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Niederlande, Provinz Limburg

Die Stadt liegt an der Mündung der Rur (niederländisch Roer) in die Maas, am rechten Maasufer. Die Innenstadt liegt unmittelbar an der Rur. Das Gemeindegebiet besteht im wesentlichen aus dem rund 5 Kilometer breiten Streifen zwischen Maas und der Grenze zu Deutschland.

Nationalsozialismus

Beim Überfall der Deutschen Wehrmacht auf die Niederlande 1940 war Roermond eine der wenigen Städte, in denen für kurze Zeit militärischer Widerstand geleistet wurde. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kam es angesichts der Nähe zur deutschen Grenze zu heftigen Kämpfen, die Bevölkerung war deportiert worden. Die deutschen Besatzer sprengten vor ihrer Flucht den Turm der Kathedrale. Das Mahnmal Lüsekamp im Elmpter Wald, nur wenige Meter von der deutsch-niederländischen Grenze und der A 52 entfernt, erinnert daran, dass hier noch im Dezember 1944 von einem deutschen Erschießungskommando 14 Zwangsarbeiter aus Roermond hingerichtet wurden.

26.08.1942

am 25. August 1942 gab es in Roermond öffentliche Aufrufe, dass man sich zu einen Transport nach Westerbork melden sollte. Schon am nächsten Tag (26.08.1942) ging es in das Lager Westerbork. Menschen, die nicht transportfähig waren, sowie ihre Ehepartner und Kinder unter sechzehn, durften in Roermond bleiben. Die genaue Anzahl der Deportierten ist nicht bekannt.

10.11.1942

am 10.11.1942 wurden 23 Juden mit einem durch Polizeibeamte begleiteten Transport aus Roermond ins Polizeiliche Durchgangslager Westerbork deportiert.

09.04.1943

am 09.04.1943 wurden 20 Juden mit einem durch Polizeibeamte begleiteten Transport aus Roermond ins Polizeiliche Durchgangslager Herzogenbusch (Kamp Vught) deportiert.

Mitbürger der Gemeinde die hier geboren oder gelebt haben und zwischen 1933 bis 1945 verfolgt, deportiert sowie zu schaden gekommen sind

Eine von ihnen war Jeanette Passmann geb. Vogelsang * 28.01.1878 in
Gelsenkirchen
Jeanette Passmann emigriert im Juli 1934 in die Niederlande und lebt in
Roermond, nach dem Einmarsch durch die Deutsche Wehrmacht bereitet sie ihre Flucht vor, sie findet einen Schlepper, der ihr verspricht, sie gegen 10000 Gulden in die Schweiz zu bringen. Stattdessen wird sie am 15. Februar 1943 in Mechelen interniert und am 19. April 1943 mit dem Zug von Mechelen nach Auschwitz deportiert. (Geschichte des einzigen Überfalls auf einen Deportationszug)

Bei ihr handelte es sich um eines der Opfer von Juden des KZ
Auschwitz, die auf Anordnung des an der Straßburger Universität lehrenden Anatom August Hirt mit Billigung Himmlers vergast, konserviert und in Hirts anatomischem Museum ausgestellt wurden. Aufgrund des weiteren Kriegsverlaufs sollte die Sammlung beseitigt werden, was aber nicht mehr gelang, und so konnten am 23. Oktober 1945 die Überreste von 86 Leichen bestattet werden. Wer diese Männer und Frauen gewesen sind, habe man bislang nicht gewusst. Mittels akribischer Recherchen, deren Ausgangspunkt eine Liste der eintätowierten KZ-Nummern war, ist es Hans- Joachim Lang gelungen, den Toten ihren Namen und ihre Identität wiederzugeben und sie als Menschen in ihre Lebenszusammenhänge zurückzuführen.

Gum

Gumpert Julia geb. Metzger
* 15.08.1876
Bocholt
Wohnort
Ahaus i.Westf. und Roermond NL
+ 12.02.1943 Konzentrationslager Auschwitz
Emigration 09.08.1939 Ahaus i.Westf. - Roermond NL
dep.
1943 Konzentrationslager Auschwitz