SS-Lazarettabteilung Gießen
Neurologisch-psychiatrische Beobachtungsstation der Waffen-SS
Gießen Licherstraße 106
Deutschland, Bundesland Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Gießen
"Krankenabteilung" innerhalb des Uni-Klinikums für SS-Angehörige mit gesundheitlichen Problemen nach Sondereinsätzen.
SS-Lazarett-Abteilung Gießen
15.02.1941 – 10.04.1941 Neurologisch-psychiatrische Beobachtungsstation des SS-Sanitätsamtes
11.04.1941 – 31.08.1941 Neurologisch-psychiatrische Beobachtungsstation der Waffen-SS Gießen
01.09.1941 – 00.05.1945 SS-Lazarettabteilung Gießen
andere Quellen geben an:
Am 1. Juli 1940 nahm in Gießen die Neurologisch-psychatrische Beobachtungsstation der Waffen-SS ihre Arbeit auf. Hier wurden Angehörige der Waffen-SS "therapiert" oder "entsorgt", die in Folge ihrer Teilnahme an Massenerschießungen und -tötungen an psychischen Problemen litten. Die Einrichtung verfügte über 150 Betten. Etwa 5000 Angehörige der Waffen-SS sollen behandelt worden sein. Es handelt sich zumindest zum Teil um durchgedrehte Vollstrecker des Massenmords, die, sofern nicht »therapierbar«, als Geheimnisträger »entsorgt« werden müssen. Die Methode ist einfach: Sie werden von Psychiatern zu Geisteskranken erklärt, als Geisteskranke aus der SS ausgeschlossen und anschließend in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, wo sie - wie die anderen Psychiatriepatienten - »sterben«.
Gemäss RdErl. d. RMdJ. vom 04.12.1941 - IV WI 88/47 - 7410 teilt das OKW (Oberkommando der Wehrmacht) mit, dass geisteskranke Soldaten, die aus der Waffen-SS entlassen sind zur Freimachung der anderweitig dringend benötigten Betten beschleunigt in zivile Heil- und Pflegeanstalten überführt werden müssen.
Leiter der Abteilung ist der SS-Sturmbannführer Dr. med. Theodor Klein
Die psychatrische Einrichtung war dem SS-Sanitätsamt unterstellt.
"Entsorgung" von SS-Angehörigen (Geheimnisträger) mit gesundheitlichen Problemen nach Sondereinsätzen sowie durchgedrehte Vollstrecker des Massenmords
Opfer:
SS-Schütze
Blawat Franz
* 25.11.1903 in Sobonsch
† 20.11.1944 im SS-Lazarett Abteilung Gießen
vor 1945 Angehöriger des SS-Totenkopf-Sturmbann im KL Auschwitz
gestorben an Lungenentzündung - Verdacht auf Medikamenten-Vergiftung mit Luminal.
SS-Schütze
Chmiel Peter
* 29.06.1909
+ 18.04.1944 Goddelau (Philippshospital)
vor 1945 Angehöriger des SS-Totenkopf-Sturmbann KL Auschwitz