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Krefeld Uerdingen a. Rh. |
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Deutschland, Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Düsseldorf, Kreisfreie Stadt Krefeld, Stadtteil Uerdingen
Die Stadt Krefeld ist eine kreisfreie Stadt am linken Niederrhein, nordwestlich von Düsseldorf, südwestlich von Duisburg in Nordrhein-Westfalen.
Vor 1929 war Uerdingen eine eigenständige Stadt, die seit 1255 das Stadtrecht besaß. Seit der Fusionierung der beiden Städte hieß das Konstrukt zunächst Krefeld-Uerdingen, später fiel die Bezeichnung Uerdingen aus dem Namen weg. Bis zur Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen im Jahre 1975 besaß Uerdingen einen einmaligen Sonderstatus in Deutschland: Der ehemaligen Rheinstadt waren besondere Rechte eingeräumt, was sich heute noch im Krefelder Stadtwappen zeigt, dessen rechte Hälfte das Uerdinger Wappen darstellt. Trotz der Aberkennung der Stadtrechte sehen sich viele der Einwohner noch immer als Bürger einer unabhängigen Stadt, was sich auch in dem Uerdinger Wahlspruch Oeding blievt Oeding (Uerdingen bleibt Uerdingen) ausdrückt.
1929 wurde Krefeld mit Uerdingen, Fischeln, Gellep-Stratum und anderen Gemeinden zum Stadtkreis Krefeld-Uerdingen vereinigt und der Restkreis in Landkreis Kempen-Krefeld umbenannt. Bereits 1907 hatte es eine große Erweiterung des Stadtgebietes gegeben, damals wurden Bockum, Oppum und Verberg eingemeindet.
Die Stadt Krefeld grenzt im Norden an die Städte Neukirchen-Vluyn und Moers im Kreis Wesel, im Osten und Nordosten an die kreisfreie Stadt Duisburg, im Süden an die Stadt Meerbusch im Rhein-Kreis Neuss sowie im Westen an die Städte Willich, Tönisvorst und Kempen im Kreis Viersen.
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Geschichte |
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Durch die Schlacht bei Krefeld ging der Name der friedliebenden Stadt in die Kriegsgeschichte ein: Im Siebenjährigen Krieg trafen am 23. Juni 1758 preußische Truppen unter dem Kommando des Prinzen Ferdinand von Braunschweig und ein französisches Heer am südlichen Stadtrand zusammen. Trotz ihrer Übermacht wurden die Franzosen besiegt – ein Gedenkstein am einstigen Schlachtfeld, der Hückelsmay, erinnert heute noch an die über 2.800 Gefallenen, die dort begraben liegen.
In den auf die Französische Revolution folgenden Koalitionskriegen wurde Krefeld erstmals am 16. November 1792 durch Revolutionstruppen unter General La Marliére besetzt. Von den Franzosen wurde ein Kriegskontribution in Höhe von 300.000 holländischen Gulden verlangt, die die Stadt Krefeld nicht aufbringen konnte. Zur Sicherung dieser Forderung wurden die Vertreter der wohlhabensten Krefelder Familien als Geiseln genommen. Erst Ende Januar konnte die Forderung beglichen werden. Im Zuge des Herbstfeldzuges von 1794 wurde auch Krefeld, wie das übrige linksrheinische Territorium, von den französischen Revolutionstruppen besetzt. Die Stadt wurde wie das gesamte linksrheinische Gebiet von Frankreich annektiert und 1798 zum Verwaltungssitz eines Arrondissements des Département de la Roer bestimmt. 1801 wird das Département de la Roer französisches Staatsgebiet und Johannes Jakobus Bouget aus Odenkirchen wird Unterpräfekt des Arrondissement de Crévelt. Im Jahr 1802 wird die Gewerbefreiheit nach französischem Recht eingeführt. In dieser Zeit wurde auch gezielt Jagd auf die umherstreunenden Banditen und Räuber gemacht. Mit den meisten wurde kurzer Prozess gemacht. So endete 1803 auch das Leben von Matthias Weber auf einer Guillotine in Köln.
