Lass uns schweigen, weiter schweigen,
und kein Wort geredt!
Lass uns mit geschlossnen Augen
murmeln ein Gebet.
Nicht die Zäune, nicht die Drähte,
nicht die Wach', die steht
keiner kann uns je verbieten,
zu weinen still und leis.
Nicht wie stumme Bäume
lass uns Wind hier stehn.
Unser Flehen trag mit dir
fort in weite Ferne.
Wind, Wind, säum' nicht lange,
treiben tut's dich doch
meiner alten kranken Mame
bring du meinen Gruß.
Unter tausenden Millionen
Augen wirst du gleich
meiner Mame ihre kennen,
anders sind sie doch.
Ganz verweint sind ihre Augen,
es trocknet sie kein Wind;
voller Schmerz im fernen Lager
sehnt sie sich nach ihrem Kind.
Eil dich, Wind, und schnell geflogen
meinen Gruß ihr schick,
's wollen ihre kranken Augen
zu ihrem Kind zurück...
Lacht der Wind gar -oder weint er?
Räumt mir ein Geheimnis ein...
ich versteh nicht, vielleicht meint er:
's wird mit mir zu Ende sein.
Will den Wind noch etwas fragen,
's drückt mein Herz so schwer,
ist der Wind schnell fortgeflogen
und kein Wort fällt mehr.
Lass uns schweigen, weiter schweigen,
und kein Wort geredt
Lass uns mit geschlossnen Augen
murmeln ein Gebet.
(Lager Klooga)