SS-Sturmbannführer u. Regierungs- u. Kriminalrat

* 11.03.1897 in Berlin

Körpergröße: 181
Schuhgröße: 45
Kopfweite: 58
evangelisch getauft

Besuch der Königstädtischen Oberrealschule Berlin bis zur Obersekunda

erlernter Beruf: Kriminalist

Wohnort Berlin-Wilmersdorf Offenbacher Strasse 24

00.08.1914
Meldung als Kriegsfreiwilliger zum 5. Garde-Regiment zu Fuß in Berlin-Spandau

11.08.1914 – 30.09.1916 (erster Weltkrieg)
(JR203 Ersatz Batt.) Letzter Dienstgrad Vizefeldwebel

00.10.1914
während des Angriffs auf Diksmuide verwundet (Granatsplitter in den linken Arm)
Ende 1916 als dienstunfähig aus dem Heer entlassen. Lüdcke bereitete sich daraufhin auf die Reifeprüfung vor und studierte nach dem Abitur an den Universitäten Berlin und Würzburg Staatswissenschaften und Geschichte.

01.04.1917 – 01.05.1919
Einsatz in der Türkei

02.01.1921
Eintritt in den Polizeidienst

23.12.1922
Beförderung zum Kriminalinspektor (Assistent)

21.03.1925
Beförderung zum Kriminalkommissar

10.01.1925
Beförderung zum 1. Kriminalkommissar

1927
nachdem Lüdcke bereits seit sechs Jahren beim Polizeipräsidium in Berlin in der Kriminalpolizei tätig war, promovierte Lüdcke an der Universität Würzburg zum Doktor der Staatswissenschaften.

01.05.1933
Eintritt in die NSDAP (Mitglieds Nu. 3 472 238)

01.05.1933
Eintritt in die SS (Mitglieds Nu. 290 820)

04.01.1934
Beförderung zum Kriminalrat

28.07.1934
Heirat mit Böttcher Elisabeth
(* 03.02.1907 in Breslau, Religion: Evangelisch (Protestant)
Das Ehepaar hatte zwei Kinder (* 31.02.1938 u. * 22.03.1944)

11.01.1937
Beförderung zum Kriminaldirektor

01.11.1938
Beförderung zum SS-Hauptsturmführer

09.11.1938
Beförderung zum SS-Sturmbannführer

12.01.1939
Beförderung zum Regierungsrat

00.03.1939 - 00.08.1939
Chef der Kriminalpolizei im Stab der Sicherheitspolizei (Sipo) in Prag
(Organisation zum Aufbau einer deutschen Kriminalpolizei im Protektorat Böhmen und Mähren)

00.09.1939 - 00.01.1940
Als Leiter der Kriminalpolizei (Sonderkommission) im Auftrag der Sicherheitspolizei (Sipo) mit der Aufgabe, die grausame Mordfälle gegen ethnische Deutsche in Bromberg und Posen zu untersuchen.

1940
Reichskriminalpolizeiamt
Seine Aufgabengebiete waren Ermittlungen in Bezug auf Einbruch, Diebstahl, unzüchtige Schriften, Mädchenhandel und Kuppelei so wie Mord

1940
Reichssicherheitshauptamt, Amt IV
Im Februar 1940 ging Lüdcke für einen Monat an das Reichssicherheitshauptamt, Amt IV (Geg
nererforschung und –bekämpfung, identisch mit dem Geheimen Staatspolizeiamt), wo er auf seine zukünftige Rolle als Gestapostellenleiter vorbereitet wurde.

00.03.1940 - 00.08.1941
Leiter der Staatspolizeistelle Hildesheim
(Im Juni 1941 wurde die Staatspolizeistelle aufgelöst und in eine Außenstelle der Leitstelle Hannover umgewandelt.)

06.09.1941 - 01.09.1943
Staatspolizei Kassel
Lüdcke leitete die Gestapostelle Kassel bis 1943 und war verantwortlich für die Durchführung der drei großen Deportationen, durch welche die jüdische Bevölkerung aus Kassel und dem gesamten Regierungsbezirk in die Ghettos und Vernichtungslager gebracht worden ist.

09.12.1941
Am 9. Dezember 1941 führte die Geheime Staatspolizeistelle Kassel unter der Leitung des Regierungsrates und SS-Sturmbannführer Dr. Karl Lüdcke die erste und größte Deportation von Juden aus dem Regierungsbezirk Kassel mit mehr als 1.000 Personen durch. Der
Transport führte nach Riga (Lettland). Unter ihnen befanden sich sieben Personen mit Geburts- und/oder Wohnort Korbach. Deportiert wurden Alfred Kaufmann, Siegfried Kaufmann mit Ehefrau Gertrud und Tochter Helga, Fanny Kohlhagen, Erika Oppenheimer (geb. Mannheimer) und Siegfried Schild.
Das jüngste Deportationsopfer war erst drei Jahre, das älteste 67 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt der Korbacher lag bei 32,86 Jahren, der des gesamten Transportes bei 39 Jahren. Die Zahlen verdeutlichen, dass es sich bei den Betroffenen des ersten Transportes tendenziell um zur Zwangsarbeit genötigte, vergleichsweise junge und kräftige Juden handelte.

15.07.1943
Am 15. Juli 1943 wurde Lüdcke mit einem Schreiben des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, Ernst Kaltenbrunner, von der Gestapostelle Kassel als Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD nach Chalons sur Marne in Frankreich versetzt

24.07.1943 – 28.08.1944
beim Kommando der Sicherheitspolizei (Sipo) und des Sicherheitsdienstes (SD) in Chalons sur Marne

Orden und Ehrenzeichen
Eisernes Kreuz 1.u.2.Kl.
Halbmond Frontkämpferkreuz
Verwundetenabzeichen in schwarz
SA Sportabzeichen (770 174)
Julleuchter

Berlin-Wilmersdorf Offenbacher Strasse 24