Schutzhaftlager Hohnstein
Übersicht
Bezeichnung: Schutzhaftlager Hohnstein
Gebiet
Sachsen, Direktionsbezirk Dresden, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Eröffnung
Am 08. März 1933 besetzten SA-Leute des SA-Sturmes 5/100 die Burg
Ab 14. März 1933 trafen die ersten Häftlingstransporte aus Dresden, Freital, Pirna und Sebnitz ein.
Schließung
25.08.1934
Häftlinge:
Das Lager war mit durchschnittlich 700 - 800 Häftlingen belegt.
am 29. März 1933: 430
am 12. April 1933: 439
Anfang August: ungefähr 600
Insgesamt wurden bis November 1933 rund 2.500 Häftlinge, bis August 1934 zirka 5.600 Menschen nach Hohnstein verschleppt. Darunter waren ungefähr 85 Prozent Arbeiter; bis Mitte 1934 waren 109 Frauen und etwa 400 Jugendliche in der Burg Hohnstein inhaftiert.
Geschlecht
Frauen und Männer
Bemerkungen
Das Konzentrationslager befand sich auf der auf einem Felsen gelegenen Jugendburg Hohnstein, die am 8. März von SA-Leuten des SA-Sturmes 5/100 besetzt wurde. Die ersten Gefangenen trafen Mitte März ein. Die Bewachung erfolgte durch Angehörige des Pirnaer SA-Sturmes 177, der aus der Dresdner SA-Standarte 100 verstärkt wurde. Zuletzt war die SS für die Bewachung verantwortlich.
Täter
SS-Sturmbannführer
Zill Egon (Sonntag Willi)
* 28.03.1906 in Plauen (Vogtland)
† 23.10.1974 in Dachau
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Hohnstein, KL Sachsenburg, KL Lichtenburg, KL Ravensbrück, KL Dachau, KL Hinzert, KL Natzweiler-Struthof u. KL Flossenbürg
Verfahren nach 1945
NS-Archiv des MfS, Bezirksverwaltung Karl-Marx-Stadt
Obj. 14 ZA 56/2420
Ermittlungsverfahren (nach SMAD-Befehl 201; Kontrollrats-Gesetz Nr. 10; Kontrollrats-Direktiven Nr. 24 und Nr. 38) gegen den Kaufmann und ehemaligen Wachmann im Schutzhaftlager Hohnstein Max Morgenstern, geb. 14.07.1910, wegen Beteiligung an Misshandlungen von politischen Gegnern und wegen politischer Tätigkeiten
NS-Archiv des MfS, Bezirksverwaltung Karl-Marx-Stadt
Obj. 14 ZA 55/0914
Ermittlungsverfahren (nach SMAD-Befehl 201; Kontrollrats-Gesetz Nr. 10; Kontrollrats-Direktiven Nr. 24 und Nr. 38) gegen den ehemaligen Wachmann im KZ-Lager Hohnstein Georg Marianczyk, geb. 25.4.1898, wegen Misshandlungen von politischen Häftlingen