Auschwitz
am 11.09.1942 um 8:55 Uhr verließ der RSHA-Transport Nu. 31 (DA 901/25) mit insgesamt 1035 Juden die Bahnstation Le Bourget-Drancy. Die Menschen waren im Internierungslager für Juden und unerwünschte Elemente Drancy inhaftiert. Ziel dieses Transportes war das Konzentrationslager Auschwitz. Unter den Deportierten befanden sich 171 Kinder, die jünger als 17 Jahre, und 72 Kinder, die jünger als 10 Jahre alt waren. Den größten Teil des Transports stellte eine Gruppe von 570 Deportierten aus dem Lager Rivesaltes in der freien Zone. Der Zug erreicht am 13.09.1942 den Bahnhof von Cosel. Bei einer ersten Selektion an der Bahnstation Cosel (Kozle) (wird oft fälschlich auch als Durchgangslager bezeichnet) heute ein Stadtteil der Stadt Kedzierzyn-Kozle durch Angehörige der Organisation Schmelt (benannt nach ihrem Leiter, dem Breslauer Polizeipräsidenten und SS-Oberführer Albrecht Schmelt) werden 335 Männer für Arbeiten in Zwangsarbeitslager ausgesondert. Hiernach setzt der Zug seine Fahrt fort und erreicht Auschwitz am 13.09.1942. Nach der Selektion in Auschwitz werden zwei Männer, die die Nummern 63529 u. 63530 erhalten, sowie 78 Frauen, die die Nummern 19530 - 19607 erhalten, als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Die übrigen 620 Deportierten werden der Sonderbehandlung zugeführt. Im Jahr 1945 gab es noch drei Überlebende aus diesem Transport.
Die unterschiedlichen Zahlen sind dadurch erklärbar, Kleinkinder und Säuglinge werden in den Listen oft nicht aufgeführt, diese hatten nach der Nazi Lehre keine "Lebensberechtigung".
siehe auch Bericht zu Willner Hellmuth (Eddie)
Bericht
Am 11. September um 8:55 Uhr verließ ein Zug mit der Bezeichnung DA 901/25 La Bourget-Drancy Richtung Auschwitz mit 1000 Juden an Bord. Mit der Bewachung des Zugs war Feldwebel Havenstein beauftragt. Am selben Tag berichtete Horst Ahnert, Assistent von Heinz Röthke, Leiters des Judenreferats bei der Sipo und des SD in Frankreich - an Eichmann in Berlin, über die Abfahrt des Zuges.
Auf Grundlage des Fahrplans für den ersten Transport aus Drancy im Juni 1942 passierte der Zug nach der Abfahrt aus Drancy vermutlich Bobigny, Noisy-le-Sec, Épernay, Châlons-sur-Marne, Revigny, Bar le Duc, Lérouville und Novéant-sur-Moselle (Neuburg), das seit 1940 die Grenze zu Deutschland markierte. Ab der Grenze hat er wohl die folgende Route genommen: Metz, Saarbrücken, Mannheim, Frankfurt a/Main, Fulda, Erfurt, Leipzig, Dresden, Görlitz, Liegnitz (Legnica), Neisse (Nysa), Cosel, Katowice (Kattowitz) und schließlich Auschwitz.
Der Transport erreichte Auschwitz am 13. September. Nach der Ankunft wurden zwei Männer selektiert und mit den Nummern 63529 und 63530 tätowiert; 78 Frauen erhielten die Nummern 19530-19607. Einzelne Personen durchliefen die Selektion in Cosel, noch vor der Ankunft in Auschwitz. Alle anderen Deportierten wurden sofort nach der Ankunft in den Gaskammern ermordet.
Quelle: yad vashem