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Deutschland, Bundesland Thüringen, kreisfreie Stadt Eisenach

Eisenach ist eine Stadt im Westen Thüringens. Sie ist seit 1998 kreisfreie Stadt
Bekanntheit erlangte Eisenach durch die über der Stadt gelegene Wartburg, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und im Mittelalter Sitz der Landgrafen von Thüringen war. Hier übersetzte Martin Luther das Neue Testament vom Griechischen ins Deutsche.

Zu Eisenach gehören die Ortsteile: Berteroda, Hötzelsroda, Madelungen, Neuenhof-Hörschel, Neukirchen, Stedtfeld, Stockhausen, Stregda, Wartha-Göringen.

Nationalsozialismus

Am 30. Januar 1933 hatten auch in Eisenach die Nationalsozialisten die Macht an sich gerissen, mit einem Fackelzug wurde an diesem Abend die neue Zeit begrüßt, mit brennenden Trümmern sollte sie im April 1945 enden. Zunächst erlebte die Stadt einen starken wirtschaftlichen Impuls, an der nördlichen Peripherie wurden Wohnhäuser, das Krankenhaus, bald auch Kasernenanlagen und die Autobahn errichtet. Die Stadt wurde 1935 Heimat des Panzerregiments 2 der 1. Panzer-Division.

Seit 1938 mussten immer mehr jüdische Mitbürger ihre Heimat verlassen. In der Pogromnacht am 9. November 1938 wurde die Eisenacher Synagoge zerstört, jüdische Geschäfte wurden geplündert und verwüstet.

1940 kamen die ersten Kriegsgefangenen und nachfolgend Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern in die Stadt zur Zwangsarbeit: vor allem im BMW-Stadtwerk und im BMW-Flugmotorenwerk. Die größten Gruppen bildeten 2154 Ukrainer, 1314 Russen und 390 Weißrussen. Diese Zwangsarbeiter arbeiteten auch in umliegenden Orten. Ein Ehrenmal in den Erlengräben erinnert an 455 Opfer. Auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof am Wartenberg wird an 1040 umgekommene sowjetische Kriegs- und an 102 Zivilgefangene erinnert.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt vom Herbst 1944 bis März 1945 wiederholt Ziel alliierter Luftangriffe. Besonders betroffen war das Zentrum um die Georgenkirche. Zu Kriegsende waren in Eisenach 2000 Wohnungen beschädigt oder unbewohnbar, das Automobilwerk war zu zwei Dritteln zerstört. In Trümmern (und später beseitigt) lagen auch das Archivgewölbe und der Marstall der Residenz sowie die Ratswaage. Schwer beschädigt wurden die Alte Residenz, das Alte Schloss, das Creutznacher Haus, das Rathaus, das Lutherhaus und das Bachhaus. Leichtere bis mittelschwere Schäden durch Bomben oder Artillerie-Beschuss erlitten zahlreiche weitere Bauten, so die Annen-, Georgen-, Kreuz-, Nikolai- und Predigerkirche, der Glockenturm, die Neue Residenz und die Wartburg. Die meisten Gebäude wurden bald nach Kriegsende wiederhergestellt.

1933-1946 Lager und Haftstätten

Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald (Emma)

Mitbürger der Gemeinde die hier geboren oder gelebt haben und zwischen 1933 bis 1945 verfolgt, deportiert sowie zu schaden gekommen sind

Namensliste

Grünbaum Philippine geb. Stettauer
* 06.07.1857 in
Treuchtlingen
Wohnort: Eisenach und Aachen
+ 05.08.1942 Ghetto Theresienstadt
dep. 25.07.1942 Düsseldorf - Ghetto Theresienstadt
   
Oppenheim Marie geb. Ochs
* 29.12.1912
Eisenach
Wohnort Eisenach und
Bebra
+ 03.06.1942 Vernichtungslager Sobibor
dep. 01.06.1942 Kassel – Vernichtungslager Sobibor