SS-Obersturmführer

* 18.05.1907 in Eldenburg

Reichsdeutscher

Studium an den Höheren Technischen Lehranstalten Neustadt und Buxtehude

Beruf: Bauingenieur

ab 00.05.1933
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 169 997)
(letzter bekannter Dienstgrad: SS-Unterscharführer)

ab 01.05.1937
Mitglied der NSDAP (Mitglieds Nu. 5077905)

ab 31.03.1941
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

ab April 1941
Angehöriger der Wachkompanie im KL
Auschwitz

1941
der Bauleitung der SS-Neubauabteilung KL Auschwitz zugeteilt

06.06.1942
Beförderung zum SS-Schützen
(Jothann war vor allem für den Bau der Zünderfabrik der Krupp AG und das Fernheizwerk verantwortlich.)

07.07.1942
Beförderung zum SS-Sturmmann

01.04.1943
Beförderung zum Untersturmführer-Fachführer
(Fachführer der Waffen-SS - Fachgruppe Bauwesen)

24.06.1943
Beförderung zum SS-Rottenführer

Ausbau eines vorhandenen Hauses für Sondermaßnahmen. BW 33a 3 Baracken f. Sondermaßnahmen Typ 260/9.
Dem am 1. Oktober 1943 von SS-Obersturmführer Jothann verfaßten Kostenvoranschlag zum Ausbau des Kriegsgefangenenlagers der Waffen-SS in Auschwitz zufolge war für die Fertigstellung des Hauses eine Summe von 14.242 RM vorgesehen und für jene der drei Baracken eine von 55.758 RM. Die Kosten waren für beide Bausektoren des Lagers identisch.

Anfang November 1943 (Oktober 1943 - Januar 1945)
übernahm er als Nachfolger Bischoffs die Bauleitung in Auschwitz und wurde mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Leiter der Zentralbauleitung betraut. Er beauftragte die Firma Topf und Söhne damit, die Öfen der Krematorien von Auschwitz-Birkenau zu überholen, und ließ beim Eintreffen der ungarischen Juden im Mai 1944 eine Entlüftung in eine Gaskammer einbauen.

Auschwitz, 16. November 1943
Standortbefehl Nr. 51/43
Die Fernschreibstelle wird hiermit angewiesen, nur Fernschreiben zu befördern, die von nachstehenden SS-Führern gezeichnet sind

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern
SA-Sportabzeichen in Bronze

hielt sich nach 1945 zeitweise im Gebiet von Wiesbaden auf.

Mai 1971
Im Mai 1971 beantragte die Staatsanwaltschaft Wien die Ausscheidung und gesonderte Führung des Verfahrens, dessen weiterer Verlauf mangels weiterer Justizdokumente weder aus dem Gerichtsakt noch aus den Unterlagen des Justizministeriums rekonstruierbar ist. Es ist daher anzunehmen, dass zu einem unbekannten Zeitpunkt ein Einstellungsbeschluss ergangen ist.
Die Suche nach zwei weiteren Mitgliedern der Zentralbauleitung namens Jährling und Kirschnek verlief ergebnislos. Weder die vollständige noch die konkrete Schreibweise ihrer Namen konnte in Erfahrung gebracht werden.
Das Verfahren gegen den ehemaligen Leiter der Zentralbauleitung Werner
Jothan (auch Jothann), für den als deutschen Staatsangehörigen die österrei-
chische Gerichtsbarkeit nicht zuständig war, wurde an die Staatsanwaltschaft
Frankfurt abgetreten.

Gerichtsverfahren nach 1945
LG Wien 27c Vr 5193/60

2. Frankfurter Auschwitz-Prozess
Strafsache gegen Burger u.a.
4 Ks 3/63
Vernehmungsprotokoll 13478–13484