Größere Karte anzeigen

Übersicht

Deutschland, Bundelsland Niedersachsen, Landkreis Hameln-Pyrmont

Hameln ist eine große selbständige Stadt in Niedersachsen. Die Kreisstadt des Landkreises Hameln-Pyrmont ist an der Weser gelegen und vor allem bekannt durch die Sage vom Rattenfänger von Hameln, die die Überlieferung auf das Jahr 1284 datiert

Hameln besteht aus den Stadtteile: Nordstadt, Südstadt, West/Klütviertel, Ost/Basberg, Mitte/Altstadt, Wehl, Afferde, Hastenbeck, Halvestorf (besteht aus den Ortsteilen Halvestorf, Bannensiek, Weidehohl und Hope), Haverbeck, Hilligsfeld (besteht aus den Ortsteilen Groß und Klein Hilligsfeld), Sünteltal (besteht aus den Ortsteilen Holtensen, Unsen, Welliehausen), Klein Berkel/Wangelist, Tündern, Wehrbergen, Rohrsen.

Am 1. April 1897 wurde das 4. Hannoversche Infanterie-Regiment Nr. 164 in Hameln aufgestellt. Das Regiment nahm ab August 1914 am Ersten Weltkrieg in Belgien und Frankreich teil. 2423 Soldaten des Regiments sind bis 1918 gefallen.

Ende 1935 wird das Gefängnis Hameln von den Nationalsozialisten in ein Zuchthaus umgewandelt.
Im Gefängnis Hameln wurden ab 1933 so genannte Politische, vorwiegend Kommunisten und Sozialdemokraten interniert (aber auch Homosexuelle und Juden). Später kamen politische Gefangene aus Frankreich und Dänemark dazu. 1935 wurde die Strafanstalt in ein Zuchthaus umgewandelt. Während des Zweiten Weltkriegs gab es infolge der unmenschlichen Haftbedingungen etwa 300 Todesfälle. Zum Kriegsende im April 1945 wurde das Gefängnis teilweise geräumt und es kam zu Todesmärschen.

In der Nachkriegszeit diente das Gefängnis ab dem 13. Dezember 1945 der britischen Besatzungsmacht bis 1949 als Hinrichtungsstätte. 156 Personen wurden in dieser Zeit als Kriegsverbrecher hingerichtet, unter anderem die im Rahmen des Bergen-Belsen-Prozesses Verurteilten. Darunter waren die KZ-Aufseherinnen Irma Grese, Elisabeth Volkenrath und Johanna Bormann, der Lagerkommandant Josef Kramer, der KZ-Arzt Fritz Klein. Weitere Hinrichtungen aufgrund alliierter Prozesse betrafen KZ-Ärzte, KZ-Kapos, SS-Aufseherinnen und Kommandeure von SS-Einheiten (2. SS-Totenkopfregiment, SS-Panzerdivision). Die letzte Hinrichtung in Hameln erfolgte am 6. Dezember 1949 mit einer Displaced Person wegen Schusswaffengebrauchs mit Todesfolge.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs war Hameln am 14. März 1945 Ziel eines alliierten Bombenangriffs aus der Luft. Dabei wurden der Bahnhof und Häuser in der Kreuzstraße, am Hastenbecker Weg und in der Stüvestraße getroffen. 177 Personen wurden getötet, 93 verletzt und über 700 obdachlos.

Am 5. April 1945 stand die 2. US-Panzerdivision in Groß-Berkel und bei dem Vormarsch eines Stoßtrupps nach Hameln, sprengten deutsche Soldaten die Weserbrücke. Es sollen bis zu 500 Soldaten in Hameln unter dem Kampfkommandanten Generalmajor Klockenbrink zur Verteidigung bereit gestanden haben. Einsetzendes Artilleriefeuer zerstörte die Marktkirche, die Werdermühle, das Rathaus und mehrere Häuser, auch in der Osterstraße. Das 17. US-Pionierbataillon und Teile der 30. US-Infanteriedivision unter Generalmajor Leland Hobbs bereiteten den Übergang mit Sturmbooten nahe dem Ort Ohr vor, errichteten eine Pontonbrücke und setzten die Panzer in Richtung Tündern über. Eine Einheit Fahnenjunker aus dem Sennelager konnte die US-Truppen im Süden der Stadt stoppen und zwei Panzer abschießen. Der 1st Lieutenant Raymond O. Beaudoin der 119th Infantry, 30th Infantry Division wurde bei seinem Einsatz, eine deutsche MG-Stellung auszuschalten, am 6. April erschossen und erhielt hierfür die höchste Ehrenauszeichnung Medal of Honor. Am 7. April 1945 stieß das 117. Regiment von Tündern aus in die Stadt vor und die verbliebenen deutschen Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft.

Ghettos und Lager

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Oberführer
Müller-Haccius Otto Dr. jur.
* 21.09.1895 in Nienburg
† 07.05.1988 in Hameln
vor 1945 Regierungspräsident in Graz u. Kattowitz
nach 1945 Ratsherr in Hameln u. Mitglied des Niedersächsischen Landtags


DRK-Schwester
Nitschke Charlotte
* 17.04.1912 in Brockau
letzter bekannter Wohnsitz: Hameln
vor 1945 Angehörige der Lagermannschaft im KL Auschwitz

Bir

Birnbaum Max
* 11.08.1893
Hannover Linden
Hameln Neue Marktstraße 13 (Judenhaus)
Niedersachsen, Landkreis Hameln-Pyrmont
.
Inhaftierung 09. November 1938 Konzentrationslager
Buchenwald
1939 Gerichtsgefängnis Hameln
dep.
31.03.1942 Gelsenkirchen - Münster - Hannover - Ghetto Warschau