SS-Oberscharführer
* 02.07.1899 in Mährisch Reichenau
letzter bekannter Wohnort: Heidenheim an der Brenz Fuchssteige 56
Wohnort 1964: Dischingen bei Heidenheim
Sudetendeutscher
Sohn eines Friseurs
8 Jahre Volksschule
Lehre Schlosserhandwerk (Gesellenprüfung abgelegt)
Beruf: Kraftfahrer/Schlosser
verheiratet
1917
zur Österreichischen Armee eingezogen
1918- 1919
in italienische Gefangenschaft
Arbeiter und Betriebsschlosser in einem Sägewerk
ab 00.11.1938
Mitglied der NSDAP
Kraftfahrer (mit eigener Omnibuslinie)
04.11.1939
zur SS eingezogen
(SS-Mann in Buchenwald) kleine Ausbildung beim technischen Dienst
versetzt nach Berlin (Oranienburg)
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
(1940 - Januar 1945 Fahrer von Höß u. Stellv. Leiter der Fahrbereitschaft im KL Auschwitz)
01.10.1940
Beförderung zum SS-Sturmmann
ab 01.06.1941
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS
01.02.1941
Beförderung zum SS-Rottenführer
Auschwitz, 25. Juni 1941
Kommandanturbefehl Nr. 13/41
Mit Wirkung vom 1. Juni 1941 wurde der SS-Rottenführer d.Res. Leopold Heger zum SS-Unterscharführer d.Res. befördert.
01.09.1943
Beförderung zum SS-Oberscharführer
Auschwitz, 15. September 1943
Standortbefehl Nr. 39/43
Verleihung des Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern
Aussage Leopold Heger:
Ich habe Verpflegung gefahren. Aber bald darauf hat mich der Kommandant Höß übernommen, und ich wurde Fahrer vom Kommandanten Höß.
Aussage Leopold Heger zum Dienst an der Rampe:
Niemand durfte dieses Gelände betreten, der nicht ausdrücklich da zu tun hatte. Auch war Schweigepflicht, so daß SS-Leute nicht einmal dem anderen SS-Mann erzählen durften, was da passiert. Das war schon strafbar. Einer hatte vor dem anderen Angst, etwas zu erzählen, weil er ihn doch belangen konnte. Wenn ich zum Beispiel von einem Mann, der draußen gearbeitet hat, verlangt hätte, mir das zu erzählen, was draußen geschieht, und ich hätte das weitererzählt, der wäre bestraft worden.
Aussage Leopold Heger
Ein Teil der Lkw-Staffel wurde insbesondere dazu eingesetzt, um Häftlinge zu den Gaskammern in Birkenau zu fahren, sobald neue Bahntransporte mit Häftlingen eingetroffen waren.
Obwohl die Baracke der Politischen Abteilung sich in der Nähe der Fahrbereitschaft befand, habe ich mich niemals darum gekümmert. Ich hörte manchmal, daß Menschen in der Baracke der Politischen Abteilung schrien. Warum sie schrien, weiß ich nicht, das hat mich auch nicht interessiert.
Aussage Leopold Heger:
Ich war ein einziges Mal im Lager. Und zwar handelte es sich damals um einige Häftlinge, die man uns aus der Fahrbereitschaft genommen hat. Und das waren tüchtige Fachkräfte. Und da habe ich diese Leute wieder herausgeholt in die Fahrbereitschaft. Die sollten damals in einen Steinbruch kommen und so weiter. Und weil ich die Leute eben gebraucht habe, und die Leute waren anständig, habe ich die Leute wieder rausgeholt in die Fahrbereitschaft.
Und da war ich drin und habe gelogen. Ich habe gesagt, auf Befehl von Höß sollte man diese Leute von diesem Kommando zurückstellen, weil ich die Leute brauche. Dasselbe habe ich auch dann getan, als das Lager aufgelöst wurde. Da habe ich 14 Leute von dort genommen und habe sie sogar aufs Auto gesetzt und habe sie Auto fahren lassen und habe die ganzen Reparaturen von diesen Leuten durchführen lassen. Diese Leute leben noch, ich habe noch Unterschriften von diesen Leuten. Die haben mir von einem englischen Offizier ein Schreiben gegeben.
Nach 1945 Kraftfahrer der Bundespost in Heidenheim an der Brenz.
1. Frankfurter Auschwitz-Prozess
»Strafsache gegen Mulka u.a.« (4 Ks 2/63)
Landgericht Frankfurt am Main
88. Verhandlungstag, 11.09.1964
Vernehmung des Zeugen Leopold Heger
(http://www.auschwitz-prozess.de/index.php?show=Heger-Leopold)
Heidenheim an der Brenz Fuchssteige 56
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