Mit Meldebögen erfaßte man in allen deutschen Psychiatrieanstalten die Insassen und Langzeitpatienten nach dem Grad ihrer Behinderung und Pflegebedürftigkeit.
Systemzuverlässige ärztliche Gutachter wurden mit der Selektion der Patienten beauftragt.

Wer auf den Meldebögen als pflegebedürftig oder arbeitsunwillig qualifiziert wurde, galt als lebensunwert.

Auf dem Meldebogen wurde das mit einem „+“ eingetragen.

Als einmal ein entfernter Verwandter von Reichsmarschall Hermann Göring auf die Todesliste gelangte, intervenierte Göring nach dem Motto: Wer lebensunwert ist, bestimme ich.

Meldung

eines Falles von ……………………………………………………………………………
1) Familienname:
………………………………………………………………………………
2) Lebensalter:
…………………………………………………………………………………
3) Geschlecht:
…………………………………………………………………………………
4) Anlaß der Meldung (eingehende Schilderung des Krankheitsbildes)
………………………………………………………………………………………
………………………………………………………………………………………
5) Inwieweit sind die Lebensfunktionen des Kindes insbesondere durch das zur Meldung
Anlaß gebende Leiden gestört (bei allen Kindern: Sprechen, Laufen, Sauberkeit?):
………………………………………………………………………………………
………………………………………………………………………………………
6) Früherer oder jetziger Krankenhausaufenthalt (Angabe der Krankenanstalt)
…………………………………………………………………………………………
7) Voraussichtlich Lebensdauer (3):……………………………………………
8) Besserungsaussichten (4): ……………………………………………………………
(Unterschrift des meldepflichtigen Arztes oder der meldepflichtigen Hebamme)
(1) Meldepflicht sind gem. Runderlass RdI. vom 18. August 1939 – IVb 3088/39 – 1079 Mi – Kinder mit folgenden Krankheitszuständen:
1.Idiotie sowie Mongolismus (besondere Fälle, die mit Blindheit und Taubheit verbunden sind),
2.Mikrozephalie,
3.Hydrozephalus schweren bzw. fortschreitenden Grades
4.Mißbildungen jeder Art, besonders Fehlen von Gliedmaßen, schwere Spaltbildungen des Kopfes und der Wirbelsäule usw.
5.Lähmungen einschl. Littlescher Erkrankung.
(2,3,4) Nur vom Arzt auszufüllen


B 141 (8.39) Reichsdruckerei, Berlin

Anlage 1

Meldung

eines Falles von …………………(Bezeichnung gem. Ziffer 1 bis 5 der Fußnote) …………………………………………
bei dem Kinde ……………………………………………geboren am[*]: ………………gestorben am[*]:……
z.Zt. der Meldung befindet sich das Kind in ……………………………………………………………………
Zwilling – Ja- Nein – Gleich- - Andersgeschlechtlich – ehelich – unehelich - ; männl. – weibl.
……tes Kind der Eltern von insgesamt ……… Kindern; davon totgeboren…………, noch lebend…………….
Name und Vorname wohnhaft in

(z.B. Kreis und Straßenangabe)

geboren am

Religion

Geburtsort u. Kreis[*]

