Obersturmbannführer u. Oberregierungs/Kriminalrat

* 27.11.1900 Liebenwalde
+ 1964
Würzburg

1925-1928
Ausbildung zum Kriminalkommissar

01.05.1929
Kriminalkommissar im Polizeipräsidium Berlin (Abteilung K)

1933
Kriminalkommissar im Polizeipräsidium Berlin (Abteilung IA Politische Polizei)

17.07.1933
Kriminalkommissar (ab 01.04.1935 Kriminalrat) im Geheimen Staatspolizeiamt (Polizeipräsidium Berlin)
Zimmer 315 Außendienst (Dezernat III C Konterrevolutionäre Bestrebungen)

01.01.1939
Kriminalrat im RSHA im Amt IV Leiter des Referates IV A 3 bzw. später IV A 1 b (Reaktion und Rechtsopposition)
nach dem 20.07.1944 war Litzenberg an der kriminalpolizeilichen Untersuchung des Attentats vom 20. Juli 1944 beteiligt. Dabei gehörte er einer Sonderkommission an, die sich mit der Erforschung der Motive und Hintergründe der Tat befasste. Als der an der Verschwörung vom 20. Juli beteiligte Reichskriminaldirektor Arthur Nebe untertauchte, war Litzenberg es, der ihn schließlich ausfindig machen und festnehmen konnte.
nach 1945: geriet Litzenberg in alliierte Kriegsgefangenschaft. Er verbrachte mehrere Jahre in Internierungshaft. Im Nürnberger Prozess wurde er als Zeuge vernommen, insbesondere über das KZ Columbia.

In den letzten Monaten des NS-Regimes war Litzenberg an der kriminalpolizeilichen Untersuchung des Attentats vom 20. Juli 1944 beteiligt: Dabei gehörte er einer Sonderkommission an, die sich mit der Erforschung der Motive und Hintergründe der Tat befasste (als politischer Kommission im Gegensatz zur technischen Kommission). Als der an der Verschwörung vom 20. Juli beteiligte Reichskriminaldirektor Arthur Nebe untertauchte, war Litzenberg es, der ihn schließlich ausfindig machen und festnehmen konnte.

Nach dem Schulbesuch, den er 1918 mit dem Abitur abschloss, nahm Litzenberg einige Monate als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende wurde er 1918 Angehöriger eines Freikorps. Anschließend studierte er mehrere Semester Rechtswissenschaften, brach das Studium aber aus ökonomischen Gründen 1924 ohne Abschluss ab.

Stattdessen trat Litzenberg in den Polizeidienst ein: Nachdem er sich 1925 als Kommissaranwärter gemeldet hatte, durchlief er in den Jahren 1925 bis 1928 die Ausbildung zum Kriminalkommissar, die er mit dem Bestehen der Kommissarprüfung am 10. Oktober 1928 beendete. Ende 1928 wurde er Kriminalkommissar in Berlin, wo er schließlich am 1. Mai 1929 seinen ersten Dienst als Kriminalkommissar in der Abteilung K im Berliner Polizeipräsidium antrat.

Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 wurde Litzenberg in die Abteilung IA (Politische Polizei) des Polizeipräsidiums versetzt. Zum 1. Mai 1933 wurde er zudem in die NSDAP (Mitgliedsnummer 2.593.248) aufgenommen.

Am 17. Juli 1933 erfolgte Litzenbergs Übernahme in die im April gegründete Geheime Staatspolizei: Im Geschäftsverteilungsplan des Gestapas vom 22. Januar 1934 ist er als Mitarbeiter im Außendienst des von Hans-Walter Rhode geführten Dezernats III C (Konterrevolutionäre Bestrebungen) nachweisbar. Sein direkter Vorgesetzter im Außendienst zu dieser Zeit war Emil Berndorff.

In den folgenden elf Jahren setzte Litzenberg seine Karriere bei den NS-Polizeiorganen nahtlos bis Kriegsende fort: Am 1. April 1935 wurde er zum Kriminalrat befördert und zum Ende des NS-Regimes hatte er den Rang eines Oberregierungs- und Kriminalrat erreicht. Am 1. Januar 1939 wurde er ins Hauptamt Sicherheitspolizei übernommen. Im Reichssicherheitshauptamt übernahm er im Amt IV die Leitung des Sachgebiets bzw. Referates IV A 3 bzw. später IV A 1 b („Reaktion und Rechtsopposition“).

Der Chef der Gestapo, Heinrich Müller, beschrieb Litzenbergs Arbeit im Politischen Polizeiapparat in einer Beurteilung vom 5. Mai 1941 wie folgt:
„Seine kriminalistischen Fähigkeiten sind höher zu bewerten als seine politische Konzeption. Fleiss und Tatkraft werden stark gehindert durch eine innere Krankheit. Legt gegen sich und andere Mitarbeiter einen besonders scharfen Maßstab an. In politischer und weltanschaulicher Hinsicht absolut einwandfrei. Desgleichen in charakterlicher Hinsicht. Wirkt nach außen zwar ablehnend, mißtrauisch, negativ, ist jedoch seinen Mitarbeitern gegenüber ein sehr guter Kamerad.“

In den letzten Monaten des NS-Regimes war Litzenberg an der kriminalpolizeilichen Untersuchung des Attentats vom 20. Juli 1944 beteiligt: Dabei gehörte er einer Sonderkommission an, die sich mit der Erforschung der Motive und Hintergründe der Tat befasste (als politischer Kommission im Gegensatz zur technischen Kommission). Als der an der Verschwörung vom 20. Juli beteiligte Reichskriminaldirektor Arthur Nebe untertauchte, war Litzenberg es, der ihn schließlich ausfindig machen und festnehmen konnte.

Seit Februar 1937 war Litzenberg zudem Mitglied der SS (Mitgliedsnummer 290.171), in der bis zum Obersturmbannführer befördert wurde (9. November 1944).

Bei Kriegsende geriet Litzenberg in alliierte Kriegsgefangenschaft. Er verbrachte mehrere Jahre in Internierungshaft. Im Nürnberger Prozess wurde er als Zeuge vernommen, insbesondere über das KZ Columbia.