1914 zogen auch Krefelder in den Ersten Weltkrieg die pazifistischen Privilegien waren schon seit 1794 Geschichte. Nach Kriegsende wurde Krefeld am 6. Dezember 1918 von belgischen Truppen besetzt (bis 31. Januar 1926). Anfangs waren 7500, später bis zu 6000 Soldaten in Krefeld stationiert. Das Deutsche Reich musste ihnen laut Versailler Vertrag angemessene Unterkünfte zur Verfügung stellen. Von 1918 bis 1921 waren über 1220 Quadratmeter in Privathäusern beschlagnahmt, von 1923 bis 1924 etwa 900. 1921 baute man die ersten Wohnhäuser für Offiziere - im seitdem so genannten belgischen Viertel. Die Belgier zensierten die Tageszeitungen und kappten Verbindungen zum anderen Rheinufer.
Am 22. Oktober 1923 stürmten rheinische Separatisten das Krefelder Rathaus. Es gab Tote und Verletzte; die Aktion blieb ohne politische Folgen.
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Nationalsozialismus |
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Nach der Ordnung der jüdischen Gemeinden aus der napoleonischen Zeit war in Krefeld die bedeutendste jüdische Gemeinde im Rur-Departement. Folglich war hier das Konsistorium, die Verwaltung aller Gemeinden aus dem Département, ansässig. Der Krefelder Rabbiner war als Oberrabbiner zuständig für ein weites Gebiet von Kleve im Norden bis Köln im Süden. Die jüdische Gemeinde hatte in Krefeld zusätzlich eine besondere Stellung, weil sie nicht die einzige Minderheit in der Stadt repräsentierte. Zu Beginn der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts lebten in Krefeld, einschließlich des erst später eingemeindeten Ortsteils Hüls, etwa 1.600 Juden, etwa ein Prozent der Bevölkerung. Die Tendenz war eher abnehmend, da die jüngeren Leute in die größeren Städte, besonders nach Berlin, abwanderten. In Krefeld existierten mehrere Synagogen bzw. Bethäuser und zwar in Krefeld-Mitte, Fischeln, Hüls, Linn und Uerdingen. Es gab und gibt weiterhin einen jüdischen Friedhof. Erfolgreiche Kaufleute und Akademiker jüdischer Herkunft waren gesellschaftlich weitgehend akzeptiert, besonders wenn die Familien seit mehreren Generationen in Krefeld lebten. Trotzdem kam es auch in Krefeld seit Mitte der 1920er Jahre zu antisemitischen Übergriffen. Am 9. November 1938 wurden auch in Krefeld die Synagogen niedergebrannt und Geschäfte jüdischer Kaufleute zerstört.
Bis 1939 war die Hälfte der Krefelder Juden aus Deutschland ausgewandert. Mindestens 737 Krefelder Juden wurden in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet.
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21.06.1943 |
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Am 21.06.1943 wurden bei einem britischen Luftangriff im Rahmen der moral-bombing-Strategie große Teile des Ostens der Stadt getroffen, die Innenstadt wurde durch einen von Brandbomben verursachten Feuersturm erheblich zerstört. Wundersamerweise blieb der große Hauptbahnhof bis auf wenige Beschädigungen unversehrt.
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22./23.08.1943 |
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In der Nacht vom 22.08.1943 auf den 23.08.1943 kommt es zu einem verheerenden Luftangriff durch die Alliierten Streitkräfte.
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1945 |
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1945 rückten amerikanische Truppen in Uerdingen ein (März/April) und ein Kindergarten an der Kastanienstraße sollte für die amerikanische Militärpolizei beschlagnahmt werden, was durch die damalige Leiterin Mechthild Siever verhindert werden konnte.
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Mitbürger der Gemeinde die hier geboren oder gelebt haben und zwischen 1933 bis 1945 verfolgt, deportiert sowie zu schaden gekommen sind.
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Abr |
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Her |
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Herz Isidor * 15.01.1876 Vreden
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Krefeld Uerdingen a. Rh. Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Düsseldorf, Kreisfreie Stadt Krefeld, Stadtteil Uerdingen . Deportation 25.07.1942 Düsseldorf – Ghetto Theresienstadt überstellt 29.09.1942 Theresienstadt – Vernichtungslager Treblinka Todesdatum/-ort verschollen
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Herz Sofie * 15.11.1874 Vreden
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Krefeld Uerdingen a. Rh. Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Düsseldorf, Kreisfreie Stadt Krefeld, Stadtteil Uerdingen . Deportation 25.07.1942 Düsseldorf – Ghetto Theresienstadt Todesdatum/-ort 23.11.1942 Ghetto Theresienstadt
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