Erschießung der Häftlinge Chaim Edelmann, Jakob Edelmann und Salk Wolfowicz

Am Vormittag gegen 11 Uhr eines Tages Ende Dezember 1942 machte der Angeklagte Franz einen seiner gefürchteten Rundgänge durch das Lager.
Im oberen Lager bemerkte er die aus Warschau stammenden Gebrüder Chaim und Jakob Edelmann sowie den ebenfalls aus Warschau stammenden Salk Wolfowicz, die alle drei mit dem Transport von Leichen beschäftigt waren. Um sich eine Abwechslung zu bereiten, beschloss er, diese drei Häftlinge zu erschießen. Sie mussten sich zwischen der zweiten und dritten Kammer des großen Gashauses aufstellen. Franz erschoss sie dann nacheinander eigenhändig mit seiner Pistole.

Obwohl der Angeklagte diese Erschießung leugnet, sieht das Gericht diesen Fall aufgrund der zuverlässigen eidlichen Aussage des Staatsangestellten Li., der jetzt 46 Jahre alt ist und in Givataim/Israel lebt, als erwiesen an.
Dieser Zeuge, der in Warschau geboren ist und dort bis zu seinem Abtransport nach Treblinka gelebt hat, kannte die drei Opfer bereits von Warschau her persönlich. Da ihr Schicksal ihn deshalb besonders interessierte, beobachtete er den Vorfall aus nächster Nähe. Das konnte er deshalb so gründlich tun, weil er in der Nähe des großen Gashauses als Dentist mit dem Herausbrechen von Goldzähnen aus Leichen beschäftigt war. Die genauen Namensangaben der drei Opfer wie auch die präzise Schilderung von Zeitpunkt und Örtlichkeit der Tat lassen keinen Zweifel daran, dass Franz diese drei Warschauer Juden erschoss.