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Deutschland, Bundesland Bayern, Regierungsbezirk Mittelfranken, kreisfreie Stadt Ansbach

Ansbach wurde 1221 das erste Mal als Stadt erwähnt.

Aus der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach wurden im Jahre 1940 im Rahmen der Euthanasie-Tötungsaktion T4 mindestens 500 Patienten in die als psychiatrische Anstalten getarnten Mordanstalten Sonnenstein und Hartheim verschleppt und dort vergast. In der Ansbacher Anstalt selbst wurden in einer „Kinderfachabteilung“ etwa 50 behinderte Kinder mit dem Präparat Luminal zu Tode gespritzt.

Nur etwa drei Wochen lang vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland existierte im Ort ein Außenlager des KZ Flossenbürg, dessen Häftlinge Zwangsarbeit für die Reichsbahn verrichten mussten. Auf dem Waldfriedhof sind 58 KZ-Opfer begraben, wobei ungewiss ist, ob sie aus dem Ansbacher Lager stammen. Mit einem Gedenkstein wird ihrer dort gedacht. Bei Kriegsende setzte sich der neunzehnjährige Student Robert Limpert aktiv für die kampflose Übergabe der Stadt an die US-Truppen ein. Durch Hitlerjungen verraten, wurde er vom Kampfkommandanten der Stadt, Oberst Meyer, persönlich am Tor des Rathauses aufgehängt.

Außenkommando des Konzentrationslagers Ravensbrück
Lebensborn-Heim Am Bocksberg 80
auf dem Bocksberg-Hügel zweichen Ansbach-Mitte und dem Ortsteil Schalkhausen

Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg
Ansbach Kaltengreuther Straße 1

13,12.1992

Mit Wilhelm Ammon stirbt der langjährige Direktor der Lutherischen Landeskirchenstelle in Ansbach und Autor eines Kommentars zur bayerischen Kirchenverfassung; 1903 in Memmingen geboren, war der Jurist 1933 der SA beigetreten und hatte ab 1937 verschiedene hohe Richterämter innegehabt (u. a. im Reichsjustizministerium); 1941 war er Teilnehmer jener Berliner Tagung der höchsten Juristen des Reiches, anlässlich welcher u. a. über die Vernichtung lebensunwerten Lebens mittels Gas informiert wurde; zwar wurde der Schwabe wegen Mitwirkung an Unrechts
urteilen beim Nürnberger Juristenprozess 1947 zu zehn Jahren Haft verurteilt, jedoch befand er sich bereits drei Jahre später wieder in Freiheit und konnte schon bald die Versorgungsbezüge eines Ministerialrats genießen sowie sich der Kirchenarbeit zuwenden.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Hauptsturmführer
Hoecker Georg (Michael)
* 28.03.1912 in Ansbach
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Dachau, KL Auschwitz, KL Buchenwald, KL Sachsenhausen, KL Mittelbau-Dora u. Bergen-Belsen


SS-Oberscharführer
Neumann Edmund
* 30.01.1911 in Mährisch-Schönberg
letzter bekannter Wohnort: Ansbach
ab 1944 Angehöriger beim Sonderkommando Eichmann

A

Aaron Erna geb. Moses
* 22.03.1890
Schöppingen
Wohnort
Ansbach
verschollen
dep. 15.06.1942 Koblenz - Vernichtungslager Sobibor