Engels Kurt SS-Hauptsturmführer

* 03.08.1915

Geb.Ort
Köln (Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Köln, Kreisfreie Stadt Köln)

Adresse vor 1945
Geisbergstraße Köln-Klettenberg
1941 bis 1944 Zamosc (Izbica) Polen

Familiärer Hintergrund

Schule/Ausbildung
Polizist

Beruf
Polizist in Köln
vom 20. September 1933 bis zum 12. April 1938 Mitglied der Sturmabteilung (SA) Köln
ab Februar 1937 Angehöriger der Schutzstaffel (SS), Mitglied der Geheimen Staatspolizei (Gestapo)

Dienstgrad
SS-Hauptsturmführer

Dienststellung
Leiter der Außenstelle Izbica der Staatspolizeistelle Zamosc

NSDAP-Mitgliedsnr.

SS-Mitglieds-Nu.

Politische Funktionen bis 1945
1929 Eintrit in die Hitlerjugend (HJ)

Auszeichnungen

Einsatz
Kommandant des Konzentrationslagers Ghetto
Izbica bei Lublin
Sein Vertreter war SS-Unterscharführer
Ludwig Klemm

Adresse nach 1945
Gerhofstraße 12
Hamburg (Inhaber des Café Engels)

Verurteilung und Werdegang nach 1945
Nach dem Krieg änderte er zunächst seinen Namen ab. 1955 eröffnete er jedoch unter seinem richtigen Namen das Café Engels in Hamburg

Gest.Datum/Gest.Ort
Vom Sobibor-Überlebenden Thomas Blatt aufgespürt, wurde gegen Engels am 31. Oktober 1958 in Hamburg Haftbefehl wegen einer unbekannten Anzahl an Morden erteilt. Bevor sein Fall vor Gericht abgeschlossen werden konnte, tötete er sich in der Silvesternacht am 31. Dezember 1958 im Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis (heute Untersuchungshaftanstalt Hamburg)

Bemerkungen
Ihm werden diverse Morde und Misshandlungen zur Last gelegt. Unter anderem hatte er den Besitz von Geld oder Wertgegenständen sowie den Handel zwischen Juden und Polen verboten und unter Strafe gestellt. Wertgegenstände mussten bei Engels abgegeben werden. Fand er bei Opfern noch Geldmittel oder Wertgegenstände, so exekutierte er diese umgehend. Auch auf offener Straße erschoss er willkürlich Menschen. Über ihn wurde gesagt, dass er nicht frühstücken konnte, bevor er nicht einen Juden erschossen hat. Er tötete Juden ebenso wie Polen und soll bei den Tötungen auch gelacht haben. Viele der Morde beging er zusammen mit Ludwig Klemm. Eine ihrer ersten Taten war die Zerstörung des Jüdischen Friedhofs von Izbica. Engels ließ aus den schönsten jüdischen Grabsteinen vom Friedhof die Arrestzelle des Gestapo-Gefängnisses, den so genannten Bunker, ummauern. Hinter diesem Gebäude organisierten Engels und Klemm Erschießungen von Polen und Juden.
Bei der letzten Deportation am 2. November 1942 stellte sich heraus, dass in den Waggons kein ausreichender Platz war. Als der Zug schließlich abfuhr, blieben viele auf der Wiese zurück. Kurt Engels, der die „Aktion“ leitete, befahl daraufhin, alle verbliebenen Juden in das Gebäude des Kinos zu sperren. Mit mehr als 1000 Menschen war das Gebäude vollkommen überfüllt, viele erstickten in der Enge oder verloren den Verstand. In diesem Gebäude hielt man sie tagelang fest, bis SS-Männer sie schließlich gruppenweise herausführten, um sie auf dem jüdischen Friedhof zu erschießen. Engels war auch in die „Aktion Reinhardt“ eingebunden, eine geheime Operation zur systematischen Ermordung aller Juden und Roma des Generalgouvernements. Engels wurde auch der „Teufel von Izbica“ genannt.

Bericht von Janina Kic

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