SS-Obersturmführer
* 17.02.1911 in Friedland in Böhmen (Frydlant)
† 1981
Vater: Bahnbeamter
Sudetendeutscher
8 Klassen Volksschule
Höhere Schule
an der deutschsprachigen Lehrerbildungsanstalt in Reichenberg ausgebildet (4 Jahre)
Beruf: Lehrer
1930 - 1938
an verschiedenen deutschsprachigen Volks- und Bürgerschulen im Sudetenland tätig
17.07.1933 - 16.09.1934
Dienst in der tschechoslowakischen Armee
(Infanterie-Regiment 47 / Unterleutnant der Reserve)
ab 00.12.1938
Mitglied der NSDAP (Mitglieds Nu. 6 574 195)
1938
Hochzeit
1938
Eintritt in die Sudetendeutsche Partei
Mitglied der Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)
NSDAP Nu.
SS Mitglieds Nu. 322 278
Dienst in der Wehrmacht
Infanterie-Regiment 37
ab 30.01.1940
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS
ab 00.10.1940
Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
(ab September 1941 Kompanieführer der 2. SS-Wachkompanie im Kl Auschwitz)
30.01.1940
Beförderung zum SS-Untersturmführer
01.09.1941
Beförderung zum SS-Obersturmführer
00.00.1941 - 00.07.1944
Angehöriger der Lagermannschaft im KL Ravensbrück
(Ihm unterstanden fünf SS-Blockführer und ein SS-Arbeitsdienstführer sowie ein Geflecht von Funktionshäftlingen)
00.07.1944
Wegen einer Auseinandersetzung mit dem Kommandanten Fritz Suhren meldete er sich im Juli 1944 zum Fronteinsatz in der SS-Panzer-Division „Wiking“
ab 00.06.1946
politische Haft im Lager Ludwigsburg
05.11.1948
Die Zentralspruchkammer Nordwürttemberg in Ludwigsburg stufte ihn als „Hauptschuldigen“ ein und verurteilte ihn auf Grund festgestellter Tätigkeiten zu einer zehnjährigen Arbeitslagersühne, die er im Arbeitslager Ludwigsburg ableisten sollte.
14.06.1949
Das Urteil vom 05.11.1948 wurde von der „Zentralberufungskammer Nordwürttemberg“ am 14. Juni 1949 bestätigt.
00.01.1950
Beer wird erneut in Untersuchungshaft genommen und vor dem Landgericht Stuttgart angeklagt
12.07.1950
Am 12. Juli 1950 addierte das Gericht für die Anklagepunkte mehrfache Körperverletzung im Amt, Aussageerpressung mittels Pfahlhängen oder Auspeitschen und andere Straftatbestände eine Strafe von 84 Jahren, so dass Beer zu einer Gesamtstrafe von 15 Jahren Zuchthaus und der Maximalstrafe von zehn Jahren Ehrverlust verurteilt wurde.
19.01.1951
Das Oberlandesgericht Stuttgart verwarf am 19. Januar 1951 Beers Berufung und verwies dabei erneut auf die mit Zeugenaussagen belegte besondere Unmenschlichkeit Beers als Lagerführer.
1955
Haftenlassung
Verfahren Lfd.Nr.222
Tatkomplex: NS-Gewaltverbrechen in Haftstätten
Angeklagte:
Beer, Rudolf 15 Jahre
Gerichtsentscheidungen:
LG Stuttgart 500712
OLG Stuttgart 510119
Tatland: Deutschland
Tatort: HS KL Ravensbrück
Tatzeit: 4110-4407
Opfer: Häftlinge
Nationalität: Deutsche, Polnische, Sowjetische, unbekannt
Dienststelle: Haftstättenpersonal KL Ravensbrück
Verfahrensgegenstand: Misshandlung und Aussageerpressung von Häftlingen, zum Teil mit Todesfolge
Verfahren Nr.: 224
Tat
NS-Gewaltverbrechen in Haftstätten
Angeklagte
Beer Rudolf (Freispruch)
Gerichtsentscheidung
LG Stuttgart 500717
Tatland
Deutschland
Tatort
HS KL Ravensbrück-Damshöhe
Tatzeit
14.07.1943
Opfer
Häftlinge
Nationalität
Sowjetische
Dienststelle
Haftstättenpersonal KL Ravensbrück
Verfahrensgegenstand
Erschießung eines nach Fluchtversuch wieder aufgegriffenen russischen Häftlings