SS-Oberscharführer

* 20.11.1911 in Diepholz
† 21.02.1945 bei Guben/Niederlausitz gef.

Vollständiger Name
Ernst Friedrich Heinrich Konrad Bernhard Glaue

Ehefrau Johanna Elisabeth Glaue geb. Hofmann
* 19.10.1908 in Naundorf
Heirat am 22.12.1938 in Diepholz
† 23.01.1990 in Maasen, Landkreis Diepholz
beerdigt am 26.01.1990 in Diepholz

in Diepholz am 19.11.1939 abgemeldet zum SS-Totenkopfausbildungslager Dachau

vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Auschwitz

22.11.1940
Er war an der ersten Massenerschießung am
22.11.1940 in Auschwitz beteiligt

22.11.1940
Beförderung zum SS-Rottenführer

01. Mai 1941
Beförderung zum SS-Unterscharführer

Dezember 1941 bis April 1942 Führer des NL
Harmense
Bernhard Glaue, wohnte mit Frau und Tochter in der Nähe. Das Kommando betreibt Geflügel- und Kaninchenzucht sowie Fischteiche. Museum Auschwitz. »Zu diesem Zweck wurde aus dem Krematorium beim Stammlager Auschwitz Asche, die nicht vollständig verbrannte Knochen enthielt, angefahren und in diese Teiche geschüttet.
Nach seiner Versetzung nach Budy wurde er durch SS-Rottenführer Xaver Franz Eidenschinkt abgelöst. Die weiblichen Häftlinge unterstanden Marianne Klein (ab 1943 nach Heirat Marianne Rendel). Die SS-Wachmannschaft, darunter viele Volksdeutsche aus der Slowakei und Ungarn, wechselte häufig. Im Sommer 1944 waren außerdem frontuntaugliche Wehrmachtssoldaten zur Bewachung eingesetzt.
Die Farm wurde häufig von Joachim Caesar und der Leiterin des Frauenlagers Birkenau, SS-Oberaufseherin Maria Mandel, inspiziert. Am 17. Juli 1942. besuchte Reichsführer SS Heinrich Himmler, der der Landwirtschaft in Auschwitz eine besondere Bedeutung beimaß, die Geflügelfarm.
Die ehemalige Villa von Gustav Zwilling, das Haus, in der die Brutanstalt betrieben wurde, das Haus, in dem Bernhard Glaue mit seiner Familie wohnte und andere Gebäude sowie Ställe sind erhalten und werden von den Einwohnern von Harmense zu Wohn- und Wirtschaftszwecken genutzt.

ab April 1942 Stellv. Leiter des neugegründeten und 4 km von Auschwitz entfernten Männerlagers Wirtschaftshof
Budy
Am 17. Januar 1945, dem letzten Appell, sind 313 Häftlinge gezählt worden. Sie wurden am folgenden Tag evakuiert.

September 1942 wird ihm das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern verliehen

11.10.1942
mit Fleckfieber in das Krankenhaus in Kattowitz eingeliefert.

11.10.1942
Beförderung zum SS-Oberscharführer

10.11.1942
dienstfähig zur Truppe entlassen.

Standortbefehl Nr. 29/43
Besuch der Schwägerin mit Tochter vom 22.07.- 30.07.1943

Standortbefehl Nr. 40/43
Besuch von Frau Müller v. 19.09.-26.09.1943

im Oktober 1944 freiwillig zur kämpfenden Einheit versetzt

nachdem Bernhard Glaue zur kämpfenden Truppe gewechselt ist, ist seine Frau mit den beiden Töchtern von Ausschwitz nach Grossenhain bei Dresden verzogen. Nach der Bombardierung von Dresden und dem Vormarsch der russischen Streitkräfte ist die Familie dann nach Diepholz geflüchtet.

21.02.1945
Beförderung zum SS-Oberscharführer

am 21.02.1945 bei Guben/Niederlausitz gefallen
(Er wurde erst in Grunow, südlich Mülrose beerdigt und später umgebettet auf den Waldfriedhof Halbe.)