a) des Vaters

b) der Mutter

Beruf des Vaters/der Mutter………………………………………………………………………………………

1. Angaben über das Leiden bzw. den Krankheitszustand
a) Auffallende Erscheinungen des Krankheitszustandes bzw. des Leidens (Bei Schädelanomalien Umfang)
(Stirn – Hinterhaupt) – in cm angeben!)………………………………………………………………………
b) Ist der Krankheitszustand gleichbleibend oder fortschreitend…………………………………………
2. Angaben über die Geburt des Kindes
a) Wieviel wog das Kind unmittelbar nach der Geburt?……………………………………………………
b) Erfolgte die Geburt rechtzeitig, verfrüht oder verspätet? (Schwangerschaftsmonat…………………)
c) War die Geburtsdauer regelrecht, verkürzt („Sturzgeburt“) oder verlängert? (Stundenangabe………)
d) Bestand nach der Geburt Asphyxie (Scheintod)?………………………………………………………
e) Welche Wiederbelebungsmaßnahmen wurden durchgeführt?……………………………………………
3. Angaben über die Familiengeschichte
a) Sind bereits gleiche oder ähnliche Krankheitszustände bzw. Leiden in der engeren Familie oder weiteren Verwandtschaft
beobachtet worden? z.B. bei wem (Name und Anschrift) und welche Krankheiten bzw. Leiden?
[*=schief: event. nachträglich gestempelt, gezeichnet][„Sämtliche Fragen sind in leserlicher Schrift genau zu beantworten“
steht links vertikal]
b) Sind in der engeren Familie oder weiteren Verwandtschaft auffallende Krankheiten anderer Art vorgekommen (insbesondere
Nerven- oder Gemütsleiden, Anfallserkrankungen, übermäßiger Alkohol- oder Nikotinmißbrauch u.a.), z.B.
bei wem (Name und Anschrift) und welche Krankheiten bzw. Leiden?
Die folgenden Fragen sind im Falle der Meldung durch den behandelnden Arzt von diesem auszufüllen. Bei der
Meldung durch Hebammen sind sie durch den Amtsarzt
– soweit möglich – zu ergänzen.
a) Ist nach ärztlicher Ansicht eine Besserung oder Heilung zu erwarten?………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
b) Wird die Lebensdauer des Kindes durch den Zustand voraussichtlich beschränkt?…………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
c) Ist das Kind – ganz gleich aus welchem Anlaß – bereits in ärztlicher- oder Anstaltsbegutachtung oder Behandlung
gewesen, z.B. Angabe des Arztes bzw. der Anstalt und Dauer der Beobachtung bzw. der Behandlung?……………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
d) War die körperliche und geistige Entwicklung bisher regelrecht?
…………………………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
e) 1. das Kind hat im …… Monat gesessen – sitzt – noch nicht – nicht selbstständig
2. das Kind hat im …… Monat sprechen gelernt – spricht noch nicht
3. das Kind hat im …… Monat laufen gelernt – läuft – heute noch nicht – nicht selbständig
4. das Kind ist im …… Monat sauber geworden – ist heute noch nicht sauber
f) War das Kind dauernd oder zeitweise auffallend ruhig oder unruhig?.………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
g) Entspricht die körperliche Entwicklung dem Alter des Kindes – inwiefern nicht? (In jedem Fall genau auszufüllen)
…………………………………………………………………………………………………………………
h) Entspricht die geistige Entwicklung dem Alter des Kindes – inwiefern nicht? (In jedem Fall genau auszufüllen)
…………………………………………………………………………………………………………………
i) Sind anfallsartige Erscheinungen, insbesondere Krampfanfälle beobachtet worden? (Angaben über Häufigkeit des
Auftretens, Art (Bewußtlosigkeit), Zeitabstände zwischen den einzelnen Erscheinungen, Dauer dieser usw.)
…………………………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
……………………………, den ………………………194…



………………(Unterschrift der Hebamme)…… ……………(Unterschrift des Arztes)…………………
Weitere Meldevordrucke sind bei den Gesundheitsämtern anzufordern.
[„Sämtliche Fragen sind in leserlicher Schrift genau zu beantworten“ steht rechts vertikal]
Die Meldung ist an das für den Aufenthaltsort des Kindes zuständige Gesundheitsamt zur richten. Meldepflicht sind gem.
RdErl.
RmdI. v. 18.8.1939 – Ivb 3088/39 – 1079 Mi – Kinder mit folgenden schweren Leidern bzw. Krankheitszuständen:
1.Idiotie bzw. Mongolismus (besonders Fälle, die mit Blindheit und Taubheit verbunden sind),
2.Mikrozephalie (abnorme Kleinheit des Kopfes, besonders des Hirnschädels),
3.Hydrozephalus (Wasserkopf) schweren bzw. fortschreitenden Grades
4.Mißbildungen schwerer Art, besonders Fehlen von ganzen Gliedmaßen, schwere Spaltbildungen des Kopfes und der
Wirbelsäule usw.
5.Lähmungen einschl. Littlescher Erkrankung.
Das Nichtzutreffende ist jeweils zu durchstreichen.



B141 (5.40) Reichsdruckerei, Berlin

Anlage 1

Meldung

eines Falles von ………………………(Bezeichnung gem. Ziffer 1 bis 5 der Fußnote) ……………………………………
bei dem Kinde ………………………………geboren am: ………………gestorben am:……
z.Zt. der Meldung befindet sich das Kind in
…………………………………………………………………
Zwilling – Ja- Nein – Gleich- - Andersgeschlechtlich – ehelich – unehelich - ;
…tes Kind der Eltern von insgesamt ……Kindern; davon totgeboren………, noch lebend………….
Name und Vorname wohnhaft in

