Auschwitz, 27. Dezember 1944

1. Dem Bombenangriff am 26.12.1944 fielen zum Opfer die SS-Angehörigen:
SS-Rottf.
Johann Rometsch, geb. 15.5.14
SS-Strm.
Albert (Willi) Franke, geb. 16.4.91
SS-Strm.
Dressler Ferdinand, geb. 15.4.[9]4
SS-Schtz.
Heinrich Schuster, geb. 15.7.[Q]1
SS-Schtz.
Michael Putz, geb. 2.7.[0]2
Wir werden den Kameraden stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

2. WHW-Sammlung
Bei der 2. Reichsstraßensammlung am 16. und 17.12.1944 wurde ein Sammelergebnis von RM 158.943,17 erzielt. Dieses Ergebnis bedeutet gegenüber derselben Sammlung vom vorigen Jahre eine Steigerung von mehr als RM 1 40.000,-. Der Chef des SS- Wirtschafts- Verwaltungshauptamtes, SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Pohl, Berlin, hat seine volle Anerkennung über die hervorragende Spende zum Ausdruck gebracht.

3. Belobigung
Weiterhin hat der Hauptamtschef dem SS-Rottenführer
Johann Roth für die durch ihn verhinderte Häftlingsflucht in Berlin persönlich sein Bild mit Widmung als Anerkennung für besondere SS-mäßige Haltung und eine weitere Anerkennung überreicht.

4. Entzug der Zusatzseife
Ab sofort entfällt für sämtliche Dienststellen die Ausgabe der Zusatzseife. Sollten die Dienststellenleiter es für erforderlich halten, daß an ihre Kommandos bzw. an diejenigen SS-Angehörigen, welche mit Schmutzarbeiten beschäftigt sind, zusätzlich Seife ausgegeben werden soll, so ist eine eingehende Begründung bei der SS-Zentralverwaltung einzureichen. Es ist dabei zwischen SS-Angehörigen und Häftlingen zu unterscheiden.

5. Seifenanforderungen und Abrechnung
Ab 1.1.1945 wird die zustehende Einheits- und Rasierseife nur noch gegen Vorlage der Seifenanforderung und Abrechnungsformulare ausgegeben. Dieselben sind bei der Abteilung Unterkunft von den Fourieren der Einheiten abzuholen und nach Ausfertigung vom Leiter der Dienststelle persönlich zu unterschreiben. Diese Anforderungen und Abrechnungsformulare sind bis 5. jeden Monats bei der Unterkunftsverwaltung abzuliefern. Ohne diese Anweisung wird keine Seife mehr ausgegeben.

6. Vom Feind abgeworfene Flugblätter
Bei Angriffen auf oberschlesisches Gebiet abgeworfene Flugblätter sind sofort den Kompanieführern und Dienststellenleitern abzugeben. Diese haben sie auf schnellstem Wege der Abt. VI beim SS-Standortältesten zur Auswertung und Weitergabe an die entsprechenden Abwehrstellen auszuhändigen.

7. Zeitungsbestellungen
Der Verlag der Oberschlesischen Zeitung führt Klage darüber, daß laufend Abonnementbestellungen von SS-Männern des Standortes eintreffen. Es wird hiermit letztmalig festgestellt, daß die Auflagenhöhe der Zeitungen gestoppt und jegliche Zeitungsbestellungen zwecklos sind. Es muß mit den für die Truppenbetreuung abgegebenen Zeitungen ausgekommen werden.

8. Gefunden
Im Lagerbereich wurde ein schwarzes Verwundetenabzeichen gefunden.
Abzuholen gegen Nachweis auf der Dienststelle des SS-Standortältesten, Zimmer 24.

9. Ungültige Ausweise
Nachstehende Ausweise bezw. Armbinden gingen verloren und werden für ungültig erklärt; vor Mißbrauch wird gewarnt:
Nr. 3903 Kobza Adalbert geb. 14.1.86 besch. b. Fa. Industriebau
Nr. 3053 Bierczak, Michael geb. 15.7.80 besch. b. Fa. Riedel & Sohn
Nr. 1315 Kolniak, Johann geb. 15.4.92 besch. b. Fa. Kluge, Gleiwitz

gez. Baer
SS-Sturmbannführer

F.d.R.
Höcker
SS-Obersturmführer und Adjutant