SS-Maid (SS-Gefolge)

* 23.07.1921 in Berlin
letzter bekannter Wohnort:
Hamburg Lilienthalplatz

arbeitete bis November 1939 als Näherin

anschließend als Maschinenarbeiterin dienstverpflichtet

ab 16.10.1942 Angehörige der Lagermannschaft im KL
Ravensbrück
(Ausbildung zur Aufseherin)

ab 01.03.1943 Angehörige der Lagermannschaft im KL
Lublin-Majdanek (Frauenlager)
(ins Kl Lublin-Majdanek strafversetzt – laut späterer Aussage ihres
Anwalts Sander, weil sie versucht habe, den Brief eines Häftlings aus dem Lager zu schmuggeln.)

ab Januar 1944 Angehörige der Lagermannschaft im KL
Krakau-Plaszow

Angehörige der Lagermannschaft im KL
Auschwitz
(zeitweise Kommandoführerin Kanalisation im Lagerabschnitt BIIb)

Oktober 1944 - Anfang Dezember 1944 Angehörige der Lagermannschaft im Frauenaußenlager des KL Neuengamme Bremen-Obernheide

Anfang Dezember 1944 bis Ende März 1945 Krankenhaus

am 30. Dezember 1944 von der SS-Kommandantur des KL Neuengamme für die Verleihung der Kriegsverdienstmedaille vorgeschlagen

Ende März 1945 bis 04. April 1945 Angehörige der Lagermannschaft im Frauenaußenlager des KL Neuengamme
Bremen-Obernheide

Nach dem Räumungstransport der Häftlinge ins KZ Bergen-Belsen am 04. April 1945, den sie begleitet hatte, wurde sie ins Neuengammer Außenlager
Hamburg-Eidelstedt versetzt, nach eigenen Angaben aber bereits am nächsten Tag entlassen.

Am 11. Juni 1945 in Hamburg von der britischen Militärpolizei verhaftet

Aussage Gertrud Heises vor Gericht vom 29. Januar 1946:
Ich hatte in Obernheide, das ein Außenlager von Neuengamme war, den Posten einer Kommandoführerin und war für die Sauberkeit, Ordnung und Aufrechterhaltung der Disziplin im Lager verantwortlich. Ich habe hierbei schon manchmal Gefangene schlagen müssen, die sich nicht fügen wollten. Ich habe dies aber stets nur mit meinen Händen getan und habe nie einen Stock oder Gummiknüppel dazu benutzt. Ich habe auch nie mit meinem Gürtel geschlagen oder Gefangene getreten. Die von mir geschlagenen Gefangenen haben keinerlei Verwundungen davon getragen. Ich war niemals Oberaufseherin. Ich habe niemals etwas mit den Auswählen von Gefangenen für die Gaskammern zu tun gehabt.

Dr. Heinrich Kuhlmann, der Heise behandelte, bestätigte am 11. Mai 1946 für das Gericht die Angaben Heises zu ihrer Krankschreibung 1944/45 und stützte damit ihre Behauptung, an Verbrechen im Außenlager Bremen-Obernheide zwischen Dezember 1944 und März 1945 nicht beteiligt gewesen zu sein.

am 22. Mai 1946 zu 15 Jahren Haft verurteilt.
(Ihr Anwalt beklagte am 22. Mai 1946, dass die Zeuginnen der Anklage nicht persönlich im Verfahren anwesend gewesen seien, die Angeklagte lediglich anhand von Fotos identifiziert und ihre Aussagen nur schriftlich eingereicht hätten.)

Der zuständige britische Befehlshaber stimmte am 17. August 1946 der Reduzierung des Strafmaßes von Gertrud Heise zu.

Dezember 1950 aus der Strafanstalt Werl entlassen.