Man sagt, der Frühling sei gekommen.
Der Regen rauscht in einem Gewitter,
dann hüpfen die Vögel herum.
Durch dicke Mauern aber
Und Galgenstricke
Sehe ich dich nicht, du Frühling.
Obwohl du doch nah bist.
Du nimmst uns den Ekel immerhin,
machst keine Unterschiede
wohin du blickst.
Hinter den Ghettogittern
Machst du die Latten gelb.
In den Mauern werden
Die stinkenden Höfe noch dunkler.
Und doch spielen hier Kinder,
Kinder im Ghetto.
Ihnen schickst du deine Sonne.
Krank sehen sie aus, blutleer, elend.
In ihren Gesichtern leuchten
Traurig schwarze Augen.
Das Grab des Vaters ist noch nicht mit Grab bewachsen.
Die Schwester schreibt schreckliche Briefe aus dem Lager.
Der Bruder, der den Zettel bekam, hat sich noch nicht gemeldet.
Die Mutter hat Fieber und Schüttelfrost von der Arbeit.
Zu Hause fehlen Brot und Kartoffeln.
Aber man muß doch essen,
jeden Tag etwas essen.
An der Front fallen junge Soldaten,
Wie es heißt für Führer und Vaterland.
Und hier Trauer, Galgen, Leichen,
Hilf, O Gott, wenn es dich gibt