Politiker und Wehrwirtschaftsführer

* 01.05.1890 in Wilhelmshaven
+ 1972
letzter bekannter Wohnort: Starnberg

Eltern: Weydenhammer Georg und Weydenhammer Luise geb. Schauß-Kempfenhause

seit 1916 mit Weydenhammer Elisabeth geb. Küstermann verheiratet
zwei Töchter ein Sohn

bis 1908 Besuch der Oberrealschule in Worms (Abitur)

Banklehre

Studium der Rechts- und Staatswissenschaft an der Universität München

1910 eintritt in die Bayerische Armee beim beim I. Bayerischen Schweren-Reiterregiment

wechsel zum 3. Bayerischen Feldartillerieregiment

1914 bis 1918 Regiments- und Brigadeadjutant
ab 1918 Kriegsministerium
1918 schied er aus der Armee aus

Traineeprogramm bei der Bayerischen Vereinsbank

bis 1920 an der Universität Würzburg mit Promotion zum Dr. rer. pol.

ab 1920 Mitarbeiter der Deutschen Bank in Düsseldorf
ab Mai 1921 Handlungsbevollmächtigter der Deutschen Bank in Düsseldorf
ab Dezember 1921 Prokurist der Deutschen Bank in Düsseldorf

ab 1922 Direktor einer Bankfiliale der Deutschen Bank in Duisburg

ab Anfang 1925 Direktor einer Bankfiliale der Deutschen Bank in München

gehörte dem Vorstand der Hauptbank für Tirol und Vorarlberg an

1926 bis 1930 gehörte er dem Aufsichtsrat der BMW AG an

ab Juni 1933 kurzzeitig kommissarischer NSDAP-Gauleiter von Tirol-Vorarlberg

Juliputsch 1934 in Österreich
Der mit Wissen dt. offizieller Stellen durchgeführte nationalsozialistische Putschversuch in Österreich (die letzten entscheidenden Besprechungen hatten am 15. und 16. Juli in München stattgefunden) begann also am 25. Juli gegen Mittag, mit dem Überfall von 154 als Soldaten des Bundesheeres und Polizisten verkleideten SS-Leuten auf das Bundeskanzleramt. Die Drahtzieher des Putsches waren u.a. der deutsche Industrielle Weydenhammer, der Wiener Anwalt Wächter und der SS- Führer Glass.

1934 und 1938 verfasste er Berichte über die Ereignisse des Juliputsches und gab auch in der Nachkriegszeit dazu Auskunft

ab Anfang der 1930er Jahre Stabsleiter der Landesleitung der NSDAP Österreich in München

Vizepräsident der Forsikringsaktienelskabet Nordeuropa, Kopenhagen, Nippon Magnesium Metals Company Ltd., Konau/Japan, Riunione Adriatica di securita; Direktionsrat, Wien-Triest

ab 1936 Direktor der American Magnesium Metals (Pittsburgh)

ab 1938 Generaldirektor der Deutschen Magnesit AG in München und der Amerikanisch-Österreichischen Magnesit A.G. in Radenthein

ab 1938 (Anschluss Österreich) Präsident der Internationalen Unfall und Schaden AG in Wien

Beauftragter des Reichsprotektors Böhmen und Mähren

ab Ende 1941 Wehrwirtschaftsführer und Angehöriger im Wehrwirtschaftsrat

1943 im Vorstand (Aufsichtsrat) der Brauhaus Amberg AG

1943 im Vorstand (Aufsichtsrat) der Schwabenbräu AG

1945 in Bayern in amerikanischer Internierung

1949 zum Landesgericht Wien überstellt

ab 1953 Präsident und Direktor der Oberrheinischen Handels-AG in Zürich

Politisch gehörte er zunächst der BVP an und später der NSDAP, für die er sich unter dem Deckmantel seiner wirtschaftlichen Belange zunächst legal und nach dem NSDAP-Verbot in Österreich illegal unter dem Decknamen Rudolph Williams betätigte

Im Zuge der Vorbereitungen zum Juliputsch 1934 zum Umsturz der österreichischen Regierung brachte Landesinspekteur Habicht, seinen Stellvertreter Wächter und Stabsleiter Weydenhammer mit dem österreichischen SS-Führer Fridolin Glass zusammen. Die Aufgabenteilung für dieses Unternehmen sah vor, dass Wächter die politische Leitung und Glass die militärische Führung übernehmen sollte; Weydenhammer war als Verbindungsmann vorgesehen. Neben der Organisation von Waffen oblag Weydenhammer so insbesondere die Aufgabe, den politischen Kontrahenten von Engelbert Dollfuß und Gesandten Österreichs in Rom Anton Rintelen als Gegenkanzler für die Putschisten zu „gewinnen“

1912 Beförderung zum Leutnant
1915 Beförderung zum Oberleutnant
1918 Beförderung zum Offizier befördert

Auszeichnungen
Eisernes Kreuz I. und II. Klasse
Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern
Komturkreuz Corona Italia

Ehrensenator der Universität München

wird im Braunbuch der DDR aufgeführt

Gerichtsverfahren nach 1945
LG Wien Vg Vg 12 Vr 7893/47
wegen
aktiver Beteiligung am Juliputsch der Nationalsozialisten im Jahre 1934
Finanzier und Auftragsüberbringer von der illegalen Landesleitung der NSDAP in München an die österreichischen Nationalsozialisten