29./30.09.1941
Das Sonderkommando 4a der Einsatzgruppen exekutiert den Massenmord – wobei die wenigen SS-Männer des Kommandos auf Unterstützung angewiesen sind. So druckt die Propagandakompanie der 6. Armee die Plakate, welche die Juden dazu aufrufen, sich am 29. September an einer Kreuzung im nordwestlichen Teil der Stadt zu versammeln. Zur Bewachung der Opfer wird die ukrainische Hilfspolizei eingesetzt, die gerade erst von den Militärs rekrutiert worden ist. Zwei Bataillone der Ordnungspolizei sperren den Tatort ab, die sogenannte Babi-Jar-Mulde nordwestlich der Innenstadt. An nur zwei Tagen, dem 29. und 30. September, werden die versammelten Juden in Gruppen auf das Exekutionsgelände geleitet, wo Männer des Sonderkommandos 4a sie erschießen. Nicht weniger als 33.771 Menschen, in der Mehrzahl Frauen, Kinder und ältere Menschen, werden so in kürzester Zeit ermordet. Die Wehrmacht hat zuvor noch extra Munition geliefert. Nach dem Massaker besichtigen Wehrmachtoffiziere die offenen Gräber. Dann sprengen die Pioniere der 113. Infanteriedivision die Ränder der Gruben ab und begraben so die Leichen. Die Militärverwaltung beschlagnahmt in den Tagen darauf die Wohnungen und das zurückgelassene Eigentum der Opfer.