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Deutschland, Bundesland Rheinland-Pfalz, Landkreis Ahrweiler

Remagen geht auf ein römisches Kastell zurück, das vor gut 2000 Jahren errichtet wurde (um das Jahr 3 n. Chr.), und nach dem ursprünglich keltischen Namen Rigomagos, latinisiert Rigomagus, benannt wurde (mit rīgo- von kelt. rīgs = König und kelt. magos = Feld.

1933 wurden noch 25 jüdische Einwohner gezählt. Bis 1940 haben mehrere von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien die Stadt verlassen. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge zerstört (s.u.). SA-Leute zerschlugen die Schaufester der Geschäfte Fassbender und Levy und zerstörten die Auslagen. Auch die Fenster der Wohnung der Familie Fassbender und des Hauses Marx wurden eingeworfen. Im April und Juli 1942 wurden die letzten 14 jüdischen Einwohner der Stadt deportiert (darunter auch die vormals in Bodendorf wohnhaften Eheleute Bernhard Gottschalk und Rosalie geb. Cahn). Sie hatten zuletzt in drei "Judenhäusern" gelegt: im Hinterhaus Fassbender (Marktstraße 60), Haus Marx (Marktstraße 59) und Haus Meyer (Bachstraße 24).

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge von SS-Männern aus Neuenahr und Ahrweiler verwüstet und in Brand gesetzt. Die jüdische Gemeinde verkaufte die Brandruine am 9. Mai 1939 für 2.500 RM an die Postdirektion Koblenz. Nach den Bombardierungen der Stadt 1944/45 wurde auch die Brandruine mit den durch Bomben zerstörten Nachbarhäusern abgebrochen.

Auf dem Grundstück wurde 1964 ein Parkplatz angelegt. Eine Gedenktafel erinnert auf der gegenüberliegenden Straßenseite seit 1989 an die Synagoge.

Bekannt wurde Remagen durch die am 7. März 1945 von der US-Army eingenommenen Ludendorff-Brücke (Brücke von Remagen).
Nach der Einnahme der Brücke durch die Alliierten wurde Remagen als einzige deutsche Stadt mit V2 beschossen.
Westlich des Rheins wurden dann US-Sammellager „Prisoner of War Temporary Enclosures“ (PWTE), für jeweils 50.000 deutsche Kriegsgefangene bei Rheinberg, Remagen und Bad Kreuznach angelegt. Diese waren bald belegt; weitere 14 Lager wurden errichtet. Ende April 1945 waren nach US-Angaben 169.036 Kriegsgefangene allein im PWTE Remagen auf den Rheinwiesen. Dieses Kriegsgefangenenlager 'Goldene Meile' erstreckte sich von Remagen bis Niederbreisig. Es wurde am 20. Juli 1945 aufgelöst.

Judenhaus Remagen
Bachstraße 24
Judenhaus Remagen
Marktstraße 59
Judenhaus Remagen
Marktstraße 60

Opfer ohne Wehrmachtsangehörige und Bombenangriffe

Wohnort: Remagen
Gebiet: Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz Landkreis Ahrweiler
Name:
Wolffs Henriette (Jettchen Jette) (geb. Rosenthal)