SS-Hauptsturmführer

* 03.05.1905 in Cottbus
† 10.05.1942 in Auschwitz (Fleckfieber)

Sohn des sorbischen Pfarrers und Mitbegründers der Domowina Bogumił Swjela

Großvater: Swjela Kito

Reichsdeutscher

Volksschule

Gymnasium (Obersekundareife)

Beruf: Arzt

Mitglied im Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps (NSKK)

ab 00.01.1929
Mitglied der NSDAP (Mitglieds Nu. 169 110)

ab 15.01.1932
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 33 800)
(Dienst im 1. Sturm des I. Sturmbann der 32. SS-Standarte)

1934
an der Universität Heidelberg promoviert

ab 1935
Arzt in Waltersdorf/Thüringen

00.09.1939 - 10.05.1942
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

00.09.1939
Beförderung zum SS-Untersturmführer

ab 00.10.1939
Dienst in der Einwandererzentralstelle Lodz
(Schwela dürfte in der Abteilung 4 Gesundheitsstelle (Reichsgesundheitsführer) beschäftigt gewesen sein.)

vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Auschwitz u. KL Stutthof

00.08.1941
Im August 1941 wurde er als Lagerarzt in das KL Auschwitz versetzt

00.10.1941
Beförderung zum SS-Obersturmführer

03.09.1941
Schwela nahm an der Probevergasung von 850 sowjetischen Kriegsgefangenen und kranken Lagerinsassen mit Zyklon B im Block 11 teil. Dieser Versuch war, besonders grausam, weil man die Dosierung falsch wählte, und die Menschen am folgenden Morgen noch nicht tot waren. Dar-
aufhin wurde eine neue Dosis eingeworfen.

Ende 1941
an der ersten Probevergasung sowjetischer Kriegsgefangener mit Zyklon B beteiligt (im KL Auschwitz)
(2000 Russen, wahrscheinlich handelte es sich um Partisanen, die im Bunker auf Block 11 vollkommen isoliert vom übrigen Lager gefangen gehalten wurden, in zwei Gruppen zu 1000 vergast. Sie waren ursprünglich zum Erschiessen bestimmt, wurden aber auf Vorschlag Höß und Dr. Schwela zur Vergasung bestimmt. Das war die erste richtige Vergasungsaktion.)

00.03.1942
Beförderung zum SS-Hauptsturmführer

bis 00.03.1942
leitender Lagerarzt im KL Stutthof

21.03.1942
Rücküberstellung vom KL Stutthof zum KL Auschwitz

21.03.1942 - 10.05.1942
Standortarzt im KL Auschwitz

nach 1945
Aussage Höß Rudolf (In polnischer Haft)
“Im Winter 1941-1942 sollen 2 Transporte angeblich russischer Partisanen eingetroffen sein. Die Übernahme wurde damals ganz geheim von Höß, Fritsch, Seidler, Dr. Schwela, Hössler, Pallitsch [Palitzsch] und wahrscheinlich einigen Blockführern getätigt. Die beiden Transporte wurden, wie ich in Erfahrung brachte, mit der Bestimmung dem Lager zugeführt, sie zu egzekutieren. Die Durchführung dieses Auftrages wurde ebenfalls von den Obengenannten geheim vollzogen und fand angeblich im Block 11 statt. Bei dieser Handlung soll der erste Vergasungsversuch gemacht worden sein. Überstellungspapiere waren ebenfalls nicht zu sehen und ist mir auch nicht bekannt, ob solche bei der Übernahme des Transportes übergeben oder dem Lager zugesandt wurden. ”

Aussage Danuta Czech
Nach Danuta Czech lief die erste Massenvergasung folgendermaßen ab:[46]
Fritzsch wies die aus dem Bunker entlassenen Häftlinge sowie die Häftlinge der Strafkompanie an, das Erd- und Obergeschoss von Block 11 zu räumen und Pritschen etc. auf den Dachboden zu bringen. Die Häftlinge wurden am Abend dieses Tages in den noch im Bau befindlichen Block 5a eingewiesen.
Am folgenden Tag wurden aus dem Häftlingskrankenbau des Stammlagers etwa 250 kranke Häftlinge durch den SS-Standortarzt Siegfried Schwela selektiert und in das Kellergeschoss des Blocks 11 verbracht. Auch etwa 600 sowjetische Kriegsgefangene, überwiegend Offiziere und Politkommissare, wurden in die Arrestzellen des Bunkers getrieben. Sie waren zuvor aufgrund des auf dem Kommissarbefehl basierenden Einsatzbefehls Nr. 8 vom 17. Juli 1941[47] aus Kriegsgefangenenlagern selektiert und zur Exekution bestimmt worden. Die Fensterschächte der Kellerräume des Blocks 11 wurden mit Erde zugeschüttet. Unmittelbar vor dem Verschließen und Abdichten der Türen warfen Angehörige der Lager-SS am Abend, nach einer Lagersperre, Zyklon B in die Räume.

In den Morgenstunden des darauffolgenden Tages schloss der durch eine Gasmaske geschützte Rapportführer Gerhard Palitzsch die Zellentüren auf und stellte fest, dass nicht alle Opfer tot waren. Anschließend wurde erneut Zyklon B in die Zellen eingeworfen und die Türen wurden wieder verschlossen. Nachmittags wurde festgestellt, dass alle Häftlinge und Kriegsgefangenen tot waren. Zur Nacht wurde erneut eine Lagersperre angeordnet. Nachdem sich das Gas weitestgehend verflüchtigt hatte, wurden Häftlinge (insbesondere aus der Strafkompanie und aus dem Häftlingskrankenbau), die unter Androhung der Todesstrafe zur strengsten Geheimhaltung verpflichtet worden waren, zur Sonderarbeit auf den Hof zwischen Block 10 und Block 11 geführt. Dort befanden sich bereits die leitenden Angehörigen der Lager-SS Fritzsch, Palitzsch, Schwela, Maier sowie mehrere Blockführer. Eine mit Gasmasken ausgestattete Häftlingsgruppe musste die Leichen der Vergasten vom Keller- ins Erdgeschoss tragen, eine zweite dort die Leichen bis auf die Unterhose entkleiden, eine dritte die Leichen vom Erdgeschoss auf den Hof tragen und eine vierte die Leichen auf bereitstehende Rollwagen laden. Währenddessen wurde die Kleidung der Toten unter Aufsicht von Angehörigen der Lager-SS nach Wertgegenständen durchsucht und das Zahngold entfernt. Die mit Leichen beladenen Rollwagen wurden zum Krematorium gebracht. Dieser Vorgang konnte bis zum Morgengrauen nicht abgeschlossen werden und am Abend des 5. September musste dieselbe Häftlingsgruppe nach wiederholter Lagersperre den Leichentransport zum Krematorium beenden. Aufgrund der hohen Anzahl von Leichen dauerte die Kremierung mehrere Tage.