Wir stehen morgens nur deshalb auf,
um abends wiederum schlafen zu gehen.
Vielleicht bringt die Nacht uns dann im Traum,
was die Wirklichkeit nicht zu geben vermag.
Wir stehen auf, erwarten den nächsten Tag,
ein Meer ungeweinter Tränen rinnt hernieder.
An uns bricht sich der Sturm der Zeit.
Worauf wartet ein jeder von uns?
Eine treue Wiederholung des Gestern nur,
wieder Not und Erniedrigung,
alles ist so zum Verrücktwerden gleich,
nur Wandel prägt ins Gesicht uns die Zeit.
(Ravensbrück 1944)