Bernhard Ernst Heinrich Glaue ruht auf der Kriegsgräberstätte in Halbe.
Endgrablage: Block 8 Reihe 10 Grab 2526

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern


Kesselschlacht von Halbe
In den letzten Apriltagen 1945 tobte 40 Kilometer vor den Toren Berlins eine vernichtende Schlacht. Es schien damals, als sollte noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges alles aufgeboten werden, was dieses Völkermorden an Schrecken und Entsetzen zu bieten hatte. Erst am 1. Mai 1945 schwiegen im Kessel von Halbe die Waffen. Es herrschte Friedhofsruhe im wahren Sinne des Wortes. Mehr als 40 000 Tote blieben zurück – "fünf Minuten vor zwölf" noch von einer gewissenlosen Führung ins Verderben getrieben.

Das warme Wetter in den ersten Tagen des Mai 1945 begünstigte den Verwesungsprozess der Leichen und somit war bei der Bestattung der Toten Eile geboten. Um der Seuchengefahr zu begegnen, verfügte die örtliche sowjetische Besatzungsmacht, dass unter Einbeziehung der Bevölkerung (Greise, Frauen und Jugendliche) und Kriegsgefangener die Toten an Ort und Stelle, einzeln oder in Massengräbern, in Gärten oder Granattrichtern sofort begraben wurden. In den Wäldern und an den Wegerändern entstanden so zahlreiche provisorische Grabstätten. Sogar in den Gärten der Dorfbewohner wurden nicht wenige Einzelgräber angelegt.

Entstehung des Waldfriedhofes Halbe
Erst 1951, sechs Jahre nach Ende der Kesselschlacht, begann die Vereinigung der im weiten Umkreis von Halbe verstreut liegenden Gräber auf einem Zentralfriedhof. Das Land Brandenburg führte diese Aktion gemeinsam mit der Kirche durch. Diese schuf im Ort eine Einzelpfarrstelle, die mit großem Engagement von Ernst Teichmann (1906 - 1983) ausgefüllt wurde, der 1947 bei einem Besuch in Halbe die provisorischen Gräber gesehen und von den zahllosen Toten in der Umgegend gehört hatte. Er kam in den Jahren von 1948 bis 1950 immer wieder an diesen Ort zurück und begann, mit Unterstützung der Halber Einwohner und einiger Forstarbeiter, Grab für Grab zu suchen und zu erfassen.

Im Herbst 1951 wurde dann mit dem Bau des Zentralfriedhofes begonnen. Zur selben Zeit ließ sich Pfarrer Teichmann von Schierke im Harz nach Halbe versetzen und übernahm sowohl die Pfarrstelle als auch die Gräberfürsorge. Unter tatkräftiger Hilfe der Bevölkerung und gegen den anfänglichen Widerstand örtlicher Behörden schloss er die Registrierung der bisher bekannten Gräber ab.

Das Friedhofsgelände
Ganz in der Nähe von Halbe befand sich ein Waldgelände von sieben Hektar, das groß genug war, um bis 1956 alle vorgesehenen Umbettungen aus der Gegend des Kessels aufzunehmen. Die Anlage mit ihren elf großen Grabfeldern wurde von Walter Funcke und Karl Foerster gestaltet.

Auf dem Waldfriedhof Halbe mit seinen elf großen Grabfeldern ruhen heute rund 24 000 Opfer der Kesselschlacht von Halbe – neben Soldaten und Zivilpersonen, auch andere Opfergruppen, darunter sowjetische Zwangsarbeiter und die, in der deutschen Hinrichtungsstätte Berlin-Tegel und im Internierungslager Ketschendorf Verstorbenen. Die Umbettungen dauern bis heute an. Jahr für Jahr erhalten noch Opfer des Zweiten Weltkrieges in Halbe ein würdiges Grab. Seit der Wende wurden hier rund 2 200 Tote beigesetzt.