SS-Oberführer
18.07.1940
In Begleitung des Leiters des Landwirtschaftsamtes, SS-Obersturmbannführer Müller u. des stellvertretenden Befehlshabers des SD, Oberabschnitt Süd-Ost, SS-Obersturmbannführer Otto Somann besichtigt der Höhere SS- und Polizeiführer in Breslau, SS-Gruppenführer Erich von dem Bach-Zelewski das Konzentrationslager Auschwitz. Er wird von der Lagerleitung über die Umstände der Flucht des Häftlings Tadeusz Wiejowski und dem angeblichen Versuch eines Einbruchs ins Lager zur Befreiung von Häftlingen in Kenntnis gesetzt. Er ordnet als Sofortmaßnahme an:
Sofortige Erschießung der Zivilpersonen, die in Verbindung zu bringen sind mit der Flucht von Tadeusz Wiejowski, Erschießung aller Männer, die auf dem mit Stacheldraht umzäunten Lagergebiet angetroffen werden, ferner eine Räumungsaktion zur Säuberung der gesamten Lagerumgebung im Umkreis von fünf Kilometern, unter Beteiligung der Polizei und des SD, von allen verdächtigen und arbeitsscheuen Elementen. Dies schafft einen Vorwand zur weiteren Aussiedlung der umliegenden Bevölkerung.
18.11.1940
SS-Obersturmbannführer Somann Otto, Inspekteur der Sipo und des SD in Breslau, teilt dem Chef der Stapo u. dem Polizeipräsidenten in Kattowitz mit, daß der Höhere SS-und Polizeiführer in Breslau, SS-Gruppenführer von dem Bach-Zelewski auf Grund des Befehls des Chefs der Sipo und des SD, d. h. Reinhard Heydrichs, vom 1. November 1940 die Hinrichtung von 40 Polen angeordnet habe; diese fände statt als Vergeltung für angebliche Gewalttaten in Kattowitz. Somann empfiehlt den genauen Termin der Hinrichtungen mit dem Kommandanten des KL Auschwitz abzustimmen. Er schlägt den 21. oder 22. November vor, da er an diesen Tagen bei den Hinrichtungen zugegen sein könne.