Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler
Bezeichnung: Unternehmens Wüste
Gebiet:
Baden-Württemberg, Regierungsbezirk Tübingen, Landkreis Zollernalbkreis
Eröffnung:
Januar 1944
Schließung:
April 1945
Deportationen:
Häftlinge: mehr als 1.000
Geschlecht:
Männer
Einsatz der Häftlinge bei:
SS-WVHA, Amtsgruppe W; Deutsche Ölschieferforschungsgesellschaft m.b.H.; C. Baresel AG; Heilmann & Littmann AG; Firma H. Kirchhardt; Boley GmbH; Firma Münding
Art der Arbeit:
Arbeiten bei Schwefelversuchen, im Schieferbruch und beim Stollenbau
Vom 13.11.1946 bis 09.12.1946 mußten 50 Insassen des politischen Haftlagers Reutlingen (Georgenberg) auf Anordnung der französischen Militärregierung die Leichen in den Massengräbern in Bisingen, Schömberg und Schörzingen exhumieren. Eine Identifizierung der meisten Opfer war nicht möglich.
Bemerkungen:
Aufgrund der katastrophalen Lebens- und Arbeitsbedingungen verstarben mindestens 549 Häftlinge, die in Massengräbern auf der Donauwiese verscharrt wurden.
Den beschwerlichen Weg zwischen Lager und Produktionsstätte, wo in den letzten Kriegsjahren KZ-Häftlinge beim sinnlosen Abbau von Ölschiefer geschunden und ermordet wurden, überlebten viele Häftlinge nicht. Die KZ-Häftlinge mussten, im Winter 1944/45 nur notdürftig bekleidet und lediglich mit Spaten ausgestattet, den Ölschiefer im Abbaugebiet mühevoll bergen und mit Karren in die Produktionsanlagen schaffen. Auf dem Gelände befinden sich noch heute die Überreste der Produktionsanlage Wüste-10 des Unternehmens Wüste, die von Häftlingen selbst teils mit bloßen Händen errichtet werden mussten.
Täter
SS-Rottenführer
Oehler Herbert
* 02.03.1906 in Dieringhausen-Brück
† 19.11.1972 in Altenglan Ortsteil Tatersbach
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Oranienburg, KL Buchenwald, KL Auschwitz, KL Natzweiler, KL Heppenheim u. NL Schörzingen
15.08.1944
Belegstärke
200 "Häftlinge"