Zuchthaus Amberg
Amberg Katharinenfriedhofstraße
Deutschland, Bundesland Bayern, Regierungsbezirk Oberpfalz, kreisfreie Stadt Amberg
Die Anstalt wurde 1785 als Arbeits- und Zuchthaus aus einem Landgut auf Anregung des kurfürstlichen Kanzlers von Löwenthal errichtet.
Nebenlager
Außenkommando "Scharhof" des Zuchthauses Amberg (Oberpfalz) in Hirschau
Außenkommando des Zuchthauses Amberg (Oberpfalz) in Wöllershof
12.09.1936
Am 12.09.1936 wird der am 08.01.1897 in Köln-Ehrenfeld geborene (+ 16.03.1968 in Ost-Berlin) deutsche Politiker (KPD/SED) Boulanger Jakob vom Zuchthaus Amberg ins Konzentrationslager Dachau verschleppt. Er wird am 12.09.1936 im Lager Dachau übernommen. Er ist in Dachau bis zum 26.09.1939 inhaftiert und wird danach ins Konzentrationslager Buchenwald überstellt. (27.07.1933-15.08.1933 in Schutzhaft, ab 16.08.1933 Gerichtsgefängnis Erfurt in gerichtlicher Untersuchungshaft, 12.12.1934 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu einer Zuchthausstrafe von drei Jahren verurteilt).
24.05.1940
Am 24.05.1940 wird der am 12.09.1904 in Weißenburg in Bayern geborene Politiker (SPD) Heinrich Stöhr vom Zuchthaus Amberg Katharinenfriedhofstraße ins Konzentrationslager Dachau überstellt. Er war im Zuchthaus Ebrach und Amberg vom 06.01.1935-24.05.1940 inhaftiert ("Schutzhaft"). Er wurde am 24.05.1940 im Lager Dachau übernommen (Häftlings Nu 10561) wo er bis zur Befreiung des Lagers am 29.04.1945 inhaftiert war. Heinrich Stöhr lebte nach 1945 in Weißenburg. Er verstarb am 09.12.1958 in Treuchtlingen unerwartet an den Folgen eines Herzinfarktes.
22. - 23.04.1945
Am Abend des 22.04.1945 rücken die ersten Soldaten des 160. Engineer Combat Battalion und des Third Battalion of the 14th U.S. Infantry Division in Amberg ein. Bürgermeister Sebastian Regler übergab am Morgen des 23.04.1945 die Stadt Amberg formal an die amerikanische Armee.
Es war nicht nur die Befreiung aus unmenschlichen Haftbedingungen. In den Wochen zuvor kursierte auch noch das Gerücht, dass alle Lagerinsaßen getötet würden. Nach der Befreiung durch die amerikanischen Truppen blieben die Gefangenen weiter inhaftiert, wenngleich sich die politischen Häftlinge innerhalb des Lagers frei bewegen durften.