Aktenzahl des Gerichts (Geschäftszahl): LG Wien Vg 6e Vr 2156/49

KZ-Mauthausen-Prozess (Nebenlager Simmering/Saurer-Werke)

Opfer
Häftlinge

Tatland (Tatort)
Wien

Volksgerichtsverfahren gegen
Johann Gärtner (SS-Hauptsturmführer)

wegen
Misshandlung bzw. Befehlserteilung zur Misshandlung sowie Erschießung von Häftlingen des
KZ Saurer-Werke (Außenkommando des KZ Mauthausen in Wien-Simmering) auf dem Evakuierungsmarsch von Wien nach Steyr (Oberösterreich) am 2. April 1945 (Gärtner war Kommandant des KZ und Leiter des Evakuierungstransportes)

Verlauf der Vorerhebungen/Voruntersuchung bzw. des Gerichtsverfahrens
28.12.1949: Einstellung des Verfahrens wegen §§ 1, 3 KVG gemäß § 109 StPO [Erklärung der Staatsanwaltschaft: kein Grund zur weiteren gerichtlichen Verfolgung].

Beitrag ist kein Bestandteil der Gerichtsakte

Auf der Simmeringer Heide, und zwar in der 2.Haidequerstraße, befand sich während des Zweiten Weltkrieges ein Barackenlager für Kriegsgefangene und Zivilinternierte bis Sommer 1944. Vom 20. August 1944 bis 1. April 1945 war dieses Lager dann das KZ Nebenlager Saurerwerke mit bis zu 1480 Häftlingen. Nach dem Krieg, diente das Lager, der österreichischen Staatspolizei als Unterbringungsort für NS-Angehörige und Kriegsverbrecher.
Der offizielle Gründungstag des Nebenlagers Saurer-Werke war der 20. August 1944. Als Lagerkommandant fungierte SS-Hauptsturmführer Johann Gärtner, als Schutzhaftlagerführer SS-Oberscharführer Karl Kleine und als Führer vom Dienst SS-Oberscharführer Gerhard Wittkowski. Die Bewachung der Häftlinge oblag den Mauthausener Angehörigen der Waffen-SS und bestand aus 4 SS-Offizieren, 46 SS-Unteroffizieren sowie 85 SS-Mannschaftsgrade.