Datenkartei

Die Effektivität der Gestapo beruhte auf einem ausgedehnten Überwachungssystem aus Spitzeln und auf einem politisch, beruflich oder privat begründeten Denunziantentum

Bei der Datenkartei A kurz A-Kartei handelte es sich um eine "Datenbank" die von der Gestapo im Auftrag Reinhard Heydrichs, Chef der Sicherheitspolizei geführt wurde. Der Buchstabe A - steht hier für unter "Aufsicht". Reinhard Heydrich atte diese Datei schon in seiner Münchner Dienstzeit aufgebaut.

Verwaltet wurde die Karte vom Amt IV im RSHA Berlin.
In diese Kartei wurden insbesondere Aufgenommen:
Kommunisten, Sozialdemokraten, Vertretern des politischen Katholizismus und anderen "Feindgruppen"

Am 28.09.1938 wurde in einer Weisung Reinhard Heydrichs an die Staatspolizei(leit)stellen festgelegt, welche Personen entsprechend den Einträgen der A-Kartei festzunehmen und in Konzentrationslager verbrachten werden solten.
Dies war eine der Maßnahmen, um beim bevorstehenden Angriff auf Polen Gegner des Regimes auszuschalten.

In der Weisung wird festgelegt:
Die festgenommenen Personen werden zunächst in Polizei- und Gerichtsgefängnissen untergebracht. Danach werden diese so bald als möglich in die Konzentrationslager Buchenwald, Sachsenhausen oder dem in Ostpreußen zu errichtenden Konzentrationslager überstellt.

Im Einzelnen wird verfügt:
A-Kartei-Häftlinge der Staatspolizei(leit)stellen
Königsberg
Allenstein
Elbing
Tilsit
sind dem zu errichtenden Konzentrationslager in Ostpreußen zuzuführen

A-Kartei-Häftlinge der Polizei(leit)stellen
Augsburg
Breslau
Chemnitz
Darmstadt
Dresden
Erfurt
Frankfurt am Main
Graz
Halle (Saale)
Hildesheim
Innsbruck
Karlsruhe
Klagenfurt
Leipzig
Liegnitz
Linz
Magdeburg
München
Neustadt/W.
Nürnberg
Oppeln
Regensburg
Saarbrücken
Salzburg
Stuttgart
Trier
Weimar
Wien
Würzburg
Zwickau
sind dem Konzentrationslager Buchenwald zuzuführen.

A-Kartei-Häftlinge der Staatspolizei(leit)stellen
Aachen
Berlin
Bielefeld
Braunschweig
Bremen
Dessau
Dortmund
Düsseldorf
Frankfurt (Oder)
Hamburg
Hannover
Kassel
Kiel
Koblenz
Köln
Köslin
Lüneburg
Osnabrück
Potsdam
Schneidemühl
Schwerin
Stettin
Wesermünde
Wilhelmshaven
sind dem Konzentrationslager Sachsenhausen zuzuführen.