen.
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Befreiung |
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Der 27. Januar 1945 zählt zu den bedeutendsten Tagen in der Geschichte der Menschheit, denn an diesem Tage wurde das Lager Auschwitz befreit. Obwohl die in polnischen Wäldern versteckten Vernichtungslager, wie Treblinka, Sobibór, Chelmno und Belzec, schon viel früher befreit wurden, erfuhr die Welt erst an diesem Tage die grausigen Einzelheiten. In Ostpolen hatten die Mörder noch Zeit, die Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen. Die SS des Lagers Auschwitz wurde aber durch einen Frontdurchbruch der 100. Schützendivision der sowjetischen Armee unter General Wassili Petrenko im Bestand der 1. Ukrainischen Heeresgruppe überrascht. Die Massenmörder hatten keine Zeit mehr, alles zu vernichten, was von ihrer Schuld zeugen würde.
Starker Frost bedeckt am 27. Januar 1945 das ganze Lager mit einer dicken Schneeschicht. In Auschwitz war es still, aber von weitem hörte man ein fernes Echo von Geschützen der nahenden Front. Die Deutschen Wachmannschaften waren bis auf wenige Ausnahmen bereits am 26. Januar allesamt verschwunden. Vor ihrer Flucht haben die Nazis die Beweise ihrer Verbrechen (Gaskammern, Verbrennungsöfen, Gefangenen- Akten), gesprengt oder verbrannt. Fast 60 000 noch lebende und gehfähige Auschwitz Häftlinge sollen Wachmannschaften der SS vor dem Eintreffen der roten Armee in sogenannten Todesmärschen evakuiert haben. Die Gefangenen hatten mitbekommen, dass die SS abzog, trauten sich aber dennoch nicht die Lager zu verlassen. Zu groß war die Angst vor etwaigen Folgen. Am Nachmittag dieses 27. Januar 1945 gegen 15 Uhr trafen erste Einheiten der 60. Infanterie-Division der Ukrainischen Front am Stammlager Auschwitz I ein. Kurz darauf erreichten die Sowjets auch Auschwitz II Birkenau. Sowjetischen Angaben zufolge sollen bei angeblichen Gefechten mit deutschen Soldaten über 200 Rotarmisten ums Leben gekommen sein. Sie fanden noch etwa 5800 Häftlinge vor allem völlig entkräftetete und kranke Frauen sowie Kinder in den Lagern vor.
Auschwitz Häftlinge, welche sich beim Eintreffen der Sowjets noch in den Lagern aufhielten, erinnern sich noch gut an den 27. Januar 1945, dem Tag an welchem sie wieder frei waren
Henryk Duszyk (Häftlingsnummer 192692 damals 9 Jahre alt) berichtet später dazu: Im Lager Auschwitz-Birkenau war es so still, das wir das ferne Grollen von Geschützfeuer der nahenden Front hören konnten. In dem riesigen Lager Komplex gab es nur noch knapp 6 Tausend Häftlinge. Vor allem Frauen, Kinder und Kranke. Obwohl wir diesem Tag keine Wachen mehr gesehen hatten, besaßen wir keinen Mut die Lager zu verlassen. Plötzlich sah ich zwischen den Gebäuden Bewegung aufkommen. Bewaffnete Männer in Uniformen steuerten direkt auf unseren Block zu. Anfangs hatte ich keine Ahnung was los war. Erst als uns nach einiger Zeit ein Soldat etwas in russischer Sprache zurief, war mir klar was sich hier abspielte. Ich konnte nicht glauben, dass dies schon das Ende eines Alptraums bedeuten könnte. Henryk Duszyk war während des Warschauer Aufstandes im August 1944 nach Auschwitz deportiert worden. Joanna Wardak (Nummer 86760 - damals 7 Jahre alt) Ich werde mich immer an diesen Tag erinnern. Ich war sehr hungrig, und es war bitterkalt. Ich schaute die ganze Zeit auf das verlassene, unbewachte aber gefüllte Lebensmittel Lager. Ich sah zwei sowjetische Soldaten. Sie hatten Seile in den Händen und kamen auf uns Kinder zu. Wir wussten nicht was sie wollten und bettelten um etwas zu essen, doch sie gaben uns nichts und meinten, dass sie nicht zum Helfen gekommen seien. Sie überließen uns einfach dem Schicksal. Mit einer Gruppe von Frauen und Kindern, begleitet von Sowjets, verließ ich das Lager. Durch den rutschigen Schnee fielen einige Kinder in einen tiefen Panzergraben. Auch hier die völlige Gleichgültigkeit unserer Befreier. Eine erste Hilfe und etwas zu Essen bekamen wir erstmals, nachdem wir zu einem polnischen Dorf gelangten. Joanna Wardak war ebenfalls während des Warschauer Aufstandes nach Auschwitz gekommen.
