SS-Unterscharführer

* 13.08.1912 in Tangerhütte
† 14.07.1955 im Zentralgefängnis Danzig

Reichsdeutscher

Volksschule

2 Jahre Gymnasium

Beruf: Laborant

ab 00.01.1934
Mitglied der Allgemeinen SS

ab 00.01.1937
Mitglied der NSDAP

ab 15.10.1940
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

Oktober 1940 - Januar 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Auschwitz
(SS-Sanitätsdienstgrad (SDG) Führer des »Desinfektionskommandos« im Alten Krematorium

01.12.1941
Beförderung zum SS-Sturmmann d.Res.

Auschwitz, 4. Dezember 1941
Kommandanturbefehl Nr. 33/41
Mit Wirkung vom 1. Dezember 1941 wurde der SS-Schütze d. Res. Koch Hans zum SS-Sturmmann d.Res. ernannt

12.10.1942
Beförderung zum SS-Rottenführer

26.03.1945
Beförderung zum SS-Unterscharführer

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern

am 03.05.1947 an Polen ausgeliefert

Gerichtsverfahren nach 1945
22.12.1947
Urteil des Obersten Nationalen Tribunals in Kraków, Az.: NTN 5/47
zu lebenslanger Haft verurteilt.
(Akte kann angefordert werden)
Laut Urteil beklagte er sich morgens oftmals, daß er übermüdet sei, da er die ganze Nacht Häftlinge vergasen mußte.

Aussage des ehemaligen Häftlings Edward Pys über eine Vergasung im Alten Krematorium
Als Koch und Theuer mit dem Einfüllen des Gases begannen, wurde der Motor eines Wagens, der vor dem Krematorium stand, angelassen und lief etwa eine viertel Stunde lang auf vollen Touren. Obwohl doch das Krematorium fast luftdicht abgeschlossen war, konnte der Motorenlärm das Schreien der im Gasraum befindlichen Menschen nicht übertönen. Ich hörte geradezu tierische Schreie, die nichts Menschliches mehr an sich hatten. Wenn ich nicht gewußt hätte, daß sich Menschen in dem Krematorium befanden, hätte ich niemals geglaubt, daß diese Schreie von Menschen herrührten. Diese fürchterlichen Schreie dauerten ein paar Minuten.

Gaskammer
Auf das Flachdach der Gaskammer des Krematoriums konnte man vom SS-Revier aus gut sehen. Im Gaskammerdach waren Füllstutzen angebracht, Vorrichtungen, durch die das Gas Zyklon B geschüttet werden konnte. Die Angehörigen des „Desinfektionskommandos“, insbesondere die Sanitätsdienstgrade Josef Klehr, Hans Koch und Adolf Theuer, hatten die Aufgabe, das Mordmittel Zyklon B in die Gaskammer von Krematorium I zu schütten. Die Büchsen wurden mit einem Spezialwerkzeug geöffnet und der durch eine Gasmaske geschützte „Desinfektor“ warf das Giftgas, ein. In wenigen Minuten waren die Menschen tot. Unmittelbar an die Gaskammer grenzte der Raum, in dem sich drei Krematoriumsöfen befanden. Häftlinge des „Sonderkommandos“ schleppten die Leichen aus der Gaskammer und verbrannten sie in den Öfen. Der Kamin des Krematoriums war vom Stacheldrahtzaun, der das Lager umgab, etwas 25 Meter entfernt. Die Menschen im ganzen Lager, in der Umgebung, einschließlich der an das Lager angrenzenden Wohnhäuser der höheren SS-Führer, die dort oftmals mit ihren Familien lebten, konnten den Rauch sehen und den Verbrennungsgestank riechen.

† 14.07.1955 im Zentralgefängnis Danzig