Drancy
in der Nacht vom 31.08.1942 zum 01.09.1942 wird im Camp de Gurs der vierte von sechs Transporten mit deutschen Juden (502 Männer und Frauen) zusammengestellt: Die Personen, werden auf Lastwagen verladen und zum Bahnhof Oloron-Ste-Marie gebracht; dort werden sie in einen Zug verfrachtet und ins Internierungslager für Juden Drancy gebracht.
Siehe hierzu auch Transport 04.09.1942 Drancy - Auschwitz
Bericht
Bericht
Am 1. September fuhr von Gurs ein Transport mit insgesamt 501 Juden ab. Es handelte sich hier um einen Sammeltransport. Auf seinem Weg in die besetzte Zone legte er mehrere Zwischenhalte ein, wo sich ihm Transporte mit Deportierten aus anderen Lagern anschlossen. Die Deportierten aus Gurs fuhren um 6:50 Uhr vom Bahnhof Oloron-Sainte-Marie ab. Bei einem Halt in La Fauga im Département Haute-Garonne schlossen sich ihm 161 Deportierte an, die am Morgen aus dem Lager Noé abgefahren waren. Zwischen 14:00 und 15:26 Uhr hielt der Zug in Toulouse, um eine Gruppe von 253 Juden aus dem Lager Le Vernet aufzunehmen. Der komplette Transport passierte am 2. September um 7:45 Uhr die Demarkationslinie in Vierzon und erreichte Drancy am selben Nachmittag um 14:13 Uhr. Insgesamt waren 126 Kinder an Bord dieses Transports.
Hauptmann Annou von der Gendarmerie in Cahors war bis zur Ankunft in Vierzon verantwortlich für den Transport. Er legte einen Bericht vor, in dem er die schwierigen Reisebedingungen beschrieb: „Der Transport vom 1. September beförderte eine Gruppe von Männern, Frauen, Kindern, Alten und Kranken. Mit Ausnahme einiger Weniger, die in zwei Dritte-Klasse-Passagierwaggons unterkamen, wurde die Mehrheit auf von Urin durchtränktem Stroh deponiert… Viele fielen wegen der Hitze und des Gestanks in Ohnmacht.“ Der Hauptmann beschwerte sich, dass der Anblick des Zugs in verschiedenen Bahnhöfen einen zutiefst ungünstigen Eindruck bei der lokalen nichtjüdischen Bevölkerung hinterlassen habe. Er riet dazu, zukünftige Transporte besser zu organisieren.
Georges Czaczkes gehörte zu jenen, die aus dem Lager Le Vernet deportiert wurden. In seiner Zeugenaussage nach dem Krieg erinnert er sich an seine Ankunft in Drancy: Den Deportierten wurde gesagt, dass man sie befragen und dann zur Arbeit nach Deutschland schicken würde. Sie wurden in Räumen mit nichts als Stroh auf dem Boden untergebracht und jeder Häftling erhielt eine Decke. Alle 780 Juden, die am 2. September in Drancy ankamen, wurden in einen Transport eingeschlossen, der am 4. September nach Auschwitz abfuhr.
Quelle: Gedenkstätte yad vashem
Opfer
Heinemann Alfred
Mannheim, Gr. Merzelstraße 7
Geburtsdatum: 18.09.1906
Geburtsort: Bernburg
Sterbedatum / Ort: 04.09.1942, Auschwitz
Weiteres Schicksal: 22.10.1940, Gurs, 01.09.1942, Drancy, 04.09.1942, Auschwitz
Stern Alice
Mannheim, Gr. Merzelstraße 7
Geburtsdatum: 18.03.1887
Geburtsort: Mannheim
Sterbedatum / Ort: Auschwitz, für Tod erklärt
Weiteres Schicksal: 22.10.1940, Gurs, 01.09.1942, Drancy, 04.09.1942, Auschwitz
Weill Hugo
geb.: 25.01.1885, Kippenheim
Am 22. Oktober 1940 Deportation von Konstanz nach Button .
1. September 1942 Deportation von Gurs nach Drancy