Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen

Bezeichnung:

Gebiet:
Österreich, Bundesland Oberösterreich, Bezirk Vöcklabruck, Gemeinde Neukirchen an der Vöckla

Schließung:
die Häftlinge wurden am 03.05.1945 in das Außenlager Ebensee evakuiert

Häftlinge:
Höchster Häflingsstand 1488

Geschlecht: Männer

Einsatz der Häftlinge bei:
Raketen und Brennkammerprüfstand, RmfRuK, Steinbruch-Verwertungs G.m.b.H., Betrieb Schlier

Art der Arbeit:
Ausbau von Kellerräumen Bierbrauerei Zipf, Stollenbau, Herstellung von Brennstoff für V-Waffen


Bemerkungen
Das KZ befand sich auf Privatgrund, nicht Brauereigrund, der Prüfstandsbunker befand sich während des Krieges auf Privatgrund, wurde aber nach dem Krieg von der Brauerei gekauft. Einige Keller der Brauerei mußten für den Rüstungsbetrieb freigemacht werden und wurden für das Sauerstoffwerk umgebaut. Schutzbauten für die Anlieferung der Triebwerke und die Befüllung der Waggons mit Flüssigsauerstoff sowie Gleisanlagen befanden sich auf Braueriegrund.

30.09.1943

Am 30.09.1943 erreicht ein Transport mit ? Häftlingen das Konzentrationslager Mauthausen (Außenlager Schlier Redl-Zipf). Die Häftlinge kommen vom Konzentrationslager Mauthausen (Stammlager). Der Transport hat Mauthausen am 30.09.1943 verlassen.

01.10.1943

Am 01.10.1943 erreicht ein Transport mit ? Häftlingen das Konzentrationslager Mauthausen (Außenlager Schlier Redl-Zipf). Die Häftlinge kommen vom Konzentrationslager Mauthausen (Stammlager). Der Transport hat Mauthausen am 01.10.1943 verlassen.

11.10.1943

Gründung des Lagers Konzentrationslager Mauthausen - Außenlager Schlier Redl-Zipf
Deckname "Schlier", Andere Bezeichnung: "Rella X"

Am 11.10.1943 erreicht ein Transport mit 68 Häftlinge das Konzentrationslager Mauthausen (Außenlager Schlier Redl-Zipf). Die Häftlinge kommen aus dem Konzentrationslager
Mauthausen (Stammlager). Der Transport hat das Lager Mauthausen am 11.10.1943 verlassen.

09.11.1943

Am 09.11.1943 erreicht ein Transport mit 200 Häftlinge das Konzentrationslager Mauthausen (Außenlager Schlier Redl-Zipf). Die Häftlinge kommen aus dem Konzentrationslager Mauthausen (Außenlager Steyr-Münichholz). Der Transport hat das Lager Steyr-Münichholz am 09.11.1943 verlassen.

28.02.1944

Am 28.02.1944 ereignete sich eine Explosion. 14 Menschen kamen ums Leben, zahlreiche Installationen waren zerstört und die geplante Inbetriebnahme des Werkes war auf jeden Fall undenkbar.

01.06.1944

Häftlingsstand (Rapportmeldung) 663 Häftlinge

05.06.1944

Häftlingsstand (Rapportmeldung) 163 Häftlinge

28.08.1944

Am 28.08.1944 kommt es auf dem Raketenprüfstand "Schlier" zur Explosion eines A4-Versuchstriebwerkes. Hierbei gibt es 24 Tot, darunter die Raketentechnikerin Ilse Oberth, eine Tochter Hermann Oberths.

29.08.1944

Am 29. August 1944 um 12 Uhr 29 erschütterte eine zweite schwere Explosion Redl-Zipf
Die Traueranzeige des Betriebes Schlier erwähnt den Tod von 25 Menschen, die jedoch nach dieser verheerenden Explosion bis zur Unkenntlichkeit verbrannt waren oder nur noch in Bruchteilen aufgefunden werden konnten. Ihnen wurde am Friedhof Vöcklabruck-Schöndorf ein Staatsbegräbnis bereitet.

13.04.1945

Ab dem 13.04.1945 (einige Quellen nennen als Datum 18.04.1945) in Schlier Redl-Zipf das aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen überstellte Geldfälscherkommando „Bernhard“ (Aktion Bernhard). Dieses Kommando bestand aus 142 Häftlingen, überwiegend Jüdischen Grafikern, Lithografen, Fotografen, Chemikern, Malern. Es unterstand ab Sommer 1942 dem SS-Sturmbannführer Bernhard Krüger (Amt VI RSHA) , von dem sich auch der Name ableitete. Aufgrund der zusammenbrechenden Ostfront wurde das Kommando im April 1945 aus Sachsenhausen über das Hauptlager Mauthausen weiter nach Redl-Zipf verlegt. Dieses Kommando hatte die Aufgabe, die Agenten des Sicherheitsdienstes der SS und der Militärspionage mit falschen Papieren, Ausweisen und Pfundnoten zu versorgen. In Redl-Zipf kam es nicht mehr zur Produktion von gefälschten Geldnoten (im Mai 1945 waren auch noch gefälschte Dollarnoten geplant). Vor der Evakuierung des Kommandos am 03.05.1945 nach Ebensee wurden noch Kisten voller Falschgeld mit Mängeln in einem Wald in der Umgebung verbrannt. Die einwandfreien „Blüten“ wurden am 01.05.1945 in achtzig wasserdichten Kisten gemeinsam mit dem geheimen Archiv des Referats VI F4 des Reichssicherheitshauptamtes auf LKWs verladen und weggebracht (Dieser Transport begründet unter anderem die Legende des Toplitzsees, der noch immer mit dem sagenhaften Schatz der Nationalsozialisten, der zu Kriegsende verschwand, in Verbindung gebracht wird).