(z.B. Kreis und Straßenangabe)
Geboren am

Religion

a) des Vaters

b) der Mutter

Beruf des Vaters/der Mutter…………………………………………………………………………
1. a) Eingehende Schilderung des derzeitigen Zustandes: (Bei Schädelanomalien Umfang (Stirn –
Hinterhaupt) – in cm angeben!) …………………………………………
b) Ist der Krankheitszustand gleichbleibend oder fortschreitend?……………………………………………
2. Schwangerschaft ungestört: ja/nein
Welche Störung?
…………………………………………………………………………………………
3. Angaben über die Geburt des Kindes (War das Kind lebensfähig?):
………………………………………………………………………………………………………
a) Wieviel wog das Kind unmittelbar nach der Geburt?………………………………………………
b) Erfolgte die Geburt rechtzeitig, verfrüht oder verspätet? (Schwangerschaftsmonat………………)
c) War die Geburtsdauer regelrecht, verkürzt („Sturzgeburt“) oder verlängert? (Stundenangabe)
……………………………………………………………………………………………………………
d) War künstliche Hilfe (Zange, Wendung) notwendig?………………………………………………
e) Bestand nach der Geburt Asphyxie (Scheintod)?………………………………………………
f) Welche Wiederbelebungsmaßnahmen wurden durchgeführt ?………………………………………
g) Sind anfallstartige Erscheinungen, insbesondere Krampfanfälle, beobachtet worden? (Angaben
über Häufigkeit des Auftretens, Art (Bewußtlosigkeit), Zeitabstände zwischen den einzelnen Erscheinungen,
Dauer dieser
usw.)…………………………………………………………………………………………
……………………………………………………………………………………………………
[rechts vertikal steht: „Sämtliche Fragen sind in leserlicher Schrift genau zu beantworten“]
4. Angaben über die Familiengeschichte
a) Sind bereits gleiche oder ähnliche Krankheitszustände bzw. Leiden in der engeren Familie oder
weiteren Verwandtschaft beobachtet worden? z.B. bei wem (Name und Anschrift) und welche
Krankheiten bzw. Leiden?
…………………………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
b) Sind in der engeren Familie oder weiteren Verwandtschaft auffallende Krankheiten anderer Art
vorgekommen (insobesondere Nerven- oder Gemütsleiden, Anfallserkrankungen, übermäßiger
Alkohol- oder Nikotinmißbrauch u.a.), z.B. bei wem (Name und Anschrift) und welche Krankheiten
bzw. Leiden?
…………………………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
Die folgenden Fragen sind im Falle der Meldung durch den behandelnden Arzt von diesem auszufüllen. Bei der
Meldung durch Hebammen sind sie durch den Amtsarzt – soweit möglich – zu ergänzen.
a) Ärztliche Diagnose: ……………………………………………………………………………………………
b) Ist nach ärztlicher Ansicht eine Besserung oder Heilung zu erwarten?………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
c) Wird die Lebensdauer des Kindes durch den Zustand voraussichtlich beschränkt? Wird Ableben in nächster Zeit erwartet?…………………………………………………………………………………………………
d) Ist das Kind – ganz gleich aus welchem Anlaß – bereits in ärztlicher- oder Anstaltsbegutachtung oder Behandlung
gewesen, z.B. Angabe des Arztes bzw. der Anstalt und Dauer der Beobachtung bzw. der Behandlung?……………………………………………………………………………………………………
e) Ort der Behandlung?……………………………………………………………………………………………
f) Entspricht die körperliche Entwicklung dem Alter des Kindes – inwiefern nicht? (Genaue Angaben)
…………………………………………………………………………………………………………………
g) Entspricht die geistige Entwicklung dem Alter des Kindes – inwiefern nicht? (Genaue Angaben)
…………………………………………………………………………………………………………………
h) Allgemeinverhalten:
Geistig stumpf? ……………Agil?………………Krankhafte Triebe?.………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
i) Sind Krämpfe beobachtet worden?
1. Wann erstmalig aufgetreten? ……………………Wann und wieoft wiederholt? ………………………
2. Dauer? …………………Tonische oder klonische Krämpfe?……………………………………………
3. In welchen Körpergebieten? …………………Adduktorenspasmus?……………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
Der Arzt wird gebeten, gegebenenfalls die Angaben der Hebammen über Familiengeschichte zu vervollständigen:
…………………………………………………………………………………………………………………
…………………………………………………………………………………………………………………
……………………………, den ………………………194…
………………(Unterschrift der Hebamme)…… ……………(Unterschrift des Arztes)…………………
Weitere Vordrucke sind bei den Gesundheitsämtern anzufordern.
[„Sämtliche Fragen sind in leserlicher Schrift genau zu beantworten“ steht rechts vertikal]
Die Meldung ist an das für den derzeitigen Aufenthaltsort des Kindes zuständige Gesundheitsamt zur richten. Meldepflicht sind gem. RdErl. RmdI. v.
18.8.1939 – Ivb 3088/39 – 1079 Mi – Kinder mit folgenden schweren Leidern bzw. Krankheitszuständen:
1.Idiotie bzw. Mongolismus (besonders Fälle, die mit Blindheit und Taubheit verbunden sind),
2.Mikrozephalie (abnorme Kleinheit des Kopfes, besonders des Hirnschädels),
3.Hydrozephalus (Wasserkopf) schweren bzw. fortschreitenden Grades
4.Mißbildungen schwerer Art, besonders Fehlen von ganzen Gliedmaßen, schere Spaltbildungen des Kopfes und der Wirbelsäule usw.
5.Lähmungen einschl. Littlescher Erkrankung.
Das Nichtzutreffende ist jeweils zu durchstreichen.



B141 (9.41) Reichsdruckerei, Berlin