Jüdisches Forsteinsatzlager

Kersdorf (heute Ortsteil der Gemeinde Briesen)
Deutschland, Bundesland Brandenburg, Landkreis Oder-Spree, Amt Odervorland

Namensliste von Menschen die im Forsteinsatzlager Kersdorf inhaftiert waren und später in andere Lager überstellt wurden und dort ums Leben kamen. Falls Fragen zu den Personen bestehen bzw. Daten vorhanden sind bitte um Kontaktaufnahme.

Braun Thea
* 09.08.1922 in Lauenburg

Freundlich Norbert
* 15.07.1924 Jastrow

Kallmann Gerda geb. Fröhlich
* 12.06.1909 in Kattowitz

Körbchen Beate
* 20.03.1922 in Bremen

Oppenheim Edith (Viktoria)
* 03.11.1914 in Petershagen

Oppenheim Hans
* 02.03.1909 in Petershagen

Oppenheim Lieselotte geb. Marx
* 04.05.1915 in Bamberg

Proskauer Heinz (Max)
* 27.07.1911 in Bischofswerder

Putziger Gisela
* 24.09.1923 in Groß Drensen

Reis Martin
* 30.11.1912 in Neustadt a. d. Saale

Rosenthal Walther
* 29.03.1923 in Schweidnitz

Schmelz Simon
* 17.04.1903 in Laurahütte (poln. Huta Laura)

Steiner Henny (geb. Lohde)
* 19.08.1921 in Moschin (Posen)

Steiner Ottomar
* 11.12.1912 in Berlin

Schwarz Berta
* 09.12.1900 in Breslau

Topf Selma
* 20.05.1923 in Ratibor

Traub Esther
* 16.03.1922 Königsberg

Weil Ruth
* 28.02.1923 in Bamberg

zu Edith Oppenheim
Edith Oppenheim wurde am 3. November 1914 in Petershagen geboren. Hier besuchte sie die Staatliche Aufbauschule bis zum Abschluss der mittleren Reife im Jahre 1931. Anschließend blieb sie zunächst im elterlichen Haus und war dann in einer befreundeten Familie in Lübbecke tätig. Bereits 1933 hatte sie den Entschluss gefasst, Deutschland zu verlassen, und nahm in Berlin an einem Umschulungslehrgang für Auswanderer teil, der allerdings vorzeitig eingestellt wurde. Seine Teilnehmer wurden in das Lager „Forstlager“ in Kersdorf bei Briesen/Mark geschickt, von wo aus sie zur Arbeit in Fabriken des Berliner Raums eingesetzt wurden. Edith war in einem Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft tätig. Im Sommer 1939 sind erneut Auswanderungspläne dokumentiert: Am 4.7.1939 beantragte sie die für die Genehmigung der Ausreise notwendige steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung. Obwohl es diesbezüglich auf Seiten der Finanzverwaltung keine Schwierigkeiten gab, gelang ihr die Ausreise nicht mehr. „Ein sehr trauriges Ende fand Edith. Sie hatte alle Papiere zur Auswanderung nach England incl. Flugkarte von Köln nach London für den Flug um 13.00 Uhr, am 1. Sept. 1939. Das Flugzeug um 10:00 Uhr flog nach London. Der Krieg begann und das Flugzeug ging nicht mehr ab. Edith war in dem Flugzeug und ihr Verlobter wartete auf sie auf dem Flugplatz in London.“

am 19.04.1943 dem Vorabend des Pessach-Festes und der Tag des Ausbruchs des Aufstands im Warschauer Ghetto werden vom Bahnhof Berlin-Grunewald Bahnsteig 17 mit dem 37. Osttransport insgesamt 668 Juden nach Auschwitz transportiert. Nur Einzelfahrscheine wurden verkauft. Man bezahlte mit den Leben.
Im
Transport-Nr. 37 waren 681 Juden, Männer, Frauen und Kinder, unter ihnen:
11, die nach Holland ausgewandert waren; 52 von Metgethen, Königsberg in Ostpreußen; 153 vom Hachschara Bauernhof Landwerk in Neundorf von Fürstenwalde und mindestens 126 junge Menschen aus der Forsteinsatzlagern (Hacsharah Lagern, die spezialisiert in der Forstwirtschaft) in der Region Berlin: Hasenfelde, Kersdorf, Kaisermühl, Jakobsdorf, Schönfelde, Wulkow, Bahlendorf und Neumühle. Der Transport erreicht Auschwitz am 20. April 1943, nach der Selektion erhielten 299 Männer die Nummern 116754 bis 117052 und 158 Frauen erhielten die Nummern 41870 bis 42027 und ins KL übernommen. Der Rest, 224 Menschen wurden sofort in den Gaskammern ermordet.