Kazimiera Wasiak (Nummer 83803), als 11-jährige ins Lager Auschwitz gekommen Die Gleichgültigkeit der Befreier traf uns mit unmenschlicher Härte. Wir waren sehr hungrig, denn wir hatten seit mindestens 24 Stunden nichts mehr zu essen bekommen. Aber auch die Russen waren unglaublich hungrig. Sie hatten das Lebensmittellager aufgebrochen und Suppe mit Fleisch gekocht. Wir bekamen auch etwas von der heißen Brühe, doch als wir um ein Stück Fleisch bettelten, warfen sie uns nur Knochen in den Schnee. Ich ging dann mit anderen Kindern durch ein von den Sowjets in den Zaun geschnittenes Loch um zu Landsleuten in den Dörfern der Umgebung zu gelangen. Für mich war das Verhalten der Befreier der Beginn eines neuen Albtraumes.
Ex-Gefangene berichten später: Die dann am nächsten Tage folgende symbolische Befreiung sah tatsächlich völlig anders aus als die damalige und spätere Propaganda dies darstellte. Im Großen Vaterländische Krieg Stalins war schon kein Platz für Mitleid mit den eigenen Opfern, wie konnte man da an die Opfer anderer Nationen des Totalitarismus denken. Diese waren zu allem Übel gleich nach ihrer Befreiung in die blutverschmierten Hände des nächsten Diktators gefallen. Der Mann welcher zusammen mit Hitler und Mussolini den europäischen Teil des zweiten Weltkrieges auslöste, sollte später Auschwitz und andere Arbeitslager besonders propagandistisch zur Verschleierung eigener Verbrechen nutzen.
Bei den Kämpfen um Auschwitz sind 231 sowjetische Soldaten gefallen, darunter der muslimische Leutnant Gilmudin Baschirow.
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Unter Sowjetischer Herrschaft |
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Kurz nach der Befreiung besetzten die Bolschewisten die Stadt Oswiecim und richteten sich auch in den örtlichen Konzentrationslagern ein, die sich schon bald wieder mit Häftlingen füllen sollten. Zum festen Bestandteil der sowjetischen Besatzung von Auschwitz gehörte alsdann nicht nur eine Hundertschaft von NKWD- Schergen, sondern auch Dokumentarfilmer und Kriegsbericht- Erstatter, unter der Regie von Ilja Ehrenstein. Professionelle Propaganda war fester Bestandteil der sowjetischen Verschleierungsmaschinerie. So mussten sich Kinder und ein polnischer Arzt mit stark anti-kommunistischen Ansichten gegen ihren Willen vor laufenden Kameras stellen und im Chor Willkommen den Befreiern ausrufen. Der Mediziner sollte später auch für Fotos herhalten, die ihn zeigten, als er mit dem Finger auf angeblich durch die SS ermordete Leichen wies. Leider wissen in diesem Zusammenhang nur wenige Menschen, dass Auschwitz schon kurz nach der Übernahme durch die rote Armee zum höllischen Gulag für deutsche Soldaten und Zivilisten wurde.
In diesen Lagern waren schnell mindestens 15 Tausend Deutsche eingesperrt. Mitglieder der NSDAP, deutsche Zivilisten, Volksdeutsche, Oberschlesier und auch einige Polen die erst befreit und dann wieder eingesperrt worden waren. Wie viele Menschen dort auch noch nach dem Kriege ermordet wurden, weiß keiner. Alles was Deutsch war hatte man vorab als vogelfrei erklärt und so wurde man schon ins Lager gezerrt, nur weil man eine Immobilie hatte. Die Geschehnisse in sowjetischen bzw. polnischen Lagern nach dem zweiten Weltkrieg wird und wurde als eine Folge der Nazi-Aggression in Europa gerechtfertigt. Eine Gleichsetzung mit dem ehemaligen Lager Auschwitz sei nicht möglich, da es keine Kontinuität der Existenz der Lager nach 1945 gab. Es waren nicht die gleichen Lager - heißt es heute noch offiziell. Ein Paradox ist auch, dass ebenso die Sowjets 1939 Polen angriffen, heute aber als Befreier gefeiert werden, weil sie ein paar Löcher in die Zäune von Konzentrationslagern schnitten.
Natürlich haben die Sowjets die von ihnen eroberten Gebiete von Nazis gesäubert. Die Nazis aber unterdrückten Polen 6, die Sowjets allerdings 45 Jahre lang. Und mit Grausamkeiten sparten sie bekanntlich auch nicht. Millionen Menschen verschwanden seit dem 17. September 1939 bis weit nach Kriegsende in russischen Lagern.
Gedenken wir also heute gemeinsam besser allen Opfern des Totalitarismus, den Juden, Polen, Zigeunern, Ukrainern, Russen, Deutschen, Chinesen, Bosniern, Ungarn, Japanern, Irakern, Afghanen und allen anderen Unschuldigen Erdenbürgern. Gerade Geschichtsfälschungen sind es, die mangels objektiver Aufklärung, Wiederholungen von Völkermorden jederzeit möglich machen. Es reicht nicht nur die bosnischen Serben für derartige Taten vor Gericht zu stellen, denn in der ganzen Welt laufen viel schlimmere Täter frei herum und keiner macht etwas dagegen.
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Anhang |
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Wir fahren aus Theresienstadt
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