Zwangsarbeitslager/Kommando
Gebiet
Frankfurt am Main Hainer Weg 37-53 (Feist Belmont‘sche Sektkellerei GmbH)
Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreisfreie Stadt Frankfurt am Main
Die Feist-Sektkellerei AG beschäftigte zehn Ukrainerinnen in Zwangsarbeit
Feist-Sektkellerei AG
Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis 1795 zurück. Im Juli 1908 gründeten die Brüder Feist die Feist-Sektkellerei AG. Bis zum 12.08.1941 firmierte die Gesellschaft als Feist-Sektkellerei AG.
Ab August 1941 hieß das Unternehmen „Feist-Belmont'sche Sektkellerei AG“
Das Nachfolgeunternehmen „Feist Belmont'sche Sektkellerei GmbH“ mit Sitz in Trier ist heute eine Tochter der „Sektkellerei Schloss Wachenheim“
Die Familie Feist-Belmont aus Alzey stammend, spielte im 19. und 20. Jahrhundert eine bedeutende Rolle im Wein- und Sektgeschäft. Die Verbindung entstand durch eine Heirat von Elisabeth Belmont mit Stefan Feist aus Koblenz, dessen Mutter eine geborene Rothschild war. Verwandtschaftliche Beziehungen bestanden auch zu den Weinhändlerfamilien Lorch und Reinach und zu der Bankiersfamilie Oppenheim. Zu den bekanntesten Familienmitgliedern zählte August Belmont. Weitere Familienmitglieder waren August Belmont junior, Oliver Belmont und Perry Belmont.
Vorsteher der Feist-Sektkellerei
ab 1914
Alfred Feist-Belmont * 09.09.1883 + 08.03.1945 (Er galt im Nationalsozialismus als „Mischling 1. Grades“ und war evangelisch)
deportiert: 04.01.1945 nach Buchenwald
verheiratet seit 30.06.1926 mit Alix Feist-Belmont aus Kirchvers
letzter bekannter Wohnort: Frankfurter Westend Feldbergstraße 51
Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde Alfred Feist-Belmont am 18.04.1944 von der Gestapo mit der Begründung, er habe „sich nicht genügend Zurückhaltung auferlegt als Halbjude und unerwünschten gesellschaftlichen Verkehr“ gehabt, verhaftet und in Gestapohaft genommen. Am 04.01.1945 wurde er nach Buchenwald verschleppt. Dort galt er als politischer Gefangener und hatte den Lagerausweis 22721 Block 64.