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Deutschland, Bundesland Bayern, Regierungsbezirk Mittelfranken, Landkreis Fürth

Ortsteile:
Alizberg, Burggrafenhof, Erlachskirchen, Gauchsmühle, Göckershof, Hagenmühle, Hammermühle, Hammerschmiede, Hardhof, Hausen, Heinersdorf, Horbach, Keidenzell, Kirchfembach, Klaushof, Langenzenn, Laubendorf, Lohe, Lohmühle, Ödenhof, Stinzendorf, Wasenmühle, Wittinghof.

Nachbargemeinden
Wilhermsdorf, Großhabersdorf, Cadolzburg, Veitsbronn, Puschendorf, Emskirchen, Hagenbüchach.

Geschichte

Die erste gesicherte Erwähnung stammt aus dem Jahr 954, als der deutsche König und spätere Kaiser Otto I. in Langenzenn am 16. Juni einen großen Reichstag abhielt. 1021 ging Langenzenn durch eine Schenkung Kaisers Heinrichs II. mit Herzogenaurach an das Erzbistum Bamberg. 1329 wurde der Ort erstmals urkundlich als Langenzenn und nicht mehr als Zenna genannt. In der Folgezeit erhielt Langenzenn auch das Marktrecht. Das Stadtrecht erhielt Langenzenn um 1360. 1464 werden die Ämter Cadolzburg, Langenzenn und Roßtal zum Oberamt Cadolzburg zusammengefasst. Im Oberamt Cadolzburg war Langenzenn der einzige Ort mit Stadtrecht. Markgraf Karl Alexander verkaufte 1791 seine beiden Fürstentümer Bayreuth und Ansbach, zu dem auch Langenzenn gehörte, an Preußen. Nachdem Preußen im vierten Koalitionskrieg Napoléon unterlegen war, fiel das Fürstentum Ansbach 1806 an das Königreich Bayern.

Nationalsozialismus

1934 wird in Langenzenn ein Lager des Reichsarbeitsdienstes eingerichtet. 1935 erhielt es den Namen Adam Kraft.
Ab 1943 betrieb die Gestapo Nürnberg in Langenzenn ein Strafarbeitslager für Ausländer. Die Gefangenen aus Polen, Russland und Westeuropa wurden hauptsächlich in der Ziegelfertigung aber auch in anderen Langenzenner Betrieben eingesetzt. Dort mussten sie unter schweren Misshandlungen anstrengende körperliche Tätigkeiten vollrichten. Die hygienischen Bedingungen und die Nahrungsversorgung der Gefangenen war erdenklich schlecht. Die Anzahl der Internierten ist nicht bekannt, mindestens 100 Menschen fanden den Tod. Auf Grund der Misshandlungen wurde der für das Arbeitslager zuständige Polizeipräsident in Nürnberg-Fürth, SS-Obergruppenführer Benno Martin angeklagt. Am 14. November 1949 wurde er vom Landgericht Nürnberg-Fürth freigesprochen

16.04.1945

Am 16. April 1945 wurde Langenzenn von den Amerikanern eingenommen. Da sich die wenigen deutschen Truppen in die Außenorte verlagerten, kam es in Langenzenn selbst kaum zu Kämpfen. Im Gegensatz dazu wurde Neuhof, wo sich SS verschanzt hatte und Hausen – in dem heutigen Ortsteil Langenzenns hielten sich Soldaten der deutschen Wehrmacht auf – nahezu zerstört.

Personenverzeichnis

Michael Georg Poeschke * 27.03.1901 in Erlangen, + 10.05.1959 in Langenzenn im Haus seiner Schwiegereltern an einem Herzinfarkt, er war ein deutscher Politiker (SPD) und von 1946 bis 1959 Oberbürgermeister der Stadt Erlangen. zwischen 1933-1945 verfolgt und im Gefängnis Erlangen sowie im KL Dachau inhaftiert und mißhandelt.

Poeschke Frida (Witwe des Politikers Michael Georg Poeschke) sie wurde zusammen mit ihrem neuen Lebensgefährten dem jüdischen Verleger Shlomo Lewins am 19. Dezember 1980 von einem Mitglied der "Wehrsportgruppe Hoffmann" in ihrem Haus an der Erbradstraße ermordet.

Mitbürger der Gemeinde die hier geboren oder gelebt haben und zwischen 1933 bis 1945 verfolgt, deportiert sowie zu schaden gekommen sind

Namensliste

Bacharach Rosa
* 16.04.1868 in Langenzenn
 
Früh Julius
* 05.09.1876 in Langenzenn
 
Früh Max
* 29.08.1893 in Langenzenn
 
Früh Michael
* 11.03.1887 in Langenzenn
 
Früh Michael Erich
* 06.03.1894 in Langenzenn
 
Groß Sofie
* 04.03.1900 in Langenzenn
 
Klein Fanny
* 12.12.1884 in Langenzenn