SS-Oberscharführer
* 13.02.1909 in Litzmannstadt
Volksdeutscher aus Polen
Volksschule
Handelsschule
Beruf: Handelsvertreter
1927 - 1929
Dienst in der polnischen Armee
(4. Artillerie-Regiment)
Dienst in der Wehrmacht
(Landesschützen-Ersatz-Bataillon 256/Stabsbataillon)
ab 25.05.1941
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz u. KL Dachau u. KL Majdanek
15.07.1941
Beförderung zum SS-Rottenführer
01.05.1942
Beförderung zum SS-Unterscharführer
01.05.1943
Beförderung zum SS-Oberscharführer
Gerichtsverfahren nach 1945
09.06.1948
Anklageschrift der Staatsanwaltschaft bei dem Bezirksgericht in Lublin Az. X Ds. 87/48
(Akte kann angefordert werden)
Gerichtsverfahren nach 1945
15.07.1948
Urteil des Bezirksgerichts in Lublin Az. Ksn 200/48
zu 2 Jahren Haft verurteilt
(Akte kann angefordert werden)
25.07.1949
Freilassung
Fall Josef Leipold
Die Entlastungszeugen
Das Versorgungsamt stellte den drei „Heimkehrern“ Fragen zu den näheren Umständen des Todes von Josef Leipold. Die Zeugen entlasteten Leipold und stellten die Rechtmäßigkeit der polnischen Verfahren in Frage. Wilhelm Karl Petrak schrieb dem Versorgungsamt Heidelberg am 23. Januar 1955 handschriftlich: „Leipold kenne ich seit 1942, wo wir einige Zeit bei einer Einheit waren. Wir trafen uns im Gefängnis Lublin-Zamek im Sommer 1948, wo ich bis
09.0219.49 inhaftiert war.“
Zur Verurteilung behauptete Petrak: „Leipold wurde wegen Zugehörigkeit zu einer verbrecherischen Organisation (Waffen-SS) nach einem polnischen Gesetz von 1944, was eine Mindeststrafe von 3 Jahren Gefängnis bis zur Todesstrafe vorsah, im Herbst 1948 zum Tode verurteilt.“ Schließlich empörte er sich über die Fragen und bezeichnete sich und seine Kameraden als „Kriegsgefangene“.
Wilhelm Karl Petrak, geboren 1909, Volksdeutscher, SS-Oberscharführer, war Aufseher in den Konzentrationslagern Majdanek und Dachau gewesen. Er war am 15. Juli 1948 in Polen zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte auf der SWC-Liste mit dem Aktenzeichen 102 gestanden. Der Höhere SS- und Polizeiführer Ost schlug Petrak für Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes mit folgender Begründung vor: „SS-Oberscharführer Petrak wurde am 15.11.1941 zum KL Lublin versetzt und wurde als 1. Schreiber in der Abteilung Ia verwendet. Im laufenden Jahr versieht er die Geschäfte eines Stabsscharführers gewissenhaft und in vorbildlicher Weise. P. nimmt laufend an Sonderaktionen teil.“