Landes-Heil- und Pflegeanstalt Herborn

Übersicht

Deutschland, Bundesland Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Lahn-Dill-Kreis

Vitos Herborn ist eine psychiatrische Klinik in Herborn, die im Jahr 1911 als Landes-Heil- und Pflegeanstalt gegründet wurde.

Die Anstalt in Herborn war Zwischenanstalt der Tötungsanstalt Hadamar.
In Hadamar wurden ab Januar 1941 Tötungen durchgeführt. Funktion der Zwischenanstalten war die „Zwischenlagerung“ der für Hadamar bestimmten Transporte.

Zwischen 1939 und 1943 wurden in der Landesheilanstalt insgesamt 1.184 Personen zwangssterilisiert. Dies wurde an Menschen durchgeführt, die nach der nationalsozialistischen Rassenlehre als "minderwertig" galten.

Im Herbst 1940 wurden jüdische Patientinnen und Patienten der Landesheilanstalt selektiert und über Gießen nach Brandenburg gebracht, wo sie schließlich in der Anstalt Havel ermordet wurden.

In der ersten Mordphase von Frühjahr bis Herbst 1941 wurden Patienten, über die Zwischenanstalten Herborn, Weilmünster und Scheuern in die Mordanstalt Hadamar eingeliefert, wo sie in der Gaskammer umgebracht wurden.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung)
1934

Nutzungsende (späteste Erwähnung)
August 1941

12.05.1941

Mit diesem Transport werden 86 Patienten aus der Landes-Heil- und Pflegeanstalt Herborn in die Euthanasie-Anstalt Hadamar deportiert und dort ermordet. Es sind keine überlebende bekannt

21.05.1941

Mit diesem Transport werden 90 Patienten aus der Landes-Heil- und Pflegeanstalt Herborn in die Euthanasie-Anstalt Hadamar deportiert und dort ermordet. Es sind keine überlebende bekannt
Da an diesem Tag ein zweiter Transport von 84 Patienten in Hadamar eintraf und die im Keller der Tötungsanstalt Hadamar befindliche Gaskammer nur eine tägliche Tötungskapazität von 100 Personen hatte, ist der 21. oder der 22. Mai 1941 als Sterbezeitraum anzunehmen.