SS-Hauptsturmführer

* 27.04.1911 in Frankfurt/Main
+ 12.10.2009 in Königstein (Taunus)

1934 Eintritt in die SS (SS Nu. 236 712)
1937 Eintritt in die NSDAP (NSDAP Nu. 4 037 145),

Beger entwarf schon 1937, ein Jahr vor Abreise nach Asien, ein “anthropologisches Forschungsprogramm für Ost-Tibet”. Er empfahl die gezielte “Suche nach fossilen Menschenresten und Skelettresten früherer nordischer Einwanderer und die Erfassung der gegenwärtigen rassekundlichen Verhältnisse”. Dabei übernahm Beger die Theorie einer “nordischen Rasse” in Zentralasien und Tibet von dem “Rassenforscher” H.F. Günther.

ab 1938 im Persönlichen Stab Reichsführer-SS

1938 bis 1939 Teilnehmer der Deutschen Tibet-Expedition unter Ernst Schäfer
(Der Dalai Lama, dessen Regent Reting Rinpoche im Jahre 1939 die Schäfer-Delegation offiziell im Potala empfangen und mit einem Freundschaftsschreiben an den »trefflichen Herrn Hitler, König der Deutschen« versehen hatte, weigert sich bis heute, irgendwelche Auskunft zu den damaligen Unterredungen zu geben. Bis in die 1990er Jahre hinein pflegte er statt dessen regen Kontakt zum letzten Überlebenden der Expedition von 1939, zu dem 1998 verstorbenen SS-Hauptsturmführer Bruno Beger, der 1971 als Nazikriegsverbrecher (»Rassenspezialist von Auschwitz«) verurteilt worden war, aber nur kurze Zeit abzusitzen hatte. Man traf einander oftmals zu persönlichen Gesprächen, jeweils in herzlichster Atmosphäre.)

am 06. Juni 1943 ist Beger zur Auswahl von menschlichen Objekten in Auschwitz (intern Auftrag Beger genannt), und begann dort mit seiner "Mongolen-Forschung"

In einer Besprechung am 10. Dezember 1941 hatte der Geschäftsführer der Forschungsgemeinschaft Ahnenerbe, Sievers, ihm in Berlin den Vorschlag unterbreitet „zur Beschaffung von Judenschädeln zur anthropologischen Untersuchung“ die Zusammenarbeit mit dem Anatomen Hirt in Straßburg zu suchen.
Der SS-Anthropologe erfaßt insgesamt 115 Personen, davon 79 Juden, 30 Jüdinnen, 2 Polen und 4 ›Innerasiaten. Die Opfer werden von Beger und seinem Kollegen
Fleischhacker vermessen, nackt gefilmt und fotografiert und zur weiteren Bearbeitung (AE am 21.06.1943 an Adolf Eichmann) am 30.07.1943 zum KZ Natzweiler überstellt.
Beger besucht Natzweiler vom 08. bis 11.08.1943. Die letztlich 86 Juden werden ab dem 11. August 1943 in der eigens zu Versuchszwecken gebauten Gaskammer ermordet.
Die Leichen wurden zum Anatomischen Institut der Reichsuniversität Straßburg gebracht und im dortigen Keller konserviert.

Am 06.04.1971 wird Beger vom LG Frankfurt wegen Beihilfe zu 3 Jahren Haft verurteilt. Das Gericht unterstellte, Beger habe den Mordplan in Auschwitz noch nicht gekannt, erst in Natzweiler. Unter Anrechnung seiner Internierung nach Kriegsende und einer 1960 angeordneten Untersuchungshaft wurde ihm die verbleibende Strafe „wegen guter Lebensführung“ auf Bewährung erlassen, wie es in der Bundesrepublik Deutschland hieß.

Wohnort in Frankfurt: Burnitzstrasse 5
Wer heute in Frankfurt am Main ein Theater oder eine Gaststätte besucht, muss gewärtig sein, dass neben ihm ein Mann sitzen kann, der lebende Skelette aussortiert hat. Dr. Bruno Beger wohnt nämlich in Frankfurt am Main, Burnitzstrasse 5

Den SS-Hauptsturmführer hatte sein ruhiges Gewissen 98 Jahre alt werden lassen.