Nervenheilanstalt Salzburg-Lehen
Übersicht
Österreich, Salzburg, Ignaz-Harrer-Straße 79
Unter der Leitung von Dr. Leo Wolfer war dessen Sohn Dr. Heinrich Wolfer als Psychiater und Erbarzt tätig. Während man Leo Wolfer Distanz zu den Euthanasieplänen nachsagte und ihm nur die Geheimhaltung wichtig war, war dessen Sohn ein fanatischer Befürworter der NS-Euthanasie. Am 16., 17. und 18. April, sowie am 21. Mai 1941 gingen Transporte mit insgesamt 263 Patienten und Patientinnen von der Landesheilanstalt in die Tötungsanstalt im Schloss Hartheim in der Gemeinde Alkoven in Oberösterreich, wo alle vergast wurden.
16.04.1941
Am Nachmittag des 16. April 1941 fuhren in der Salzburger Landesheilanstalt in Lehen zum ersten Mal die grauen Busse der »Gemeinnützigen Krankentransport GmbH« vor
Dieser Transport betraf 68 Patientinnen der Frauenabteilung, die vom Pflegepersonal bereits auf ihre „kriegsbedingte Verlegung“ vorbereitet worden waren. Wenige Tage zuvor war aus Berlin eine Liste übermittelt worden, auf der die Namen dieser Frauen standen. Erste Station des Transports war die Linzer Anstalt Niedernhart, die heutige Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg. Am nächsten Tag wurden die Frauen ins Schloss Hartheim gebracht, einen Renaissancebau nahe Linz, der bis 1939 als Pflegeanstalt für Behinderte diente und damals die Aufschrift Erholungsheim trug.