SS-Hauptsturmführer

* 14.07.1900 in Worms
† 1964 in Worms (Krankenhaus)

Reichsdeutscher

8 Klassen Volksschule

2 Jahre Handelsschule

Beruf: Eisen-und Metallfachmann

00.06.1918 - 00.11.1918
Dienst in der Reichswehr
(Ersatz-Reserve-Füsilier-Regiment 118)

ab 07.11.1930
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 9 204)
Dienst in der SS-Stammabteilung der 47. SS-Standarte

ab 01.04.1931
Mitglied der NSDAP (Mitglieds Nu. 650 608)

Mitglied im Lebensborn

ab 31.03.1933
Verwaltungsführer im KL
Osthofen
(Für diese Tätigkeit erhielt er ab Anfang Juli 1933 eine Entlohnung von zwei Reichsmark pro Tag)

22.03.1934
Beförderung zum SS-Untersturmführer

00.06.1934
Während seiner gesamten Laufbahn kamen aber immer wieder Zweifel an seiner positiven Beurteilung auf. Im Juni 1934 wurde er mit der Auflösung des KZ Osthofen beauftragt. Er erhielt, wie alle ehemaligen SS-Wachleute des KZ, die keine anderen Einkünfte hatten, bis einschließlich März 1935 eine Aufwandsentschädigung von 100 RM monatlich. Ritzheimer trat jedoch zum 1. September 1934 bei der 33. SS-Standarte in Mainz eine bezahlte Stelle an, ohne dies der hessischen Landesregierung zu melden und bezog weiterhin die Aufwandsentschädigung als Angehöriger des Sonderkommandos Osthofen. Auf die von Reichsstatthalter Sprenger daraufhin geforderte Rückzahlung wurde in Hinblick auf „die bedrängte Lage Ritzheimers“ verzichtet. Im August 1935 trat Ritzheimer in die SS-Totenkopfstandarte ein und wurde im Range eines Untersturmführers zum 2. Verwaltungsführer des KZ Dachau ernannt.

30.01.1936
Beförderung zum SS-Obersturmführer

1936/37
Vor seiner Verwendung in Buchenwald hatte Ritzheimer in Lichtenburg gedient.

12.09.1937
Beförderung zum SS-Hauptsturmführer

ab 1938
Angehöriger der Lagermannschaft im KL Flossenbürg

24.07.1939
Kündigung von Heinz Ritzheimer durch Theodor Eicke vom 24.07.1939

04.09.1939
Beurteilung von Heinz Ritzheimer durch Karl Künstler vom 04.09.1939

vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Osthofen, KL Buchenwald, KL Lichtenburg, KL Dachau, KL Flossenbürg u. KL Auschwitz

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Frontkämpferehrenkreuz (1914-1918)
Ostmark-Medaille
SA-Sportabzeichen in Bronze
SS-Totenkopfring
SS-Ehrendegen
Julleuchter

Nach einer vierjährigen Haftzeit im alliierten Internierungslager Darmstadt stufte ihn die dortige Spruchkammer im Entnazifizierungsverfahren 1949 als „minderbelastet“ ein und entließ ihn aus der Haft. Er starb 1964 in einem Wormser Krankenhaus.

Aus der Personalakte des Verwaltungsführers Heinz Ritzheimer lässt sich der ungefähre Zeitpunkt der Schließung des KZ Osthofen ermitteln. Ritzheimer erhält noch für die Zeit nach der Schließung eine finanzielle Aufwandsentschädigung von RM 5,- pro Tag.
Quelle: Zentrales Staatsarchiv Potsdam

KL Osthofen
Verwaltet wurde das KZ Osthofen bis zum Herbst 1933 durch das Polizeiamt Worms. Verwaltungführer war von Anfang an der 1900 in Worms geborene Heinrich (Heinz) Ritzheimer.
Er war 1931 der NSDAP und der SS beigetreten und galt bei seinen Vorgesetzten als „sehr zuverlässiger, ehrlicher und strebsamer Führer“.
1934 wurde er zum SS-Sturmführer befördert. Während seiner gesamten Laufbahn kamen aber immer wieder Zweifel an seiner positiven Beurteilung auf. Im Juni 1934 wurde er mit der Auflösung des KZ Osthofen beauftragt. Er erhielt, wie alle ehemaligen SS-Wachleute des KZ, die keine anderen Einkünfte hatten, bis einschließlich März 1935 eine Aufwandsentschädigung von 100 RM monatlich. Ritzheimer trat jedoch zum 1. September 1934 bei der 33. SS-Standarte in Mainz eine bezahlte Stelle an, ohne dies der hessischen Landesregierung zu melden und bezog weiterhin die Aufwandsentschädigung als Angehöriger des Sonderkommandos Osthofen.
Auf die von Reichsstatthalter Sprenger daraufhin geforderte Rückzahlung wurde in Hinblick auf „die bedrängte Lage Ritzheimers“ verzichtet. Im August 1935 trat Ritzheimer in die SS-Totenkopfstandarte ein und wurde im Range eines Untersturmführers zum 2. Verwaltungsführer des KZ Dachau ernannt.
Quelle: Die Gedenkstätte KZ Osthofen