Tötung eines weiteren Kleinkindes in der Frauenauskleidebaracke
An einem zeitlich nicht mehr näher zu bestimmenden Tage Ende 1942 oder Anfang 1943 befanden sich in der von den Frauen bereits verlassenen Frauenauskleidebaracke zwei Kleinkinder im Alter von ca. 1/2 Jahr und ca. 1 Jahr.
Beide lagen unter Kleidern versteckt. Als der beim Sortierkommando tätige Häftling Lak. die Kleider, unter denen die beiden Kleinkinder versteckt waren, zu einem im Freien befindlichen Kleiderberg tragen wollte, bemerkte Franz die beiden Kinder. Er schlug ein Kind gegen die Barackenwand, so dass es tot war. Das zweite Kind wurde von einem anderen SS-Mann auf die gleiche Art und Weise totgeschlagen.
Der Angeklagte Franz streitet auch diesen Vorgang energisch ab. Er wird jedoch durch die eidliche Bekundung des 62 Jahre alten, in Eiron/Israel lebenden Magazinverwalters Lak. überfhrt, der den Vorfall von Anfang an gesehen hat. Eine Verwechslung mit dem unter 4. von dem Zeugen Kols. geschilderten Fall scheidet aus, da es sich dort um drei Säuglinge handelte, die nicht unter Kleidern versteckt waren, während es sich hier um zwei unter Kleidern versteckte Kinder handelt.
Der Zeuge Lak., der einen sehr besonnenen und vorsichtig abwägenden Eindruck auf das Gericht gemacht hat, hat ausdrücklich die Zahl von drei Kindern ausgeschlossen. Da der Zeuge den Angeklagten Franz als Lalka ohne Zögern identifiziert und ihn auch auf allen drei Fotos wiedererkannt hat, ist das Gericht davon überzeugt, dass er die Wahrheit gesagt hat, zumal er über eine gute Intelligenz verfügt und sehr präzise und detaillierte Angaben zu machen wusste.