SS-Hauptscharführer
* 22.12.1891 in Ahlten
† 13.01.1944 im Lazarett Auschwitz
28.06.1942
Beförderung zum SS-Oberscharführer
August 1943 bis Januar 1944 Führer des Zigeunerlagers im Auschwitz-Birkenau
(Abschnitt B II e)
12.09.1943
Beförderung zum SS-Hauptscharführer
Häftlinge sollen ihn mit einer Fleckfieberlaus angesteckt haben.
Diese Angaben sind vermutlich falsch. Im Januar 1944 herschte in Auschwitz eine Fleckfieberepedemie an der mehrere Angehörige der SS erkrankten.
Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstmedaille (20.04.1943)
Aussage des Auschwitz Häftlings Josef Janson (AV, Bl. 19413)
Harder war vor meiner Zeit im Konzentrationslager Zugführer meines Zuges bei der Wehrmacht in Kassel gewesen.
Aussage des Auschwitz Häftlings Josef Köhler (AV, BL 19625)
Im Sommer 1943 bekam Harder die Nachricht, daß zwei seiner Söhne gefallen seien. Auf dem Lagerplatz, in der Nähe der Küche, lief Harder ein junger Jude in den Weg. An diesem hat er dann seinen Zorn ausgelassen. Er befahl ihm, den Mund aufzumachen, dann schoß er dem Häftling in den Mund. Der Häftling war sofort tot.
Aus dem Schreiben des Auschwitz Häftlingsarztes Dr. Rudolf Vitek (im Lager noch Rudolf Weißkopf) vom 10. Juli 1964 an den Frankfurter Generalstaatsanwalt Fritz Bauer über die Liquidierung des Zigeunerlagers in der Nacht vom 01. zum 02.08.1944
Es wurde im Zigeunerlager ein eigener Arbeitstransport zusammengestellt, für alle Zigeuner, egal, ob Mann oder Frau, die sich noch arbeitsfähig fühlten. Ihr kommt in bessere Lebensbedingungen, wurde ihnen gesagt, wenn ihr arbeiten werdet, bekommt ihr mehr zum Essen. Danach wird ein Transportzug auf die Birkenauer Rampe geschoben, direkt zur kurzen Seite des Zigeunerlagers. 1408 Menschen werden einwaggoniert. Der Zug bleibt stundenlang stehen, die Schiebetüren werden nicht geschlossen, der Starkstrom des Lagerzauns ist abgeschaltet.
Weisskopf:
Ein Ereignis, das sich noch nie abgespielt hatte. Kein einziger SS-Mann war zu sehen. Die zurückgebliebenen Alten, Schwachen und Kinder konnten so stundenlang Abschied nehmen von Söhnen, Töchtern, Vätern und Müttern. Sie durften über, resp. durch den ungeladenen Draht Flaschen mit Wasser, Stücke Brot und andere Liebesgaben ihren Leuten übergeben. Dann wurden die Türen der Viehwagen geschlossen, der Zug rollte ab, die Zigeuner im Lager wurden fortgejagt, und die Lampen flammten auf als Zeichen, daß die Lagerumzäunung wieder unter Hochspannung stehe. Das Ende: Wenige Minuten nach Abfahrt des Transports kam der Befehl: Strengste Lagersperre! Niemand durfte aus der Baracke, schwerbewaffnete SS besetzte das Lager, Maschinengewehre wurden in Stellung gebracht, lange Reihen von Lastautos und SS zu Motorrad mit leichten Maschinenpistolen fuhren über die Lagerstraße. Eine Horde brüllender, sich wie rasend gebärdender SS der verschiedensten Dienstgrade begann blockweise die Zigeuner aufzuladen und fortzufahren, immer begleitet von SS zu Motorrad.
Grab
D-31319 Sehnde - Ilten
Ortsfriedhof
Straße: Am Friedhof / Sehnder Str.
Grab 4
Evangelischer Friedhof Sehnde - Ilten
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