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Übersicht

Deutschland, Bundesland Saarland, Landkreis Saarlouis

Mit dem Frieden von Nimwegen im Jahre 1679 fiel Lothringen an Frankreich. Ein Jahr später, 1680, ließ der französische König Ludwig XIV. (Louis XIV) Saarlouis (ursprünglicher Name: Sarre-Louis) zum Schutz der neuen Ostgrenze errichten.

1683 verlieh Ludwig XIV. Saarlouis bei einem Besuch das Stadtwappen mit der aufgehenden Sonne und den drei bourbonischen Lilien. Der Wappenspruch lautet Dissipat Atque Fovet: Sie (die Sonne) zerstreut (die Wolken) und erwärmt (die Erde).

Nach dem Kriegsausbruch (1. September 1939) wurde die Stadt, die in der Roten Zone lag, evakuiert. Man fürchtete Angriffe Frankreichs, das wegen des Bündnisses mit Polen nach dem Überfall auf Polen dem Deutschen Reich am 3. September 1939 den Krieg erklärt hatte. Es kam aber zum sogenannten Sitzkrieg; auf diesen folgte ab dem 10. Mai 1940 der Westfeldzug. Dieser endete nach wenigen Wochen mit einem Sieg der Wehrmacht; der Waffenstillstand von Compiègne am 22. Juni 1940 war de facto eine Kapitulation Frankreichs. Die Stadt grenzte seitdem an von Deutschland besetztes Territorium (siehe Landkarte).

Der Zweite Weltkrieg hinterließ deutliche Spuren in Saarlouis. Bereits 1942 verwechselte die Royal Air Force (RAF) bei einem ihrer nächtlichen Luftangriffe auf Großstädte des Deutschen Reichs Saarlouis mit Saarbrücken; die Stadt erlitt starke Schäden. Bei dem Angriff verwendete die RAF erstmals Markierungsbomben. Im Herbst 1944 wurde die Stadt von Hitler zur „Zitadelle Saarlautern“ erklärt. Beim Näherrücken der Front wurde Saarlouis evakuiert.

Zwischen Dezember 1944 und März 1945 gab es zahlreiche Gefechte zwischen Deutschen und Amerikanern, bei der die Kontrolle der Stadt mehrfach wechselte. Artilleriebeschuss zerstörte große Teile der historischen Innenstadt, der Häuserkampf tat sein Übriges. Luftangriffe trafen vor allem Fraulautern sowie Flächen in der Nähe der Bahnanlagen von Roden.

Im Zuge der Operation Operation Undertone (eine Operation der 7. US-Armee und der 1. Französischen Armee vom 15. bis zum 24. März 1945) gewannen die Alliierten endgültig die Oberhand. Zuvor hatte noch das Unternehmen Nordwind vom 31. Dezember 1944 bis 25. Januar 1945 im Elsass und in Lothringen die militärische Lage um Saarlouis beeinflusst (es war die letzte Offensive deutscher Streitkräfte an der Westfront; sie stand in Zusammenhängen mit der Ardennenoffensive).

Nach der endgültigen Eroberung durch die Amerikaner wurde das Saargebiet durch Frankreich besetzt, das anfänglich auch eine Annexion anstrebte. Als eine der ersten Amtshandlungen ordnete Regierungspräsident Hans Neureuter am 14. Juli 1945 die Wiederherstellung des geschichtlich begründeten Namens an, sodass die Stadt Saarlautern nun wieder den Namen Stadt Saarlouis trug.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Sturmmann
Goedecke Robert (Mathias)
* 26.07.1903 in Saarlouis
letzter bekannter Wohnort: Saarlouis
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz